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Gebrauchtwagentest: VW Touran – Mit Kinderkrankheiten

Der erste VW Touran war der Nachzügler unter den kleinen Vans, hat jedoch groß abgeräumt und entwickelte sich schnell zum Marktführer.

Mittlerweile ist er Liebling der Familien geworden, mutierte aber oftmals zum Sorgenkind. Wer sich für den Wolfsburger aus Vorbesitz interessiert, sollte nicht zu den ersten Modellen greifen. Karosserie und Innenraum

Der seit 2003 erhältliche VW Touran war von 2004 bis 2011 das meistverkaufte Auto seiner Klasse. Über 1,1 Millionen Exemplare wurden bisher verkauft. Serienmäßig ist der Wolfsburger mit fünf Sitzen ausgestattet, wie beim Zafira sind gegen Aufpreis zwei weitere Sitze erhältlich, die im Ladeboden versenkbar und bei Bedarf ausklappbar sind. Die optional verfügbare dritte Sitzreihe ist nur bei etwa der Hälfte aller Touran an Bord. Die eckige Form des Vans ermöglicht ein großzügiges Raumangebot für Insassen und Gepäck. Das Ladeabteil schluckt fast 2.000 Liter – genug für große Ausflüge mit der ganzen Familie.

VW hat den Touran zweimal überarbeitet. Geändert wurden 2006 unter anderem Frontpartie, Heckleuchten, die hinteren Stoßfängerleiste sowie die Farbe der Armaturenkonsole. Außerdem gibt es seit 2007 den in Offroad-Optik gehaltenen CrossTouran. Bei der zweiten großen Überarbeitung 2010 wurden alle Karosserieteile mit Ausnahme der Türen geändert und der Touran näherte sich optisch dem damals vorgestellten Sharan II an.

Motoren und Antrieb

Bei den Ottomotoren sind Aggregate von 102 bis 170 PS im Angebot. Bei den Dieseln reicht das Leistungsband von 90 PS bis 177 PS. Sämtliche Selbstzünder wurden werksmäßig ab 2007 gegen Aufpreis und ab 2011 serienmäßig mit einem Rußpartikelfilter geliefert. Die meisten Motoren sind mit einem Direktschaltgetriebe kombinierbar. Empfehlenswert sind die ab 2006 angebotenen 1,2- und 1,4-Liter-Benziner, die mittels Kompressor (nur 1,4) und Turboaufladung bis zu 170 PS leisten. Abzuraten ist vom 1,6-Liter großen FSI. Der bis 2006 angebotene Ottomotor mit 115 PS dürstet regelrecht nach Super plus.

Wer sparsam unterwegs sein will, kann zum Touran EcoFuel mit Erdgasantrieb greifen. Der 150 PS starke 1,4-Liter-Motor wird mit Erdgas betrieben, zusätzlich hat er auch einen 13 Liter fassenden Benzintank.

Ausstattung und Sicherheit

Der Touran wurde in den Ausstattungsvarianten Conceptline, Trendline und Highline angeboten. Stets an Bord waren neun Airbags, ESP sowie ein CD-Radio. Wer mit Kindern unterwegs ist, der sollte auf eine Klimaanlage Wert legen. Diese gehörte erst ab der zweiten Ausstattungslinie Trendline zur Serie. Den Crashtest von Euro-NCAP absolvierte der VW Touran 2003 mit der höchsten Punktzahl von fünf Sternen.

Qualität

Bei den TÜV-Prüfern gilt der Touran unterm Strich als solides Auto, ist allerdings nicht durch die Bank empfehlenswert. Als Wendejahr gilt bei dem kompakten Van das Jahr 2006. Ab diesem Baujahr taucht der Wolfsburger in der Pannenstatistik deutlich seltener auf als zuvor. Auffällig sind die frühen Diesel, die zu Motorschäden und Defekten an den Einspritzanlagen neigen. Die Probleme hat der Hersteller größtenteils behoben. Ganz mängelfrei war der Touran auch danach allerdings nicht. Für Ärger sorgten etwa bei Exemplaren bis 2007 poröse Gummilager der Querlenker und die Antriebwellen. Die neueren Touran haben Probleme mit Bremsscheiben. Der VW Touran ist im Prinzip ein vernünftiges Familienauto mit gutem Platzangebot – jedoch auch mit Macken. Angesichts des großen Angebots auf dem Gebrauchtwagenmarkt können Käufer es sich leisten, einen Bogen um schlecht gepflegte Exemplare zu machen. Mindestens 4.000 Euro sollte man investieren. Wer allerdings ein gut erhaltenes Modell mit wenigen Kilometern ab 2006 sucht, muss tiefer in die Tasche greifen. (as/sp-x)

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