Bei einem Auto ist es relativ einfach, es als Oldtimer zu definieren. Man spricht dann von einem Oldtimer, wenn das Auto mindestens 30 Jahre alt ist. Schwieriger ist es schon bei einem Moped. Ebenso kann man ein Moped als Moped Oldtimer einstufen, wenn es mindestens 30 Jahre alt ist. Solche alten Mopeds kann man noch gebraucht kaufen. Die Palette an Oldtimern ist längst nicht so breit gefächert wie bei den Auto-Oldtimern, denn Mopeds werden noch nicht so lange hergestellt wie Autos. Mopeds sind heute noch im Straßenbild zu finden, doch werden sie immer seltener. Heute werden fälschlicherweise Mokicks als Mopeds bezeichnet, doch sie unterscheiden sich von den Mopeds, da sie über Kickstarter und Fußrasten verfügen. Motorräder wurden schon viel früher hergestellt als die Mopeds. Die ältesten Moped Oldtimer stammen aus den frühen 1950er Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg experimentierten viele Fahrzeughersteller an der Entwicklung von Mopeds. Das Wort Moped setzt sich aus Motor und Pedal zusammen und wurde im Januar 1953 vom Verband der Fahrrad- und Motorrad-Industrie festgelegt, um die kleinen Krafträder vom Fahrrad mit Hilfsmotor abzugrenzen. Das Moped im eigentlichen Sinne war auf einen Hubraum von 50 cm³ begrenzt, es war ein- oder zweisitzig. Wichtiges Merkmal des Mopeds waren Pedalen zum Starten und eine Rücktrittbremse. Das Moped gehört in die Kategorie der Kleinkrafträder, um es zu fahren, muss man mindestens 16 Jahre alt sein und benötigt einen Führerschein der Klasse AM. Gegenwärtig ist auf dem deutschen Markt nur die Peugeot Vogue als echtes Moped verfügbar. Alle anderen Mopeds, die noch auf Deutschlands Straßen zu sehen sind, werden heute nicht mehr hergestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Nachfrage nach Fahrzeugen für den Individualverkehr groß, in erster Linie wurden Fahrräder hergestellt. Motorräder und Autos waren nur für wenige Menschen erschwinglich, daher wurden zuerst Motorfahrräder und Einbaumotoren hergestellt. Ein echter Moped Oldtimer ist ein Modell von Kreidler, das aufgrund der Neuregelung der StVZO entwickelt wurde, nachdem die Vorgaben für Fahrräder mit Hilfsmotor untauglich waren. Dieses Moped von Kreidler hielt die Bestimmungen ein. Der Gesetzgeber schuf im August 1953 die Klasse der Mopeds, für die eine Fahrerlaubnis erforderlich war. Daraufhin wurden viele Mopeds produziert, von vielen Herstellern. Schon im Jahre 1954 wurden in Westdeutschland von 26 Firmen 44 verschiedene Moped-Typen hergestellt. Wichtige Hersteller für Moped Oldtimer sind Sachs, DKW und Hercules. Simson mit einem Sitz in Suhl war in der früheren DDR als Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk bekannt. Im Jahre 1955 wurde mit dem Simson SR1 das erste Moped hergestellt. Es hatte einen in den Rahmen integrierten Tank und große Speichenräder, es erinnerte noch stark an ein Damenfahrrad. Waren die ersten Moped Oldtimer nur für eine Person ausgelegt, so stellte Victoria im Jahre 1957 das erste Moped mit Platz für zwei Personen her. Diese Moped Oldtimer erinnerten in ihrer Form bereits an kleine Motorräder. Anfang der 1960er Jahre bereicherten weitere Kleinkrafträder das Angebot; neben den Mopeds mit Tretkurbel kamen die Mokicks auf den Markt, die über Fußrasten und Kickstarter verfügten. Im Jahre 1965 wurde das erste Mofa hergestellt, für das keine Fahrerlaubnis benötigt wurde. Das Moped wurde durch die Führerscheinreform und das Angebot an Mokicks in den 1980er Jahre fast vollständig vom Markt verdrängt.