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Erster Test: VW Tiguan – Tiguan on the rocks

Des Deutschen Lieblings-SUV ist der Volkswagen Tiguan. Seit seiner Markeinführung im Jahr 2007 konnte er bis heute schon 2,8 Millionen Kunden von sich überzeugen.

Jetzt steht die Neuauflage in den Starlöchern und fährt Ende April 2016 beim Händler vor. Wir konnten uns bereits einen kleinen Eindruck vom Hochsitz-Wolfsburger verschaffen, auf den große Aufgaben zukommen. Zugegeben, der Mutterkonzern Volkswagen hat in den letzten Jahren sein individuelles Gesicht verloren. „Das werden wir ändern“, ist aus Konzernkreisen zu hören – und da kommt der neue Tiguan genau richtig. Zwar muss er erst noch unter Beweis stellen, dass er die Erfolgsgeschichte seines Vorgängers fortsetzen kann, doch sind die Weichen richtig gestellt. Deutlich dynamischer und zugleich bulliger fährt er vor. Dafür hat man dem Wolfsburger markantere Falten tiefer ins Blechkleid getrieben und ihn in Breite und Länge wachsen lassen.

Von der Verlängerung profitieren vor allem die Passagiere im Fond, denen jetzt bis zu drei Zentimeter mehr Platz für die Knie zur Verfügung stehen. Größte Schwachstelle des Vorgängers war der Kofferraum, mit einer viel zu hohen Ladekante und viel zu wenig Platz. Das hat man sich zu Herzen genommen: Durch das Absenken des SUV um drei Zentimeter konnte man die Zuladehürde sogar um vier Zentimeter absenken. Das Kofferraumvolumen fasst jetzt 615 Liter und kann durch Umlegen der Rückbänke auf bis zu 1.655 Liter erweitert werden – damit wurde ein Zugewinn von 145 Liter realisiert.

Aufgeräumt

Alles im Innenraum wirkt aufgeräumt und vermittelt einen Volkswagen-typisch hochwertigen und robusten Eindruck. Die Bedienelemente sind auf den Fahrer ausgerichtet und erstmals hält ein neuer Dreh-Wahlschalter für den Fahrmodi-Wechsel von „Onroad“ auf „Snow“, „Offroad“ oder „Offroad Individual“ Einzug, der unterhalb des Schaltknaufs positioniert ist, damit man ihn ohne Verrenkungen erreicht. Das bereits bekannte digitale Kombi-Instrument kann für 510 Euro Aufpreis geordert werden.

Als i-Tüpfelchen hält VW ein Head-Up-Display für 565 Euro bereit. Die Projektion der fahrwichtigen Informationen wird dabei auf ein Scheibchen, das aus dem Armaturenbrett ausfährt, geworfen – zugegeben, nicht die schönste Lösung. Allerdings wäre die Spiegelung direkt in die Frontscheibe deutlich kostspieliger gewesen. Laut VW-Prognosen geht man davon aus, dass die Kunden sich entweder für das Kombi-Instrument oder das Head-Up-Display entscheiden werden – aber wer beides wünscht, kann natürlich auch beides bekommen.

Stück für Stück

Im April werden zwei der insgesamt acht geplanten Motorisierungen beim Händler auf die Käufer warten – beide können bereits jetzt vorbestellt werden. Es handelt sich bei diesen beiden um den 180 PS starken Zwei-Liter-Vierzylinder-Benziner mit serienmäßigem Allradantrieb und DSG für 34.450 Euro und um den zweitstärksten Zwei-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 150 PS. Der Selbstzünder kann für 30.025 Euro erworben werden, kommt dann allerdings ohne DSG und Allradantrieb. Doch eigentlich gehören SUV und Allrad zusammen wie Hanni und Nanni – dann allerdings müssen noch einmal 3.900 Euro oben drauf gelegt werden. Die anderen Antriebe werden bis zur Jahreshälfte nachgereicht.

  • Technische Daten

Fünfsitziges-Mittelklasse SUV; Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,89 Meter / 1,84 Meter / 1,63 Meter / 2,68 Meter; Wendekreis: 11,5 Meter; Kofferraumvolumen 615 bis 1.655 Liter.

Benziner:

2,0-Liter-Vierzylinder TSI 4MOTION; Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe; Leistung: 132 kW / 180 PS; max. Drehmoment: 320 Nm zwischen 1.500 - 3.940 U/min; Vmax: 208 km/h; 0-100 km/h: 7,7 Sekunden; kombinierter Verbrauch: 7,4 Liter/100 Kilometer; CO2-Ausstoß:170g/km; Emissionsklasse: Euro 6

Preis: 34.450 Euro

Diesel:

2,0-Liter-Vierzylinder TDI; Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe; Leistung: 110 kW / 150 PS; max. Drehmoment: 340 Nm zwischen 1.750 - 3.000 U/min; Vmax: 204 km/h; 0-100 km/h: 9,3 Sekunden; kombinierter Verbrauch: 4,8 Liter/100 Kilometer; CO2-Ausstoß:125g/km; Emissionsklasse: Euro 6

Preis: 30.025 Euro

2,0-Liter-Vierzylinder TDI 4MOTION; Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe; Leistung: 110 kW / 150 PS; max. Drehmoment: 340 Nm zwischen 1.750 - 3.000 U/min; Vmax: 200 km/h; 0-100 km/h: 9,3 Sekunden; kombinierter Verbrauch: 5,7 Liter/100 Kilometer; CO2-Ausstoß:149g/km; Emissionsklasse: Euro 6

Preis: 33.925 Euro

Der lässt sich nicht nageln

Das Allradsystem hat VW um die bereits erwähnte Wahlregler namens „4Motion Active Control“  erweitert. Bei unserer Testfahrt im verschneiten Schweden konnte er vor allem mit seinem Schnee-Modus eindrucksvoll überzeugen. Hier oben im Norden fährt der Lappe fast ausschließlich mit Spikes. Doch will sich der Tiguan nicht nageln lassen. „Den können sie hier ohne fahren“, war die selbstsichere Aussage der Ingenieure. Und das bestätigte sich bald. Im Snow-Betrieb wird die Gaspedalkennlinie etwas abgeflacht, damit der Fahrer nicht aus Versehen zu viel Gas gibt; außerdem wird die Antriebsschlupfregelung geschärft. Erkennt das System ein Durchdrehen der Reifen, wird die Motorleistung binnen Sekundenbruchteilen elektronisch runtergeregelt.

So fuhren wir durchs idyllische Land auf verschneiten und teilweise vereisten Landstraßen, ohne dass dabei die Räder auch nur ansatzweise durchdrehten. Durch den hervorragend abgestimmten Allradantrieb und die sehr direkte Lenkung ließ sich der fast 1,9 Tonnen Schwere grazil über die glatte Fahrbahn bewegen. Das geschieht mit einer solchen Leichtigkeit, dass wir uns von Kurve zu Kurve immer schneller ins Abenteuer stürzten. Aber 1,9 Tonnen bleiben auch im noch so fein abgestimmten Fahrzeug 1,9 Tonnen. So siegte irgendwann die Physik und der Tiguan fing leicht das Rutschen an. Doch auch das konnte den Wolfsburger nicht aus der Fasson bringen: Dank des ESP waren wir schnell wieder auf den richtigen Kurs gebracht.

Es bleibt spannend

Die richtige Testfahrt auf trockener Straße steht zwar noch aus, die Eckdaten sind allerdings schon bekannt: Die Hundertermarke knackt der 180-PS-Benziner binnen 7,7 Sekunden, im Schnitt soll er  7,4 Liter schlucken. Der Diesel lässt sich etwas mehr Zeit und gönnt sich 9,3 Sekunden – egal, ob mit oder ohne Allrad. Lediglich beim Verbrauch wirkt sich der Antrieb aus: Als Fronttriebler mit Handschaltung soll der Tiguan 4,8 Liter benötigen; mit Allrad und Automatik hingegen 5,7 Liter. Fordert man den Wolfsburger allerdings etwas mehr, dürften wir nahe am zweistelligen Bereich sein. Volkswagen hat beim neuen Tiguan ordentlich Hand angelegt: Er sieht jetzt viel dynamischer und bulliger aus und macht einen wichtigen Schritt, um der Marke Volkswagen wieder ein markantes Gesicht zu geben. Auch performancetechnisch hat das SUV einiges auf dem Kasten und kommt mit neuen Allrad-Modi. Ob der neue Tiguan auch so erfolgreich wird, wie sein Vorgänger, bleibt abzuwarten – aber die Voraussetzungen sind bestens.

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