Doch Dahinsiechen ist nicht – der Japaner zählt in der zweiten Modellgeneration (2005 bis 2015) zu den besonders robusten Pkw. Kaufinteressenten sollten allerdings ein paar typische Schwächen kennen. Karosserie
Auch wenn der Namenszusatz „Grand“ anderes verspricht – der Vitara ist nicht immer groß. Wirklich passend ist das Attribut nur für den immerhin 4,58 Meter langen Fünftürer, nicht aber für den rund einen halben Meter kürzeren Dreitürer, der eher Kleinwagenformat hat. Zwischendurch gab es kurzzeitig auch ein Cabrio, das auf dem Gebrauchtwagenmarkt allerdings nur eine geringere Rolle spielt. Allen Varianten gemein ist das ordentliche Platzangebot für Fahrer und Beifahrer. In der Langversion geht es auch hinten noch bequem zu, in der Kurzversion nehmen Erwachsene nur im Notfall gerne Platz. So robust wie die kantige Karosserie ist auch der Innenraum gestaltet – relativ schmucklos, aber solide und praktisch.
Motor
Ein Langstreckenauto ist der im Vergleich zum klassischen Pkw eher ruppige Grand Vitara nicht, so dass das Spritsparpotential des Diesels in der Regel wohl verschenkt sein dürfte. Wer nicht gerade die maximale Anhängelast von 2.000 Kilogramm ausreizen will, sollte einen der in dieser Hinsicht nicht viel schwächeren Benziner wählen. Damit spart man sich auch den chronischen Ölverlust des 129 PS starken 1,9-Liter-Selbstzünders, der zudem über einen fehleranfälligen Turbolader und Anlasser verfügt. Außerdem ist die Auswahl bei den Benzinern deutlich größer, reicht vom 106 PS starken 1,6-Liter-Motor (ausschließlich Dreitürer) bis zum 3,2-Liter-V6 mit 233 PS. Ihre Fahrleistungen sind zwar so mäßig wie ihr Durst groß ist, dafür gelten sie als langlebig und problemlos. Für die meisten Anwender dürfte der 2,0-Liter-Vierzylinder mit 140 PS ausreichen (bis 2008), der sich auch im Gelände prima schlägt. Alternativ gibt es einen durchzugskräftigeren 2,4-Liter-Motor mit 169 PS. Für die Kraftübertragung stehen jeweils ein manuelles Fünfganggetriebe und eine Viergangautomatik zur Wahl.
Ausstattung und Sicherheit
Allradantrieb und je nach Modell auch Zentraldifferentialsperre und Reduktionsgetriebe machen den Grand Vitara in Kombination mit den kurzen Überhängen vorn und hinten zum talentierten Kraxler. Federbeine an den Vorderrädern und Einzelradaufhängung an der Hinterachse anstatt der für Geländewagen typischen Blattfedern sorgen für unproblematisches und einigermaßen komfortables Fahrverhalten – auch wenn der Suzuki sich in dieser Hinsicht mit aktuellen Lifestyle-SUV nicht messen kann. ESP zählte bei Markteinführung 2005 noch nicht zum Serienumfang, kam erst 2008 obligatorisch an Bord. Immer dabei sind jedoch sechs Airbags.
Qualität
Zu dem Diesel-Problem mit Ölverlust gesellt sich laut TÜV-Report eine Schwäche der hinteren Bremsen. Auch verschlissene Bremsscheiben kommen bei der Hauptuntersuchung immer wieder vor, sind allerdings günstig zu ersetzen. Dazu kommen die typischen Abnutzungserscheinungen von artgerecht genutzten Allradfahrzeugen. Vor allem an der Kupplung, die besonders durch regelmäßigen Anhängerbetrieb belastet wird. Bei der Probefahrt sollte man zudem auf das Getriebe achten – ein weiterer typischer Offroader-Schwachpunkt. Schwer einlegbare Gänge und laute Geräusche sind ein Warnsignal für mögliche teure Schäden. Positiv fällt das SUV im Wettbewerbsvergleich bei Beleuchtung, Lenkung, Achsen und Auspuffanlage auf. Im Grunde ist der Japaner mit seiner robusten Technik in Sachen Langlebigkeit recht unproblematisch. Wer ein gut gepflegtes Exemplar, möglichst ohne große Offroad-Meriten, erwischt, kann lange Zeit Freude an dem Allrader haben. Die Preise beginnen momentan bei rund 7.500 Euro. (as/sp-x)