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Erster Test: Skoda Octavia RS 2.0 TDI 4x4 – Eiskunstläufer

Wer vor der Anschaffung eines allradangetriebenen Fahrzeugs steht, dem kommen wahrscheinlich als erstes die üblichen Verdächtigen in den Sinn, wie Audi und BMW, Jeep oder Subaru. Skoda haben in Punkto 4x4 die wenigsten Käufer auf dem Schirm.

Doch auch die Tschechen haben mit dem Allradantrieb schon seit 1999 Erfahrung. Und darauf vertrauen eingefleischte Skoda-Fans, schließlich sind etwa 17 Prozent aller ausgelieferten Octavias, Superbs und Yetis 4x4-Modelle. Von dieser Erfahrung profitiert auch der Octavia RS, der mit dem Vierradantrieb nicht nur schneller als der Frontantriebler ist, sondern auch mit schwierigem Untergrund besser zurecht kommt. Ab aufs Eis und Bühne frei – ein erster Test. Wo könnte man den Allradantrieb der sportlichen Mittelklasse-Limousine Octavia RS 2.0 TDI 4x4 besser testen, als auf einer präparierten und vereisten Schneefläche. Blöd nur, wenn das Wetter nicht mitspielen möchte. Sichtlich enttäuscht waren die Strecken-Präparatoren die sich viel Mühe mit ihrem Ice Park gegeben hatten – die geplante Teststrecke im österreichischen Obertauern fiel ob der warmen Temperaturen, auch ohne Regen, wortwörtlich ins Wasser. Doch eine Alternative war schnell im 15 Kilometer entfernten Thomatal gefunden. Hier werden seit 20 Jahren auch regelmäßig Winterfahrtrainings angeboten.

Schon die Fahrt dorthin erwies sich als äußerst komfortabel. Der Diesel-RS ist trotz seiner sportlichen Ambitionen ein gemütlicher Gleiter, der Bodenunebenheiten gekonnt wegschluckt und trotzdem ein Jäger der Kurven bleibt. Dafür sorgen zum einen die sehr direkt ausgelegte Lenkung und zum anderen die elektronische Differenzialsperre, die den Kurvenhunger steigert, indem sie das innere Vorderrad (mit weniger Traktion) in der Biegung abbremst und den Skoda so förmlich ums Eck zieht. Und natürlich der Allradantrieb, der ein für ein bisschen Extra-Sicherheit bei mehr Querbeschleunigung sorgt.

Aufs Glatteis geführt

Hauptsächlich wird der Allrad-RS übrigens aus Spritspargründen über die Vorderräder angetrieben. Lediglich beim Anfahren, flotten Beschleunigen oder bei Traktionsverlust der Räder wird die Hinterachse in Windeseile zur Mitarbeit aufgefordert. Und das wollen wir ausprobieren:

Wir in den Startlöchern, um den RS aufs Glatteis zu führen. Die Anfahrt auf dem vereisten Untergrund ist für den Allradler keine große Herausforderung. Wo beim reinen Frontantriebler die Traktionskontrolle die Leistungsabgabe runterfahren muss, kann der 4x4-Antrieb direkt durchstarten und drückt uns kräftig nach vorne.

Schwungvoll umfahren wir die fünf Hütchen und fühlen uns trotz des rutschigen Untergrunds sicher – die schnell reagierende Allrad-Technik sorgt für größtmöglichen Grip und das ESP holt uns im Ernstfall wieder zurück in die Bahn. Selbst unser Versuch, den Octavia übereifrig in die Kurve zu werfen, scheint für das System keine Herausforderung darzustellen. Zackig sind wir auch hier wieder auf den sicheren Kurs gebracht. Ein wahrer Eiskunstläufer eben.

Nur für den Diesel und nur mit Automatik

Wer den allradangetrieben Spaß im Octavia RS möchte, der muss mindestens 34.890 Euro investieren. Das sind für den 4x4-Antrieb gerade einmal 1.800 Euro Aufpreis. Liebhaber von Kombis dürfte außerdem erfreuen, dass für diesen lediglich 660 Euro mehr verlangt werden als für die Limousine. Und auch sonst gestaltet sich die Preispolitik sehr human: Wer beispielsweise Wert auf Sportsitze in Volllederausstattung legt, der ist mit weiteren 550 Euro dabei.

Der Allradantrieb im Skoda Octavia RS ist allerdings an zwei Bedingungen gebunden. Erstens an das bewährte Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, welches zuverlässig und präzise die Gänge wechselt, und zweitens an den aus dem Golf GTD bekannten Zwei-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 184 PS und 380 Newtonmeter Drehmoment. Zugegeben: Nicht die schlechteste Kombination, schließlich hat das Aggregat leichtes Spiel mit dem 1.550 Kilogramm schweren Tschechen. In nur 7,6 Sekunden bringt es die Limousine auf Landstraßentempo, der Kombi braucht 0,1 Sekunden länger. Das Ende der Beschleunigungsarie ist bei 228 km/h erreicht.

Als Allradler ist der Diesel-RS übrigens rund eine halbe Sekunde schneller als sein frontangetriebener Bruder. Allerdings nimmt er sich im Normtest auch 0,4 Liter mehr Sprit pro 100 Kilometer. Das geht auf das Konto der 4x4-Technik, die auch zusätzliche 100 Kilogramm Gewicht mitbringt. Mit einem Labor-Verbrauch von 4,9 Litern ist der schnelle Octavia aber immer noch recht sparsam. Auf der Langstrecke kann man ihn bei gemütlicher Fahrt mit rund sieben Litern fahren. Wer dagegen im Schnee spielt – oder auf der Autobahn alles rausholt, muss mit einem deutlich kräftigeren Durst rechnen.   Egal ob auf der trockenen Straße oder auf Eis und Schnee – der Allradantrieb im Skoda Octavia RS 2.0 TDI 4x4 sorgt immer für sicheres Weiterkommen und macht den Tschechen zum Eiskunstläufer. Der potente Dieselmotor macht aus dem eher unauffälligen Tschechen ein flottes, spritziges Auto für den jungen und jung gebliebenen Fahrer – die dank der 4x4-Technik auch mit Kindern an Bord auf Nummer Sicher gehen können. Aber nicht nur zum Spaßhaben ist der Octavia geeignet. Auch auf der Langstrecke fühlt man sich dank des ausgewogenen Fahrwerks gut aufgehoben. Einziges Manko: Wer bei einem sportlichen Auto die Gänge lieber selber wechselt, hat Pech gehabt, denn den Handschalter gibt es nicht mit Allradantrieb.

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