KTM - “das sind doch die ganz Harten”. Diese Definition des österreichischen Motorradherstellers ist oft zu hören. Und verkehrt ist sie nicht. Auch wenn KTM in den letzten Jahren sehr erfolgreich zum Teil recht bequeme Reisemotorräder produziert hat, so kommt KTM ursprünglich tatsächlich aus einer ganz anderen Ecke - nämlich aus dem Profisport mit Vollcrossern. Die spektakulären Siege von KTM-Motorrädern bei der legendären Dakar-Rallye sind natürlich extrem werbewirksam, sozusagen im Stillen beliefern die Österreicher seit Jahrzehnten sowohl profesionelle Motocross-Fahrer als auch private Enthusiasten. Beide Spezien werden von der Firma aus Mattighofen gut bedient. Praktisch über den Ladentisch gibt es Vollcrosser in mehreren Hubraum- und Preisklassen. Im Gegensatz zu Straßenmaschinen, bei denen schon aus zulassungsrechtlichen Gründen seit langem die Viertaktmotoren dominieren, setzt KTM zumindest in den kleinen Hubraumklassen auf den Zweitaktmotor. Der wird wegen seines hohen Verbrauchs und seines Abgasverhaltens gern kritisiert, bietet aber für den Motocross-Sport handfeste Vorteile: leicht, robust, stark. Beispiel KTM 250 SX: Für 7.795 Euro erhält der Sportbegeisterte eine vollwertige Crossmaschine, mit der er ohne Änderungen in der 250-er Klasse starten kann. Der zornige Zweitakter leistet über 50 PS, wiegt aber nur 94 Kilogramm. Die Sitzhöhe beträgt fast einen Meter, die Federwege sind deutlich über 30 Zentimeter lang. Allein diese Eckdaten sprechen für sich. Das hier ist keine geländegängige Enduro, sondern ein reines Wettbewerbsgerät. Eine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr ist natürlich ausgeschlossen. Wer Zweitakter nicht mag, aber in der 250-er Zweitakt-Klasse starten möchte, darf dies mit einem Viertakter bis zu 450 ccm tun. Das wirkt nur auf den ersten Blick seltsam. Die KTM 450 SX-F muss sich ihren Hubraumvorteil nämlich mit einem deutlich höheren (12 Kilogramm bedeuten hier schon “deutlich”!) Gewicht erkaufen. Gerade die Mischung aus konkurrenzfähigen Zwei- und Viertaktern machen so ein Motocross-Rennen interessant. 8.895 Euro werden für die KTM 450 SX-F fällig. Keine Kompromisse geht die KTM 500 EXC ein. Hier ist alles noch einmal eine Nummer größer, härter, schneller. Und teurer - wobei 9.145 Euro für eine Vollcross-500er durchaus noch im Rahmen liegen. 60 PS leistet die Halblitermaschine, bei gerade einmal 112 Kilogramm Trockengewicht. 970 Millimeter Sitzhöhe markieren selbst bei Motocross-Maschinen einen Spitzenwert. Ein reinrassiges Sportgerät!