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Erster Test: Subaru Forester – Box-Waldmeister 2006

Möglichkeiten, drei bis zwölf Zylinder anzuordnen, gibt es einige: in Reihe, als V oder W. Doch nur wenige Hersteller konstruieren Motoren nach dem Boxer-Konzept.

Porsche gehört zum kleinen Kreis der Anbieter, genau wie Subaru: Im überarbeiteten Forester kommt nun ein neuer 2-Liter Boxer zum Einsatz Vier Zylinder, die sich, in zwei Gruppen aufgeteilt, direkt gegenüber stehen wie die Klitschko-Brüder beim Duell. Durch die symetrische 180 Grad-Anordnung erreicht man gleichmäßige Laufeigen- schaften und kann auf innermotorische Ausgleichsge- wichte größtenteils verzichten. Geringe Einbauhöhe mit entsprechend niedrigem Schwerpunkt und hohe Drehzahlen sind die gewünschte Folge. Nachteil der Konstruktion: Es werden mehr mechanische Teile benötigt, was zu höheren Produktionskosten führt. Außerdem ist der Motor breiter als V-Aggregate und kann daher nur schwer quer eingebaut werden.

Einen solchen Boxer bietet Subaru als Basismotor in einer neuen, wassergekühlten 2-Liter Vierzylinder-Version für den facegelifteten Forester an. Maximal 158 PS und 186 Newtonmeter treiben das 1.400 Kilogramm schwere Fahrzeug munter voran. In 9,7 Sekunden wir die 100km/h-Marke erreicht und erst bei 189 km/h endet die Beschleunigung. Die manuelle Fünfgang-Schaltung lässt präzise Gangwechsel zu und ermöglicht im Zusammenspiel mit der neutralen Lenkung ein SUV-untypisch gutes Vorankommen auf der Straße. Gemeinsam mit dem niedrigen Schwerpunkt, Einzelradaufhängung und der spontanen Gasannahme kann man der 2006er Version des Forester ein recht sportliches Fahrverhalten attestieren. Besonders bei schnell gefahrenen Kurven und kurzen Zwischensprints zeigt sich das gute Zusammenspiel der verbesserten Komponenten.

Box-Ring

Auf der Straße fühlt sich der Forester wohl, obwohl sein Name auch den Einsatz jenseits befestigter Trassen impliziert. Technisch ist er mit permanentem Allradantrieb und selbsttätig sperrendem Visco-Zentraldifferenzial gut für schmutziges Geläuf gerüstet, doch selbst Subaru sieht das Einsatzgebiet des SUV eher im leichten Gelände.

Die Kabine

Neben den technischen Änderungen hat Subaru auch an der Optik des Forester einige Anpassungen vorgenommen. So wurden die Front- und Heckleuchten mit klaren Elementen aufgefrischt. Der Frontgrill wirkt moderner und hochwertiger. Auch im Innenraum und am Cockpit wurden Veränderungen vorgenommen. Die neuen Materialien und besser ablesbare Instrumente hinterlassen einen guten Eindruck. Für die Insassen in der ersten und zweiten Reihe steht genügend Kopf- und Beinfreiheit zur Verfügung. Lediglich die Sitze vorn könnten - entsprechend der Fahreigenschaften - etwas mehr Seitenhalt bieten.

Großzügige Platzverhältnisse vorn und in der Mitte bedeuten bei SUVs meist eingeschränkten Platz hinten: Und so sind die 387 Liter Kofferraumvolumen des Forester auch kein Rekordwert, aber immerhin erweiterbar auf knapp 1.600 Liter.

Preisboxen

Der Forester 2.0X mit manuellem Schaltgetriebe steht seit dieser Woche beim Händler. Die einfachste Ausstattungslinie „Trend“ ist für 22.290 Euro zu bestellen. Serienmäßig mit dabei: Klimaanlage, CD-Radio und geteilt umklappbare Rückbank. Die 4-Gang Automatik kostet ca. 1.300 Euro zusätzlich, ist aber nur in den Varianten „Active“ und „Comfort“ erhältlich.

Das Urteil der Jury

Der Forester kann viele Runden für sich entscheiden. Er punktet klar in Sachen Fahrverhalten und Straßenlage. Auch bei den Themen Motorleistung und Sound kann er gute Treffer landen. Abzüge gibt es in der B-Note, denn die äußere Erscheinung wird es trotz der Facelift-Retouschen nicht leicht haben, mit den komplett neuen Konkurrenten mitzuhalten.

Der überarbeitete Forester wird sich aber auf jeden Fall auch in der zweiten Hälfte seines Modelllebens gut durchboxen können. Denn er beherrscht das Terrain besonders gut, auf dem SUVs fast ausschließlich eingesetzt werden: die Straße.

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