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Erster Test Opel Grandland X Hybrid4: Eine Preisfrage

Der erste „echte“ Opel mit Plug-in-Technik. Auf Einladung des Herstellers sind wir erstmals den neuen Opel Grandland X Hybrid4 gefahren. Welchen Ersteindruck der Rüsselsheimer mit französischen Wurzeln bei uns hinterlassen hat, zeigt unser Fahrbericht.

Jetzt hat also auch Opel seinen ersten „echten“ Plug-in-Hybrid (sieht man einmal von der ersten Ampera-Generation samt Range Extender ab). Dies ist keine Überraschung, profitiert die deutsche Marke doch auch hier von der neuen Zugehörigkeit zum PSA-Konzern: Peugeot 3008 und Citroen C5 Aircross heißen die Schwestermodelle, die mit dem exakt gleichen Antriebsstrang aufwarten. Das heißt: Zwei Elektromotoren und ein 1,6-Liter-Benziner bilden zusammen mit einer 8-Gang-Automatik die Basis und ermöglichen so erstmals im Grandland X auch einen Allradantrieb. Satte 221 kW/300 PS beträgt die maximale Systemleistung. Die Preise starten in Österreich bei 47.489 Euro. (Kraftstoffverbrauch gewichtet, kombiniert: 1,5-1,6 l/100 km; CO2-Emissionen gewichtet, kombiniert: 34-36 g/km²).

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Opel Grandland X gilt als Verkaufsschlager

180.000 Grandland X hat Opel seit der Markteinführung des Modells 2017 europaweit verkauft. Jetzt bildet das Mittelklasse-SUV also die Speerspitze einer Elektrisierungswelle, die natürlich alle Hersteller erfasst und die bei Opel in den nächsten beiden Jahren zunächst in acht elektrifizierte Modelle mündet, von denen der im Frühjahr kommende rein elektrische Corsa-e ebenfalls hervorzuheben ist.

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Elektrische Reichweite ist alltagsnah

Immer rein elektrisch ist der Grandland X Hybrid4 dagegen nicht unterwegs, beziehungsweise er ist es für maximal knapp 60 Kilometer. So steht es zumindest im Datenblatt. Im Alltag werden es derlei eher 35 Kilometer sein, wobei es auf das persönliche Fahrprofil ankommt, wie schnell sich die brutto 13,2 kWh fassende Batterie entlädt. Arbeiten Verbrenner und die beiden E-Motoren dagegen clever zusammen, stehen Streckenabschnitte zum Rekuperieren bereit, kann der Grandland X unter Umständen sogar länger ohne oder zumindest mit wenig Benzin auskommen. Nachdem wir die Batteriekapazität aufgebraucht hatten, konnten wir auf unserer ersten Ausfahrt im bergigen Südschwarzwald zunächst einen Testverbrauch von respektablen 6,5 Liter auf 100 Kilometer erzielen.

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Einmal mehr kein Leichtgewicht

In solchen Fällen, ohne E-Reichweite, zeigt sich natürlich deutlich der 370 Kilogramm schwere Batterie-Rucksack, den der Plug-in-Hybrid ständig mit sich herumschleppen muss. Mit dem Stromspeicher summiert sich das Gewicht des Grandland X Hybrid4 daher auf satte 1,9 Tonnen, was dem 1,6-Liter-Benziner auf der Langstrecke einiges abfordern kann. Ein zusätzliches Hindernis für große Touren ist der lediglich 43 Liter fassende Kraftstofftank. Hier hat Opel, gegenüber dem normalen Grandland X, 10 Liter eingespart.

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Drei Motoren sorgen für ordentlich Schub

Dabei sollte man allerdings auch nicht vernachlässigen, dass unter der Karosserie des Grandland X Hybrid4 durchaus eine zweite, weniger ökologisch-vernünftige Seele verborgen ist. Mit seiner Systemleistung von 300 PS mimt der Opel nämlich auf Wunsch und mittels festem Gaspedaldruck auch gerne den Dynamiker. Dann unterstützen die E-Motoren den Verbrenner nicht nur beim schnellen Anfahren, sondern tragen auch ihren Teil zur Höchstgeschwindigkeit bei, welche bei immerhin 235 km/h liegt. Den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 absolviert das SUV in souveränen 6,1 Sekunden.

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Mehr Cruiser, denn Heizer

Eigentlich aber eignet sich dieser Grandland X, vor allem durch sein harmonisch abgestimmtes Fahrwerk, besonders zum Cruisen. In schnell gefahrenen Kurven merkt man hingegen deutlich das Eigengewicht und auch die Lenkung selbst ist nicht das, was jeden Sportfahrer begeistern dürfte. Mit Blick in den Innenraum erwartet den Grandland-X-Fahrer eine sehr einfache, bisweilen etwa altbacken wirkende Instrumentierung, eine schnörkellose Formensprache und viel (für unseren Geschmack zu viel) schwarze Plastik-Tristesse. Dafür ist das Interieur insgesamt sauber gearbeitet und die AGR-Sitze glänzen mit einer hervorragenden Sitzposition, auch für größer gewachsene. Die Bedienlogik des mittleren Displays ist aus aktuellen PSA-Modellen bekannt und bietet überdies die Möglichkeit, eine Batteriereserve, für spätere rein elektrische Fahrstrecken (beispielsweise in Umweltzonen) festzulegen. Dabei unterstützt das Infotainment-System auch Android Auto und Apple Car Play und bietet je nach Ausstattung zwei USB-Steckpatz für mobile Endgeräte. Eine induktive Ladefunktion für Smartphones steht ebenfalls optional zur Verfügung.

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Innenraum nicht über jeden Zweifel erhaben

Vier Fahrmodi bietet der Grandland X Hybrid4. Los geht es nach dem Start immer im reinen E-Modus, in dem meist nur der hintere 83 kW/113 PS starke Elektromotor angetrieben wird. Im Hybrid-Modus wird durch den Computer der beste Antriebsmix aus Verbrenner und den beiden E-Maschinen errechnet, wobei der Hybrid4 auch über einen Allrad-Modus verfügt. Hier gelingt es gar im Vierradantrieb bis rund 80 km/h rein elektrisch unterwegs zu sein. Im Sport-Modus hingegen arbeiten alle drei Motoren als eine geballte Antriebseinheit zusammen, um die maximale Leistung von 300 PS und 520 Newtonmeter zur Verfügung zu stellen.

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Das liebe Geld

Nun müssen wir noch über das liebe Geld sprechen. Der Grandland X Hybrid4 kostet wie erwähnt mindestens 47.489 Euro inklusive Steuer und NoVA. Noch etwas Ausstattung gefällig? Dann kommt der teuerste Grandland X samt Ultimate-Ausstattungspaket schnell auf über 55.000 Euro. Wer dagegen insgesamt günstiger vorfahren möchte, der hat ab dem zweiten Quartal 2020 auch die Möglichkeit, auf einen frontgetriebenen Grandland X Hybrid zu setzen. Dieser kommt ohne Allrad-Zusatzzahl auf immerhin 42.299 Euro.

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Erstes Fazit

Während der ersten Proberunden im neuen Opel Grandland X Hybrid schlägt sich der französische Rüsselsheimer in technischer Hinsicht sehr wacker, patzt allerdings an anderer Stelle. 47.489 Euro sind eine Menge Geld für ein Auto, das im Innenraum mehr einfach, denn dem Preis angemessen ausgestattet, beziehungsweise verarbeitet ist. Zudem ist es aus unserer Sicht nicht verständlich, weshalb der 7,4-kW-Bordlader (und auch DAB-Radio) nicht bereits in der teuren Basis enthalten ist. Auf der Habenseite steht derweil ein starker Antriebsstrang, eine alltagstaugliche E-Reichweite und die Möglichkeit, mit dem Grandland X endlich auch mit Allradantrieb unterwegs zu sein. (Text: tv, pe/sp-x | Bilder: Hersteller)

Technische Daten*

  • Modell: Opel Grandland X Hybrid4
  • Motoren: 1,6 Liter Vierzylinder + 2x E-Maschinen
  • Systemleistung: 300 PS (221 kW) bei 6.000 U/min
  • Drehmoment: 520 Nm bei 3.000 U/min
  • Antrieb: Allrad, 8-Gang-Automatik
  • Verbrauch kombiniert (gewichtet): 1,5-1,6 l/100 km²
  • CO2-Emissionen kombiniert (gewichtet): 34-36 g/km²
  • Beschleunigung (0 – 100 km/h): 6,1 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 4,48 m/1,86 m/1,61 m
  • Gewicht ca: 1.900 Kg
  • Tankvolumen: 43 l
  • Grundpreis Österreich: 47.489 Euro

*Herstellerangaben

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