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Gebrauchtwagentest: Kia Picanto – Auf Garantie eine Empfehlung

Mit der 2011 erschienenen zweiten Generation des Picanto hat Kia das Image als graumäusiger Billiganbieter endgültig abgestreift. Sowohl optisch als auch bei den praktischen Tugenden kann der Kleinstwagen mit der europäischen Konkurrenz locker mithalten.

Auch technisch sieht der Neue (Typ TA) bislang gut aus – zumindest im Vergleich mit dem in dieser Hinsicht schwachen Vorgänger. Karosserie und Innenraum

Der nur 3,60 Meter lange Picanto ist zum flinken Wuseln durch den Stadtverkehr gedacht. Trotzdem sind die Platzverhältnisse im Inneren angesichts der geringen Abmessungen ordentlich. Selbst hinten lässt es sich auf Kurzstrecken aushalten. Eher beengt fällt hingegen den Kofferraum aus: Die 151 Liter liegen am unteren Ende des Wettbewerbsfeldes. Der konzeptionelle Fokus auf das menschliche Transportgut zeigt sich auch an der durchdachten und durchaus ansehnlichen Innenraumgestaltung. Kia hat dort spürbar Wert auf hohe Qualitätsanmutung und eine frische Atmosphäre gelegt. Durchaus flott und frech ist das Äußere geraten – der kleinste Kia setzt mit dynamischer Formensprache und der Abkehr von der Niedlichkeit des Vorgängers eigene Akzente.

Motoren

Typisch für die Kleinstwagenklasse ist das Antriebsangebot beschränkt – auf einen kleinen Benziner. Und einen noch kleineren Benziner. Letzterer – ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit 69 PS – reicht für den reinen Stadtverkehr aus. Wer auch mal längere Strecken über Land zurücklegt, fährt mit dem 85 PS starken 1,2-Liter-Vierzylinder souveräner und nicht zuletzt ruhiger. Einen Dieselmotor gibt es, wie auch bei den meisten Konkurrenten, für den Picanto nicht. Allerdings haben die Koreaner ersatzweise ein offizielles Autogas-Modell im Programm. Als Grund-Triebwerk dient der 1,0-Liter-Motor, den es in der LPG-Version mit 82 PS und 67 PS gibt. Für die Kraftübertragung sorgt in allen Varianten serienmäßig ein manuelles Fünfganggetriebe, den größeren Benziner gibt es auch mit einer in dieser Klasse extrem seltenen Viergang-Wandlerautomatik.

Ausstattung und Sicherheit

Für 9.000 Euro gibt es nicht viel Auto. Angesichts des geringen Neupreises ist die Basisversion („Attract“) des Picanto lückenhaft ausgestattet. Immerhin sorgen sechs Airbags serienmäßig für Sicherheit, ESP ist mittlerweile ebenfalls an Bord. In den ersten Jahren war der Schleuderschutz jedoch nur in höheren Ausstattungslinien zu haben. Apropos höhere Linien: „Vision“, „Edition 7“ und „Spirit“ lautet hier die grobe, über die Jahre immer wieder angepasste Hierarchie. Als „gut ausgestattet“ würden nur die beiden letztgenannten durchgehen. Dazu kommen einige attraktive Sondermodelle. Allen Fahrzeugen gemein ist die siebenjährige Garantie mit Kilometerbegrenzung, die sich auch auf den neuen Besitzer überträgt.

Qualität

Zählt der erste Kia Picanto (Typ BA) noch zu den großen Sitzenbleibern bei der Hauptuntersuchung, ist der neue - wenn schon kein Musterschüler - doch immerhin nicht in der Versetzung gefährdet. Achsaufhängung und Lenkung sind laut TÜV-Report bislang unauffällig, und auch die schwächelnde Auspuffanlage des Vorgängers tritt bislang nicht gehäuft auf. Leichte Abzüge gibt es jedoch für häufige Mängel bei der rückwärtigen Beleuchtung und vor allem für die anfällige Handbremse. Günstig in Erwerb und Unterhalt, dazu die Reparatur-Preisbremse durch die Langzeitgarantie – der Kia Picanto ist ein mehr als vernünftiges Stadtauto. Weil dank frischem Blechdesigns und modernem Innenraum auch die emotionale Seite stimmt, spricht wenig gegen einen Kauf aus Vorbesitz. Die Preise starten bei rund 5.000 Euro.

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