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Gebrauchtwagentest: Seat Ibiza (2002 - 2008) – Alter Spanier

Unter rund 1.500 Angeboten haben AutoScout24-Nutzer die Wahl, wenn sie sich für einen gebrauchten Seat Ibiza der dritten Generation interessieren.

Und mit dem spanischen Kleinwagen mit Wolfsburger Technik macht man auch aus zweiter Hand keinen Fehler. Im Jahr 2002 brachte Seat die dritte Generation des Ibiza auf den Markt und legte damit erstmals mehr Wert auf das Design der spanischen Kleinwagen-Baureihe. War beim Vorgänger vor allem die VW-Technik zu moderaten Preisen Verkaufsargument Nummer eins, konnte der Neue mit schmucker Optik auf Kundenfang gehen. Die Technik stammte weiterhin aus Wolfsburg.

Basis für den intern 6L genannten, 3,95 Meter langen Ibiza war der VW Polo IV, dessen Technik auch der Skoda Fabia I nutzte, der als erster der drei Kleinwagen auf den Markt kam; die Plattform wurde sogar von Skoda als „Entwicklunsdienstleister“ gebaut. Wie seine Schwestermodelle, war auch der Seat Ibiza III als Zwei- oder Viertürer erhältlich. Einen Kombi, wie bei der aktuellen Generation, gab es nicht. Sieht man sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt um, überwiegt der etwas unpraktischere Zweitürer.

Nur dezente Modellpflege

Bis auf ein kleines Facelift im Jahr 2006, wurde der Ibiza sechs Jahre lang, bis 2008, nahezu unverändert gebaut. Und auch die Modellpflege fiel dezent aus, zu erkennen sind die gelifteten Modelle vor allem an den geänderten vorderen Stoßfängern mit getrennten statt einem durchgängigen Lufteinlass.

Der Ibiza der dritten Generation ist nicht nur optisch auf Sportlichkeit getrimmt, er kann auch mit durchaus dynamischen Fahrleistungen überzeugen. Und mit dem agilen, wenngleich recht straffen Fahrwerk, hat Seat seine sich selbst gesetzten Anspruch auf Emotionalität und Fahrspaß unterstrichen. Das geht zwar auf Kosten des Komfort, nicht aber zu Lasten des Praxisnutzen: In der Normalkonfiguration schluckt der Kofferraum immerhin 250 Liter, klappt man die Rückbank um, sind es ausreichende 960 Liter.  

Breites Motorenangebot

Motorenseitig konnte der Ibiza von Anfang an mit einem reichhaltigen Angebot aufwarten; sowohl bei den Benziner wie auch bei den Dieseln kamen Drei- und Vier-Zylinder-Triebwerke zum Einsatz. Den Einstieg markierte bei den Ottomotoren ein 1,2-Liter mit 64 PS; ab 2005 leistete er 70 PS. Mit 112 Newtonmeter ist für den Einstiegs-Ibiza Durchzug zwar ein Fremdwort. Dennoch: Knapp 170 km/h sind als Höchstgeschwindigkeit für den Kleinwagen ausreichend.

Etwas flotter und mit spürbar mehr Durchzug geht es mit den Vier-Zylindern voran. Zum Marktstart gab es zwei Versionen eines 1,4-Liter-Motors mit wahlweise 75 oder 101 PS. Während der schwächere 2006 leicht auf 86 PS erstarkte, wurde der stärkere durch einen 1,6-Liter-16-Ventiler ersetzt, der zwar nur vier PS mehr leistet, dafür mit 153 Newtonmetern aber fast 30 Newtonmeter mehr Drehmoment mitbringt. Den Verbrauch muss man allerdings mit gut neun Litern kalkulieren.

Starke Sportmodelle

Sportsfreunde wurden von Seat ab 2004 bedient, als Ibiza FR und Cupra auf den Markt kamen. Beide Modelle gab es mit Benziner oder Diesel. Der FR – das steht für Formula Racing – leistet als Selbstzünder 130 PS, mit Ottomotor 150 PS. Noch stärker präsentierte sich der Cupra, der schon als Diesel mit 160 PS den FR übertrifft und der stärkste Pumpe-Düse-TDI im VW-Konzern ist (Achtung: die meisten besitzen nur Euro-3-Norm). Als 180 PS starker Benziner markiert er die Leistungsspitze der Ibiza-Baureihe. Neben den potenten wie schluckfreudigen Triebwerken bringen beide eine deutlich aufgewertete Serienausstattung und natürlich sportliche Optik mit. Ist allerdings der FR gebraucht schon schwer zu bekommen, sucht man nach einem Cupra nahezu vergebens.

Weitaus gemütlicher geht es mit dem einstigen Basisdiesel dahin, denn der 1,9 Liter große Saugdiesel entwickelt gerade mal 64 PS und 125 Newtonmeter Drehmoment. Ganz anders der Turbodiesel 1.9 TDI, den es zum Marktstart mit 101 und 130 PS gab und der rund sechs Liter konsumiert. Bei den Drei-Zylindern setzte Seat zunächst auf einen turbogeladenen 1.4 TDI mit 75 PS, ab 2005 wurde das Aggregat dann in zwei Leistungsvarianten angeboten, mit 70 und 80 Pferdestärken. Was alle Diesel eint, ist ihr kerniger Lauf, dem Seat nicht ausreichend Dämmmaterial entgegengesetzt hat.

Gute Qualität

Sieht man von den ersten Modellen der dritten Generation ab, die man bei der Gebrauchtwagensuche am besten außen vor lässt, bietet der Seat Ibiza gute Qualität und gute Verarbeitung. Zu kritisieren gibt es nicht viel, außer die etwas schwachen Bremsen, die vor allem nicht zum sportlichen Anspruch der Marke passen. Das erwähnt straffe Fahrwerk tut es dafür umso mehr; man sollte aber bei einer Probefahrt unbedingt darauf achten, ob der Ibiza für den persönlichen Geschmack nicht zu unbequem ist.

Zu den klassischen Schwachstellen des Seat Ibiza zählt unter anderem der Auspuff, der vor dem Gebrauchtkauf unbedingt genau unter die Lupe genommen werden sollte. Nerven können auch häufig defekte Rückleuchten und generelle Probleme mit der Elektrik, die allerdings vor dem Kauf nur schwer zu entdecken sind.

Mit ESP selten

Neben der Serienausstattung, die ABS, Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, eine elektronische Wegfahrsperre, Servolenkung und Zentralverriegelung mit Fernbedienung umfasste, wurden die meisten heute zum Verkauf stehenden Ibizas auch mit elektrischen Fensterhebern und zum Großteil auch mit einer Klimaanlage ausgerüstet. ESP, das es nur gegen Aufpreis gab, ist hingegen nicht besonders weit verbreitet, nur etwa ein Viertel aller Gebrauchtwagen hat den Schleuderschutz an Bord.

Je nach Ausstattung, Motor und Laufleistung sind einige Fahrzeuge bereits ab 3.000 Euro erhältlich; dann aber zum Teil mit weit über 100.000 Kilometern. In gutem Zustand mit geringer Kilometerzahl kann Ibiza der dritten Generation aber auch heute noch durchaus 10.000 Euro kosten. Dafür bekommt man aber auch einen soliden Kleinwagen mit bewährter VW-Technik, sportlicher Optik und dynamischen Fahreigenschaften.

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