Wer einfach nur den Fahrspaß auf zwei Rädern genießen möchte, kommt mit einer Beta Enduro ebenso auf seine Kosten wie Biker mit sportlichen Ambitionen. Weil Beta eine jahrzehntewährende Erfahrung in der Produktion von Motorrädern hat, finden interessierte Motorradfreunde auch gebraucht eine Vielzahl von Modellen in allen Preisklassen. Neben der Beta Enduro gelten Trail- und Supermoto-Maschinen als große Spezialität des italienischen Herstellers Betamotor S.p.A. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1904 zurück, als in Florenz Fahrräder in Handarbeit hergestellt wurden. Im Jahr 1940 wurde die Firma modernisiert und im Zuge der Neuausrichtung begann man damit, einzylindrige Zweitaktmotoren in die Rahmen der Fahrräder einzubauen, womit die ersten Motorräder von Beta vom Band laufen konnten. Mit der Entwicklung eigener Motoren wurde in den 1960er Jahren begonnen. Zunächst wurden ebenfalls einzylindrige Zweitakter konstruiert, später kamen außerdem Viertakter hinzu. In das Geschäft mit geländegängigen Maschinen stieg Betamotor 1972 ein, als die ersten Trial-Motorräder gebaut wurden. Sportliche Beta Enduro Modelle wurden erstmals Ende 2004 präsentiert, nachdem die Italiener zuvor eine Kooperation mit dem österreichischen Hersteller KTM eingegangen waren. In verschiedene Modelle der Beta Enduro baut Betamotor seit dem Jahr 2010 Motoren ein, die aus der eigenen Entwicklung und Produktion stammen.
Die klassische Beta Enduro ist zwar geländegängig, besitzt aber eine Straßenzulassung. Bei der Konstruktion bleibt Betamotor im Grunde dem Konzept treu, das Yamaha mit seinem Modell XT500 bereits 1975 auf den Markt gebracht hat: Der Fahrer sitzt aufrecht und kann sein Knie bequem abwinkeln. Zwar ähnelt das Fahrwerk der Beta Enduro stark dem von Motocrossmaschinen, die ausschließlich im Gelände gefahren werden; jedoch sind die Motorräder von Betamotor vor allem auf eine große Ausdauer bei langen Strecken und weniger auf eine kurzzeitig hohe Leistung oder Spitzengeschwindigkeiten ausgelegt.
Die meisten Modelle der Beta Enduro sind als Reiseenduro konzipiert. Diese Maschinen besitzen Motoren mit einem leistungsstarken Drehmoment und sind zugleich ähnlich komfortabel wie Tourer ausgestattet. Auch die Konstruktion kommt der Bequemlichkeit von Fahrer und Beifahrer entgegen: So sind Fahrwerk und Motor verkleidet, was zusammen mit dem an der Front angebrachten Windschild den Winddruck während der Fahrt erheblich reduziert und zusätzlich einen Schutz vor Regen bietet. Weil Reiseenduros außerdem mit einem großen Tank ausgestattet sind, der üblicherweise ein Fassungsvermögen von über 20 Litern besitzt, lassen sich 300 Kilometer und mehr mit einer Tankfüllung zurücklegen.
Ausgestattet ist die Reiseenduro außerdem mit einer weichen Sitzbank, die eine bequeme Sitzhöhe ermöglicht. Wer regelmäßig mit viel Gepäck auf Tour mit seiner Beta Enduro gehen möchte, kann das Motorrad außerdem mit verschiedenen Gepäckträgersystemen ausstatten und damit das Stauvolumen erheblich vergrößern. Wie die meisten anderen Hersteller entwickelt auch Betamotor seine Enduros zunehmend im Hinblick auf eine möglichst gute Straßentauglichkeit. Sie besitzen im Vergleich zu Geländemaschinen Reifen mit weniger Profil, einen größeren Antrieb und Tank. Dadurch wird bei den meisten Enduro-Motorrädern ein Leergewicht erreicht, das deutlich über der 200-Kilo-Marke liegt. Das führt dazu, dass die Offroad-Eigenschaften reiner Reiseenduros deutlich eingeschränkt sind. Sie eignen sich daher also lediglich für Fahrten in leichtem Gelände.