Der 208 ist ganze sieben Zentimeter kürzer als der 207 und bleibt so locker unter der Vier-Meter-Marke. Dank des klugen Zuschnitts fällt das innen aber nicht auf. Auch, weil die Türen sehr weit vorne angeschlagen sind, so dass der Einstieg vorne leicht fällt. Das Platzangebot hinten ist ordentlich, der Kofferraum mit maximal 1.076 Litern etwas kleiner als bei den meisten Konkurrenten. Im Innenraum gibt es weitere Besonderheiten: Das Lenkrad ist auffallend klein und handlich. Zudem ist es tiefer als normal montiert, fast auf Bauchhöhe des Fahrers. Dadurch liegen Tacho und Drehzahlmesser oberhalb des Lenkradkranzes, nicht wie üblich im Inneren des Runds. Der Fahrer soll dadurch beim Blick auf die Instrumente weniger vom Verkehr abgelenkt werden. Anders als bei den Vorgänger-Baureihen spart sich Peugeot beim 208 die Derivate. Kombi und Cabrio sind gestrichen, im Programm stehen lediglich Drei- und Fünftürer.
Kern der umfangreichen Antriebspalette beim 208 sind die Dreizylinderbenziner, die der PSA-Konzern zum Marktstart des Kleinwagens neu auf den Markt gebracht hat. Das Basistriebwerk schöpfte aus einem Liter Hubraum zunächst 50 kW/68 PS, nach dem Facelift Mitte 2016 nahm ein 1,2-Liter-Benziner mit 53 kW/72 PS den Platz am unteren Ende des Leistungsband ein. Über die Jahre gab es acht weitere Benziner, darunter eine sparsame und spritzige, 81 kW/110 PS starke Turboversion des 1,2-Liter-Dreizylinders sowie mehrere Vierzylinder mit bis zu 153 kW/208 PS im Sportmodell GTi. Das Dieselprogramm auf dem Gebrauchtwagenmarkt umfasst fünf Motoren von 50 kW/68 PS bis 88 kW/120 PS. In der Regel wird beim 208 per Hand geschaltet, einzelne Motoren sind auch mit Automatik zu haben. Peugeot bietet dort ein gewöhnungsbedürftiges automatisiertes Fünfganggetriebe an, das viele Fahrer mit seiner spürbaren Zugkraftunterbrechung beim Gangwechsel nervt. Für den Benziner mit 81 kW/110 PS gibt es aber auch eine konventionelle Wandlerautomatik mit hohem Komfortniveau.
In der Basis mager bestückt
Die Basisausführung „Access“ ist klassentypisch mager bestückt, akzeptabel wird die Ausstattung ab dem nächsthöheren Niveau „Active“, das unter anderem Radio und Klimaanlage bietet. Als „Allure“-Modell schaut der Kleinwagen dank zahlreicher Zierteile innen wie außen auch richtig schick aus. Wer wollte, konnte seinen Neuwagen sogar richtiggehend edel ausstatten. In der Preisliste fanden sich unter anderem Ledersitze, bis zu 18 Zoll große Leichtmetallräder und ein Panorama-Glasdach. Für Sicherheit sorgen in allen Varianten sechs Airbags und der Schleuderschutz ESP. Gegen Aufpreis bietet Peugeot einen Notbremsassistenten und eine Rückfahrkamera an.
Während die Vorgängertypen 206 und 207 bei der Hauptuntersuchung überdurchschnittlich häufig Probleme machen, hat der 208 im TÜV-Report bislang eine vergleichsweise unbefleckte Weste. Allerdings greift die Statistik bislang erst auf eine Prüfungsrunde zurück. Und auch dort trat bereits vereinzelt Rost am Fahrwerk auf. Auch die Auspuffanlage scheint anfällig zu sein, die Prüfer bemängeln sie 21 Mal häufiger als beim Fahrzeugdurchschnitt. Zu den bekannten Problemen zählen darüber hinaus verschleißanfällige Kupplungen und Diesel, die zur Ölverdünnung neigen. Beides sind typische Probleme bei Stadtverkehr und Kurzstreckenbetrieb. Kaufinteressenten sollten also einen Blick auf den Ölstand werfen – ein zu hoher Pegel deutet auf einen bald nötigen Wechsel des Schmierstoffs hin.
Preise starten bei 5.500 Euro
In Zeiten der aufgeschwemmten Nicht-mehr-ganz-so-Kleinwagen ist der Peugeot 208 eine echte Alternative, wenn man ein wendiges und handliches Stadtauto sucht. Das Antriebsangebot ist breit und ausgewogen, so dass die meisten Kunden fündig würden dürften. Am besten wählt man ein gut gepflegtes Exemplar, vielleicht ein Garagenauto; dann dürfte auch der nächste TÜV ohne größere Probleme zu absolvieren sein. Die Preise starten aktuell bei rund 5.500 Euro.(sp-x/hh/jms)