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Gebrauchtwagentest: VW Touareg – Üppiges Zugpferd

Der Touareg ist die wahre Oberklasse von VW. Deutlich stärker nachgefragt als die Großlimousine Phaeton, liegt das Luxus-SUV in Sachen Komfortniveau und technischer Finesse nahezu gleichauf. Beim TÜV zeigt der bullige Allrader in zweiter Generation (seit 2010) allerdings ein paar Schwächen.

Karosserie und Innenraum

Nüchtern, sachlich, kompetent – der Touareg ist schon rein äußerlich ein typischer VW. Je nach Ausstattungslinie und aktuellem Pflegezustand passt er sowohl auf den edlen Shopping-Boulevard als auch als Zugfahrzeug auf die Pferdewiese. Dank 4,80 Metern Länge ist das Platzangebot innen auf allen fünf Plätzen großzügig, der Gepäckraum mit knapp 700 Litern üppig. Das Cockpit ist der Fahrzeugklasse entsprechend wuchtig eingerichtet, auf Wunsch mit viel Holz und Leder, was für edles Ambiente sorgt. Die Verarbeitungsqualität ist top, die Bedienung markentypisch simpel, auch wenn man sich mit einigen spezifische Offroad-Funktionen wohl erst einmal eingehend auseinandersetzen sollte.

Motoren

Mit Downsizing hat der Touareg nichts am Hut. Einen Vierzylinder, wie ihn Mercedes in der M-Klasse oder BMW beim X5 anbieten, gibt es für den Wolfsburger nicht. Standard-Triebwerk ist ein drei Liter großer V6-Diesel, den es zunächst mit 204 PS und 245 PS (anfangs kurzzeitig 240 PS) gab. Seit 2014 ist eine weiter entwickelte Version des Triebwerks mit 204 PS und 262 PS im Einsatz. Der durchzugsstarke und kultivierte Sechszylinder passt ausgezeichnet zu dem souveränen Dickschiff, auch dank der perfekt abgestimmten Achtgangautomatik. Wer extra viel Kraft benötigt, sucht eines der exklusiven V8-Modelle mit 4,2 Litern Hubraum und 340 PS. Nur war für Liebhaber ist der von 2010 bis 2013 angebotene 3,6-Liter-V6-Benziner (280 PS), der ein wahrer Schluckspecht ist. Kaum zu finden sein dürfte mangels Neuwagen-Käufern die zwischen 2010 und 2015 angebotene Hybridversion mit V6-Kompressorbenziner und Elektromotor (380 PS). Allen Motorversionen gemein ist der Allradantrieb,

Ausstattung und Sicherheit

Passend zu Preis- und Größenklasse ist die Serienausstattung des Touareg durchaus hochwertig. Neben Soundsystem, Tempomat und Zweizonen-Klimaanlage zählen unter anderem 17 Zoll große Räder zum Lieferumfang. Immer an Bord ist außerdem Allradantrieb mit selbstsperrendem Zentraldifferenzial und ein paar Fahrhilfen für das Gelände, zum wirklich kernigen Offroader wird der VW aber nur mit Zusatzpaketen. Differentialsperren hinten und vorne, Untersetzung und eine höher gelegte Karosserie stehen unter anderem auf der Optionsliste. Die Ausstattungsumfänge und Paketzusammenstellungen haben sich über die Zeit immer wieder leicht geändert; wer Wert auf erhöhte Geländegängigkeit legt, sollte in der Fahrzeugbeschreibung auch nach Begriffen wie „4XMotion“ oder „Terrain Tech“ suchen, unter denen VW die Technik angeboten hat beziehungsweise anbietet.

Qualität

Anders als sein Vorgänger leidet der zweite Touareg nicht unter nervigen Kinderkrankheiten. Notorische Schwachpunkte sind nicht bekannt. Der TÜV hat trotzdem immer mal wieder was zu bemängeln, vor allem Ölverlust und den hohen Bremsenverschleiß – nichts ungewöhnliches für derart große Fahrzeuge. Insgesamt schneidet der VW-Geländewagen aber bei der HU besser ab als der Durchschnitt aller geprüften Pkw. Und das trotz der relativ hohen Fahrleistung. Wer eine starke Zugmaschine oder einen zuverlässigen Geländewagen sucht, ist beim Touareg richtig. Auch als komfortabler Reisewagen eignet sich der Allrader, allerdings um den Preis hohen Gewichts, üppiger Ausmaße und entsprechend hohen Verbrauchs an Kraftstoff und Parkraum. Der Preis für gebrauchte Exemplare ist wie schon beim Neuwagen hoch, startet aktuell bei rund 21.000 Euro. (as/sp-x)

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