Im Vergleich zum Golf Plus wuchs der Sportsvan um 13 Zentimeter in die Länge. Die wanderten fast 1:1 in den Fond, wo das Raumangebot nun mehr als ordentlich ist. Ansonsten ist ihm die Verwandtschaft zum Vorgänger sehr gut anzusehen, lediglich ein wenig frischer scheint die Linienführung zu sein. Wahre Größe beweist der Sportsvan beim Blick in den Innenraum. Hier finden bis zu fünf Passagiere oder – bei umgelegter Rückbank – bis zu 1.520 Liter an Gepäck Platz. Der klassische, bereits etwas ältere, Sportsvan-Kunde schätzt am „kleinen“ Bruder des Touran außerdem die betont aufrechte und leicht erhöhte Sitzposition. 2017 gab es ein Facelift mit neuen Stoßstangen, LED-Tagfahrlicht, LED-Rückleuchten und optional auch LED-Scheinwerfern.
Auch für umweltbewusste etwas dabei
Drei verschiedene Kraftstoffarten hat VW für den Sportsvan in petto: Benzin, Diesel und Erdgas. Dabei ist die Leistungsspanne aller Triebwerke recht eng. Los geht es bei 63 kW/85 PS, das Top-Aggregat leistet 110 kW/150 PS. Angetrieben wird stets die Vorderachse, geschaltet werden kann entweder über eine manuelle Box mit fünf respektive sechs Gängen oder über ein Siebengang-DSG, das allerdings ab und an etwas unharmonisch erscheinen kann. Die Sparversion „Bluemotion“ dürfte besonders für umweltbewusste Käufer interessant sein.
Der Sportsvan ist ein vergleichsweise junger Gebrauchter und daher mit vielen Sicherheits-Ausstattungen versehen. 2014 erreichte das Modell fünf Sterne im Euro-NCAP-Crashtest. Für knapp 2.500 Euro gab es darüber hinaus ein Paket mit blendfreiem Dauerfernlicht, automatisierter Notbremsung und aktivem Tempomat. Wer Wert auf noch mehr Komfort legt, sollte sich einen Gebrauchten mit aktiven Dämpfern („DCC“) und beheizbarem Lenkrad zulegen. Generell ist der Sportsvan eher geschmeidig ausgelegt und gibt selbst auf längeren Autobahnetappen den sanften Gleiter. Das trifft selbst dann zu, wenn man die „sportliche“ R-Line Ausstattung wählt, die neben „Trend“, „Comfort“ und „Highline“ verfügbar ist.
Niedrige Kilometerstände
Eigentlich reicht es hier zu erwähnen, dass der Plus-Nachfolger beim „Auto Bild Tüv-Report 2018“ den Preis für den besten Van gewinnen konnte. Auch durch sein junges Alter treten nahezu keine Probleme mit dem Sportsvan auf. 2017 gab es lediglich einen Rückruf wegen fehlerhafter Bordnetzsteuergeräte. Positiv ist außerdem, dass auf dem Markt vor allem Rentnerfahrzeuge mit niedrigen Kilometerständen zu finden sind.
Der VW Golf Sportsvan gehört zu den problemlosesten Gebrauchten, die man aktuell auf dem Markt finden kann. Ideal ist der Sportsvan für Paare mit platzintensiven Hobbies oder Familien. Leider spiegeln sich das hohe Qualitäts-Niveau und die geringen Laufleistungen meist auch in den Gebraucht-Preisen wieder. Für ein gutes Exemplar werden aktuell noch mindestens rund 13.000 Euro fällig. (sp-x/mf/jms)