Supermotos sind eine noch relativ junge Kategorie auf dem Motorradmarkt. Der Grundgedanke ist der eines leichten, handlichen Bikes, das extreme Schräglagen ermöglicht sowie dank langer Federwege und aufrechter Sitzposition sehr viel bequemer ist als es aussieht. Oft basieren Supermotos auf Enduros, sind aber im Gegensatz zu diesen mit reinen Straßenreifen bestückt. Honda hatte lange Zeit nichts in dieser Richtung im Angebot. Vielleicht waren den Honda-Managern Supermotos nicht seriös genug. Doch jetzt gibt es endlich auch von Honda eine Supermoto. So ganz trauen die Honda-Manager der Modeerscheinung noch nicht, denn etwas verschämt bezeichnen sie ihren Neuling als “Funmoto”. Die offizielle Bezeichnung lautet Honda CRF 250 M. Das ausschließlich in Rot lieferbare Bike basiert auf der Enduro CRF 250 L, wirkt aber deutlich moderner und wuchtiger. Der 23 PS starke Einzylinder-Viertakter bewegt das vollgetankt 146 Kilogramm schwere Motorrad recht entschlossen, aber nicht überragend dynamisch voran. Dank der 17 Zoll-Räder fällt die Sitzhöhe trotz komfortabler Federwege (vorn 250 Millimeter, hinten 240 Millimeter) nicht zu hoch aus: 855 Millimeter sind auch für Kurzbeinige so eben noch beherrschbar. Der Tankinhalt von 7,7 Litern wirkt auf den ersten Blick mickrig. Die CRF 250 M ist jedoch eindeutig für Kurzstreckenbetrieb vorgesehen, ein Durchschnittsverbrauch von etwa 3,5 Litern sorgt trotzdem noch für über 200 Kilometer Reichweite. Ganz groß trumpft die kleine Supermoto auch bei den Unterhalts- und Anschaffungskosten auf. Steuer und Versicherung fallen wohltuend gering aus, der Anschaffungspreis von 4.690 Euro ist einer qualitativ hochwertigen und sauber durchdachten Konstruktion angemessen. 124 km/h Spitzengeschwindigkeit gibt Honda für die 250-er an. Über diesen Wert mögen Fahrer großer Maschinen lächeln, dafür entwickelt die CRF ganz andere überraschende Qualitäten. 159 Kilogramm darf das kleine Bike zuladen, das ist deutlich mehr als das Eigengewicht. Das schafft kaum eine große Maschine, ganz zu schweigen von PKW. Fahr-, Federungs- und Sitzkomfort (auch der auf dem hinteren Platz) sind überragend, trotz anspruchsvoller Einzylindertechnik ist die kleine Honda robust und ausgereift. Und auch die Bremsen mit einer 296 Millimeter-Scheibe im Vorderrad und einer solchen mit 220 Millimetern hinten sind über jeden Zweifel erhaben. Wer mit der geringen Motorleistung leben kann, bekommt mit der neuen CRF 250 M ein mit jedem Kilometer sympatischer werdendes Motorrad.