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Gebrauchtwagentest: Volvo V40 (ab 2012) – Qualität hat ihren Preis

Der seit 2012 gebaute Volvo V40 ist eigentlich ein klassischer Kompakter, der allerdings mit üppiger Ausstattung anspruchsvollere und zahlungskräftigere Kunden locken will.

Die Investition in den vergleichsweise hochpreisigen Schweden kann sich durchaus lohnen, denn als Gegenwert bekommt man neben einer vorbildlichen Sicherheitsausstattung gehobenes Qualitätsniveau. Davon profitieren auch Gebrauchtkunden, denn der Fünftürer ist außerdem ein solider Dauerläufer. Mit seinem schwungvollen Blechkleid und der gestreckten Front kann sich der freundlich gezeichnete Fünftürer vom typischen Kompaktklasse-Format in wohltuender Weise abheben. Der 4,37-Meter-Schwede wirkt dabei wie ein nach hinten zu kurz geratener Kombi. Innen vermag er die vom Design geweckten Erwartungen allerdings nicht ganz zu erfüllen. Während die Passagiere vorne wie hinten kommod sitzen, liegt der Kofferraum mit 335 bis 1.032 Liter auf Kleinwagen-Niveau. Dafür bietet der Innenraum des V40 aufgeräumtes Design, gute Verarbeitung und wertige Materialien. Wer viel will, kann auch viel bekommen. Bei den Ausstattungsoptionen hat er so ziemlich alles im Angebot, was man von einem Nobel-Kompakten erwarten würde.

Motorisierung und Verbrauch

Motoren: Die Motorennomenklatur des V40 ist im Prinzip einfach. So gibt es bei den Benzinern die Varianten T2, T3, T4 und T5. Je größer die Zahl, desto höher die Leistung. Allerdings stecken hinter den Bezeichnungen verschiedene Aggregate mit zum Teil unterschiedlich großen Hubräumen. Bereits völlig ausreichend ist der recht zahlreich auf dem Gebrauchtmarkt anzutreffende T2, der in den ersten Baujahren 88 kW/120 PS und ab 2015 auf 90 kW/122 PS leistet.

Während im alten T2 ein 1,6-Liter-Benziner steckt, kommt bei der neuen Version mit Schaltgetriebe ein 1,5-Liter-Vierzylinder und bei der Automatik-Variante ein Zweiliter-Motor zum Einsatz. Trotz ihres durchaus spritzigen Naturells verbrauchen die Einstiegsbenziner nur etwas über 5 Liter. Bei der stärkeren Version T3 kommen technisch die gleichen Motoren wie beim T2 zum Einsatz, die dank höherer Aufladung allerdings 110 KW/150 PS beziehungsweise 112 kW/152 PS mobilisieren. Mit ihnen fährt sich der V40 nochmals flotter, der Normverbrauch liegt indes auf dem niedrigen Niveau der T2-Aggregate. Vergleichsweise durstig sind hingegen die Fünfzylinderbenziner der älteren T4- und T5-Versionen (132 kW/180 PS bis 187 kW/254 PS). Wer unbedingt einen dieser recht seltenen Druckmacher will, sollte besser nach einem T5 ab 2014 oder einem T4 ab 2015 Ausschau halten. Statt der Fünfzylinder kommen seither nämlich effizientere Vierzylinder serienmäßig in Kombination mit einer feinen Achtgang-Automatik zum Einsatz. Der T4 hat darüber hinaus standardmäßig sogar Allradantrieb.

Diesel

Gut drei Viertel der gebrauchten V40 werden in Deutschland mit Dieselmotoren angeboten. Auch bei den Selbstzündern kann man sich ruhigen Gewissens für die schwächste Variante D2 entscheiden. Zunächst leistete im D2 ein 1,6-Liter-Diesel 84 kW/114 PS, seit 2015 wird ein Zweiliter-Vierzylinder mit 88 kW/120 PS montiert. Mit 3,4 Liter bis 3,6 Liter Verbrauch sind beide D2-Versionen trotzdem nicht die sparsamsten Motoren im V40-Programm. Mit lediglich 3,3 Liter begnügt sich der D4, der seit 2014 mit 140 KW/190 PS und ausschließlich in Kombination mit Achtgang-Automatik angeboten wird. Ein interessanter Kompromiss und ebenfalls recht häufig anzutreffen ist der D3 mit 110 KW/150 PS. Seit Frühjahr 2015 wird auch hier ein Vierzylinder-Diesel eingesetzt, der deutlich spritziger und effizienter ist als der von 2012 bis 2015 angebotene D3 mit Fünfzylinder-Reihenmotor.

Ausstattung und Sicherheit

Preislich gehört der V40 zwar zu den teuren Vertretern der Kompaktszene, im Gegenzug gibt es dafür aber auch gehobenes Ausstattungsniveau. In puncto Sicherheit ist bereits die Basis vorbildlich bestückt. Neben diversen Regelsystemen bietet der Volvo eine üppige Airbag-Armada, bei der sogar ein Luftsack unter Motorhaube steckt, der im Fall einer Kollision mit einem Fußgänger die Verletzungsgefahr verringern soll. Auch ein Kollisionsverhinderer ist standardmäßig an Bord. Dass der Schwede mit diesem vorbildlichem Sicherheitspaket volle fünf Sterne beim EuroNCAP einheimsen konnte, versteht sich von selbst. Darüber hinaus bietet die namenlose und stets fünftürige Basis Klimaanlage, CD-Radio, Fensterheber rundum und eine asymmetrisch umklappbare Rückbanklehne. Wer mehr will, sollte nach den Ausstattungslinien Kinetic, Momentum und Summum suchen. Ein guter Mittelweg ist das Sondermodell You!, das auf der Version Kinetic aufsetzt und zusätzlich einige Extras wie Xenon-Scheinwerfer, Tempomat und Parkpiepser bietet.

Qualität

Im Hinblick auf die Qualität wird der V40 seinem gehobenen Preisniveau in erfreulicher Weise gerecht. Bei seiner ersten Hauptuntersuchung zeigen sich laut TÜV-Report deutlich weniger Mängel als beim Segmentdurchschnitt. Mit seiner Mängelquote liegt der Volvo nur knapp hinter dem Klassenprimus Mercedes A-Klasse. Echte Schwachstellen haben sich bislang keine herauskristallisiert. Auch bei einem Dauertest von „Auto Motor und Sport“ spulte der V40 ein 100.000-Kilometer-Programm nahezu fehlerfrei ab und sicherte sich so einen Platz weit vorne im Ranking der Fachzeitschrift.

Fazit

Wer einen Volvo V40 als Gebrauchtwagen will, kann eigentlich nichts falsch machen. Bislang gibt sich der Schwede im Hinblick auf seine Langzeitqualitäten vorbildlich. Das Unkaputtbar-Image der Marke ist offensichtlich nicht nur ein Mythos. Ganz billig ist der Kompakte allerdings nicht. Selbst für rund 5 Jahre alte Exemplare mit hoher Kilometerleistung werden in der Regel noch fünfstellige Summen aufgerufen. Die Auswahl an Motoren und Ausstattungen ist sehr umfangreich. Eine gute Wahl ist der Benziner T3 in Kombination mit der Sonderausstattung You!  (sp-x/mh/ar)

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