Bekannt ist das kanadische Unternehmen Bombardier vor allem als Hersteller von Regionalverkehrsflugzeugen, Business-Jets und Schienenverkehrstechnik. Mit dem Bombardier Quad, das seit 2006 unter dem Markennamen Can-Am (BRP) vertrieben wird, kehrt Bombardier in gewisser Weise zu den Wurzeln des Unternehmens zurück. Der Mechaniker und Erfinder Joseph-Armand Bombardier hatte davon geträumt, ein Schneemobil zu konstruieren. Einen ersten Versuch hatte er bereits als Teenager unternommen, als er vier Schlitten miteinander verband und einen Flugzeugpropeller als Antrieb nutzte. Ernsthafter ging Bombardier Anfang der 1930er vor, als er professionelles Equipment nutzen konnte. Er konstruierte ein Schneemobil, das Platz für einen Fahrer und mehrere Passagiere oder Fracht bot. Weil in diesen Jahren die wenigsten Fahrzeuge schneetauglich waren und die Straßen nicht geräumt wurden, stieß er damit in eine Marktlücke und gründete 1942 die “l´Auto-Neige-Bombardier Limitée company”. Während des Zweiten Weltkrieges entwickelte er zudem Fahrzeuge für das Militär, konzentrierte sich nach dem Krieg jedoch wieder auf den zivilen Markt. In den folgenden Jahrzehnten wuchs das Unternehmen zu einem internationalen Konzern heran, der sich heutzutage in insgesamt fünf Sparten aufgliedert. Bei Can Am handelt es sich um den Bombardier Quad Sektor.
Der Anspruch des Herstellers besteht darin, dem Käufer eines Bombardier Quad Spaß und Abenteuer in seiner Freizeit zu bieten. Deshalb finden die Kunden sowohl neu als auch gebraucht eine Vielzahl an Quads, die allen Ansprüchen gerecht werden. Als Einsteigermodell etwa gilt das DS 90. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Pocket-Quad, welches einen Hubraum von 90 Kubikzentimetern besitzt. Die leistungsstärksten Quads erbrachten eine Leistung von bis zu 45 PS. Wer mit seinem gebrauchten Bombardier Quad nicht nur im Gelände unterwegs sein möchte, findet eine ganze Reihe von Modellen, die so ausgestattet sind, dass sie eine Straßenzulassung ohne Probleme erhalten können.
Dass das Bombardier Quad eine große Ähnlichkeit mit den ATVs des Herstellers besitzt, liegt daran, dass es auf dem amerikanischen Heimatmarkt die in Europa übliche Unterscheidung nicht gibt: Europäer bezeichnen mit einem Quad ein Freizeit- und Sportfahrzeug für das Gelände, während Arbeitsfahrzeuge, die im Gelände eingesetzt werden, in Europa als ATVs bezeichnet werden.
Die ersten Fahrzeuge, die man als Quads bezeichnen könnte, waren ab den 1960er Jahren beim Militär im Einsatz. Bei der US-Army etwa wurden sie von Luftlandetruppen als Waffenträger genutzt, die auf dem Luftweg transportiert werden konnten. Auch in Deutschland waren Quads im Einsatz, nämlich beim Kommando Spezialkräfte, welche die Fahrzeuge bei schnellen Geländeeinsätzen schätzte. Weit verbreitet waren sie auch aus dem Grund, weil sie mit einem Pkw-Führerschein gefahren werden durften und somit die Ausbildung der Fahrer nur mit einem geringen Aufwand verbunden war. Als direkte Vorläufer der modernen Quads gelten hingegen die dreirädrigen All-terrain Motorcycles, die von asiatischen Herstellern auf den Markt gebracht wurden, jedoch ab Ende der 1980er nicht mehr hergestellt werden durften. Der Grund: Mit diesen Fahrzeugen waren in den USA zahlreiche schwere Unfälle passiert. Deshalb orientierte sich die ganze Branche um und entwickelte vierrädrige Quads, die ab den 1990er Jahren einen wahren Boom erleben.