Malaguti war ein italienischer Zweiradhersteller, doch wurde das Unternehmen mittlerweile geschlossen und die Produktion eingestellt. Will man heute einen Malaguti Roller kaufen, so kann man sich nur noch für ein gebrauchtes Modell entscheiden. Man kann jedoch noch Glück haben und ein Modell finden, das erst wenige Jahre alt ist. Wer einen solchen Roller besitzt oder kauft, kann noch Original-Ersatzteile beziehen. Der gravierende Unterschied zwischen einem Roller und einem Motorrad oder Mokick liegt darin, dass der Roller über einen Durchstieg zwischen Frontkarosserie und Fahrersitz verfügt. Rollerfahrer wissen die bei den meisten Rollern, so auch dem Malaguti, vorhandene Verkleidung zu schätzen, da sie einen guten Schutz vor Wind und Wetter bietet. Das italienische Unternehmen Malaguti hatte seinen Sitz in San Lazzaro di Savena, nicht weit entfernt von Bologna. Im Jahre 1930 gründete Antonio Malaguti sein Unternehmen, das sich mit der Herstellung von Motorrädern, Motorrollern und Mofas beschäftigte. Die Fahrzeuge wurden mit einem Hubraum von 49 bis 500 cm³ hergestellt. Das Unternehmen verfügte über eine Produktionsstätte in Castel San Pietro Terme, es beschäftigte ca. 270 Mitarbeiter. In Castel San Pietro Terme wurden die Fahrzeuge nicht nur hergestellt, sondern sie wurden dort auch entwickelt und getestet. Wirtschaftliche Schwierigkeiten führten dazu, dass Malaguti die Produktion einstellte. Ein neuer Investor wurde nicht gefunden, das führte letztlich dazu, dass das Werk im November 2011 schließen musste. Malaguti ist noch mit einer Webseite präsent, dort sind verschiedene Angebote zu finden, man kann dort auch nach Händlern und Ersatzteilen für den Malaguti Roller suchen.
Motorroller stellte Malaguti mit Hubräumen von 49 cm³ bis 500 cm³ her; der Spidermax war ein echter Großroller, er besaß einen Hubraum von 500 cm³. Ein Vorzeigemodell von Malaguti war ein Kleinroller mit dem Namen Phantom. Wann genau der erste Malaguti Roller auf den Markt kam, ist nicht bekannt; der Roller Phantom F12 wurde jedoch ab 1994 hergestellt und vorrangig in Italien verkauft. Er besaß einen Einzylinder-Zweitaktmotor und erbrachte die für einen Kleinroller beachtliche Leistung von 4,8 PS. Trotzdem kam dieser kleine Malaguti-Roller mit seinem Hubraum von 49 cm³ nicht über eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h; lediglich die älteren Modelle schafften es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Bis 2006 blieb der Phantom in Sachen Design nahezu unverändert, die Optik sollte an amerikanische Kampfflugzeuge erinnern. Noch heute wird dieses Modell gern modifiziert und getunt, Teile dafür werden von Polini und Malossi hergestellt. Diese getunten Malaguti Roller sind allerdings nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Eine neue Version des Phantom kam Ende 2006 heraus, mit dem Namen Phantom F12 R. Mit dem Phantom F12 S kam im November 2007 eine weitere neue Variante des Phantom auf den Markt.
Einen Malaguti Roller mit einem Zweitaktmotor und einem Hubraum von 100 cm³ stellte Malaguti von 1999 bis 2003 her, er besaß einen Zweitaktmotor mit Luftkühlung. In Sachen Design erinnerte dieses Modell an den Phantom mit einem Motor von 49 cm³. Auch mit einem Viertaktmotor wurde der Phantom ab 2003 angeboten, mit wassergekühlten Motoren und Hubräumen von 125 bis 250 cm³. Ein Malaguti Roller mit Hybridantrieb, für den im Herbst 2009 Pläne vorgestellt wurden, wurde hingegen nicht veröffentlicht.