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Erster Test VW Amarok 2.0 TDI: Mit der Basis ins Gelände

Seit Ende Mai 2023 bietet VW die zweite Generation des Amarok an. Zunächst kam der Pick-up stark motorisiert und vollgestopft mit Extras in den Handel. Jetzt liefern die Niedersachsen die Gewerbe-Variante nach. Wir zeigen im ersten Test, was der Ranger-Klon im Basistrimm auf dem Kasten hat.

Der VW Amarok DC 2.0 TDI 125 kW 6-Gang auf einen Blick

  • Robuste Einstiegsvariante des VW Amarok
  • 170 PS starker 2.0 TDI mit 400 Nm Drehmoment
  • Ab Werk zuschaltbarer Allrad
  • Bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast serienmäßig
  • Grundpreis ab 47.121,62 Euro

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Mit was haben wir es hier zu tun?

Erst schön (teuer), dann robust und etwas preiswerter. Volkswagen brachte Ende Mai 2023 zunächst die starken und gut ausgestatteten Varianten des 5,35 Meter langen Amarok in den Handel. Jetzt folgt von der zweiten Generation des Pick-up die deutlich robustere Gewerbeausführung. Unlackierte Stoßfänger vorne und hinten, 16 Zoll Stahlfelgen und ein Innenraum, der im Zweifel auch mit dem Hochdruckreiniger sauber gemacht werden kann. Hört sich genau richtig an, um damit durch Wälder oder den Steinbruch zu brettern? Kostet mit dem 125 kW/170 PS starken 2,0-Liter-TDI und 6-Gang-Schaltgetriebe aber dennoch mindestens 47.121,62 Euro (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,6 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 226 g/km)². Zum Sonderangebot wird der neue Amarok also auch im Basistrimm nicht.

Der Mehrpreis gegenüber dem nahezu baugleichen Ford Ranger mit Doppelkabine beträgt fast 4.000 Euro. Beide Modelle laufen dank einer Kooperation zwischen Volkswagen und Ford in Südafrika vom Band, wobei die Niedersachsen den Mehrpreis des Amarok durch eine bessere Serienausstattung begründen. Unter anderem hat das VW Nutzfahrzeug ab Werk, anders als der Ranger, LED-Scheinwerfer, eine Anhängerkupplung und eine Klimaanlage verbaut. Ob das allerdings genügt, um hart kalkulierende Gewerbekunden zu begeistern, muss die Zukunft zeigen. Neben der nackten Basis kann der VW Amarok am anderen Ende der Preisliste natürlich weiterhin als top ausgestatteter Aventura samt 177 kW/241 PS starkem 3,0-Liter-V6-TDI und 10-Gang-Automatik bestellt werden (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 10,1 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 266 g/km)². Dann liegt der Grundpreis allerdings schon bei mindestens 70.163,59 Euro.

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Wie ist der Basis-Amarok innen, was kann er zuladen und ziehen?

Wir sind im Münchner Osten eigentlich auf einem abgesperrten Gelände zum Offroad-Fahren mit dem VW Amarok verabredet. Da nicht alle Teilnehmer gleichzeitig ins matschige Outback dürfen, bleibt Zeit, sich die verschiedenen Varianten des Amarok näher anzuschauen. Dabei wird schnell klar: Wer die Basis bestellt, bekommt auch Basisqualität geliefert. Wie bereits angedeutet, ist der Innenraum des Amarok robust gestaltet, harte Kunststoffe geben den Ton an. Der Nutzfahrzeug-Charakter wird allenfalls durch den serienmäßigen 10-Zoll-Infotainment-Bildschirm und das 8-Zoll-Fahrerdisplay aufgelockert.

Die Sitze der Basis-Variante, der VW wird immer mit einer geräumigen Doppelkabine ausgeliefert, sind bequem und so breit gestaltet, dass man auch mit Arbeitskleidung keine Beklemmungsgefühle bekommt. Das zentrale Display übernimmt vor allem mediale Aufgaben und beherbergt die Steuerung der Klimaanlage. Fahrrelevante Dinge lassen sich selbst mit Handschuhen gut über echte Schalter und Drehregler bedienen. Nervig: Die Türöffner innen sind in die Armlehne integriert und damit umständlich in der Handhabung.

In Sachen Zuladung verspricht Volkswagen, dass man auf die Pritsche des Amarok zwei Euro-Paletten mit einem Gewicht von bis zu 1,19 Tonnen unterbekommt. Die Ladefläche misst 1,62 Meter in der Länge und gemessen zwischen den Radhausschalen 1,23 Meter in der Breite. Reicht das nicht aus, kann der Ranger-Klon zusätzlich bis zu 3,5 Tonnen ziehen. Die maximale Dachlast beträgt im fahrfertigen Zustand bis zu 85, im Stand bis zu 350 Kilogramm. Die Stützlast der Anhängerkupplung liegt bei 210 Kilogramm.

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Wie fährt sich der VW Amarok im Gelände und auf der Straße?

Da der Amarok vorrangig als taffes Arbeitstier konzipiert wurde, darf er nun auch die entsprechenden Qualitäten unter Beweis stellen. Es geht mit dem ordentlich gedämmten 170 PS und 405 Nm (ab 1.750 U/min) starken 2,0-Liter-Diesel und zuschaltbarem 4Motion-Allrad ins leichte Gelände. Anders als bei den stärkeren Vier- und Sechszylinder-Motorisierungen, verzichtet der Basis-Allrad auf eine zusätzliche Lamellenkupplung im Verteilergetriebe und den Fahrmodus 4A, der die Antriebskräfte automatisch zwischen Vorder- und Hinterachse regelt. Aber schon der normale 4Motion-Antrieb hat mit der aufgebotenen Strecke keine Mühe. Neben Hard- gibt es auch verschiedene Software-Fahrprogramme: Je nach Motorisierung und Ausstattung gibt es sechs bis zu sechs Modi: Eco, Normal, Schlamm, Sand, Rutschig und Anhängerbetrieb.

Selbst im rein hinterradgetriebenen 2H-Modus kommt der Amarok in Schnee und Matsch sehr weit. Drehen die Räder durch, lässt sich der Allrad auf „4 High“ oder „4 Low“ schalten. Zuschaltbar sind ab Werk zudem die Bergabfahrhilfe und eine Differenzialsperre an der Hinterachse. Das 6-Gang-Getriebe lässt sich ohne großen Kraftaufwand bedienen, einzig der Kupplung mangelt es etwas an Dosierbarkeit. Eine Automatik-Option gibt es für das Basis-Modell übrigens nicht. Die Bodenfreiheit des neuen Amarok beträgt derweil 24, die Wattiefe liegt bei 78,7 Zentimeter. Und wo wir gerade bei den Offroad-Werten sind: Der Böschungswinkel beträgt 26 Grad vorne und 30 Grad hinten, die Steigfähigkeit wird vom Hersteller mit 30 Grad angegeben.

Nach dem Abstecher ins leichten Gelände bleibt noch Zeit für eine Ausfahrt auf der normalen Landstraße. Um den Vergleich zu erfahren, steigen wir in den 241 PS starke Amarok PanAmericana um. Der Sechszylinder läuft natürlich eine ganze Spur ruhiger, gibt sich kultivierter. Im Innenraum bemüht man sich nun mehr das Nutzfahrzeug zu verstecken, der Infotainment-Bildschirm misst 12 statt 10 Zoll und auch das Fahrerdisplay erstrahlt nun vollflächig hinterm Lenkrad und besitzt mehr Funktionen. Die Materialanmutung ist bis zur Gürtellinie spürbar aufgewertet, darunter regiert aber weiterhin Hartplastik. Etwas enttäuscht waren wir auf unserer kleinen Spritztour vom Fahrkomfort des VW Amarok V6 TDI Aventura. Das „Komfortfahrwerk“ konnte dem Namen kaum gerecht werden, es herrscht eine gewisse Unruhe vor. Freilich könnte sich daran mit etwas Last auf der hinteren blattgefederten Starrachse noch was ändern. Aber wer fährt schon ständig mit einer Palette Zement herum?

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Erstes Fazit

Weltweit betrachtet betritt der VW Amarok auch in seiner zweiten Generation einen hart umkämpften Markt. Nicht nur der baugleiche Ford Ranger, auch der Toyota Hilux, der Nissan Navara (Frontier) und der Mitsubishi L200 (beide in Deutschland nicht mehr erhältlich) buhlen um die Gunst der Käufer. Dabei zeigt sich der Amarok grundlegend gut gerüstet, setzt auf viel Praktikabilität und ein modernes Infotainment. Allerdings müssen diese Qualitäten für einen Pritschenwagen teuer erkauft werden. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)

Technische Daten - VW Amarok 2.0 TDI 125 kW*

  • Modell: VW Amarok 2.0 TDI 125 kW
  • Motor: Vierzylinder-Diesel, 1.996 ccm
  • Leistung: 170 PS (125 kW) bei 3.500 U/min
  • Drehmoment: 405 Nm bei 1.750 U/min
  • Antrieb: Zuschaltbarer Allrad, Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,6 l/100 km²
  • CO2-Emissionen kombiniert: 225 g/km²
  • Beschleunigung (0–100 km/h): 11,6 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 5,35 m/1,91 m/1,87 m
  • Leergewicht: ca. 2.262 kg
  • Grundpreis: ab 47.121,62 Euro

*Herstellerangaben

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