Und auch Hyundai bringt mit seinem neuen Tucson einen weiteren Möchtegern-Geländewagen auf die Straße. Durch sein markantes Design und dem großen Hexagonal-Kühlergrill gibt er sich klar als Hyundai zu erkennen und überzeugte vor allem mit seiner weiterentwickelten Kofferraum-Öffnungs-Funktion. Der für einen Einstiegspreis von 22.400 Euro erhältliche Tucson ist bereits seit Mitte Juli 2015 im Handel erhältlich. Die erst vor fünf Jahren eingeführte, technisch wirkende „ix“-Bezeichnung, wird bei Hyundai in den folgenden Jahren wohl gänzlich verschwinden. Emotionen müssen her und deshalb sollen die Modelle in Zukunft wieder mit Namen berühmter Städte versehen werden. Tucson, so hieß das SUV schon einmal, ist aus der Sprache der Chuk-Shon-Indianer abgeleitet und heißt: „am Fuß des schwarzen Berges“. So versucht der Hyundai-Häuptling Listiger Lurch über Abahachi, Winnetouch und Grauer Star uns ein Bild vom wilden Westen ins Gehirn zu brennen, was uns animieren soll, das neues Korea-SUV zu kaufen. Hauptsache das Kind hat einen Namen.
Einfach anders
Mit dem im tschechischen Nosovice gebauten Tucson ersucht Hyundai mehr Anerkennung der Leistung. Zugegeben, geleistet hat man einiges: Innenraumseitig wirkt alles aufgeräumt und ordentlich verarbeitet. Durch ein Zugewinn von 30 Millimetern in der Breite, dürften sogar drei Erwachsene im Fondbereich kommod reisen. Die serienmäßigen, im Neigungswinkel verstellbaren Rücksitze steuern ein weiters Plus für optimale Entspannung bei. Auch beim Kofferraumvolumen wurde noch einmal nachgelegt, somit kann das neue SUV zwischen 513-1.510 Liter schlucken. Auch das Design wurde gründlich überarbeitet. Durch geschärfte Kanten, eine ansteigende Fensterlinie, schwarz abgesetzte Radhäusern, gestreckte Rückleuchten und einen Doppelrohrauspuff, ist er immerhin optisch nicht nur der Brave.
Was bei anderen Herstellern - leider - noch nicht weiterentwickelt wurde, ist der schlüssellose Zugang zum Kofferraum. Hyundai präsentiert hier eine großartige Neuerung: Der Fahrer muss mit dem Schlüssel in der Tasche lediglich für eine kurze Zeit hinter dem Kofferraum stehen bleiben , damit sich dieser wie von Geisterhand öffnet. Das Balancieren auf einem Bein, um den mittlerweile häufig anzutreffenden Fuß-Schwenk-Sensor zu aktivieren gehört damit der Vergangenheit an.
- Technische Daten
Länge: 4,48 Meter, Breite: 1,85 Meter (Breite mit Außenspiegeln: k.A.), Höhe: 1,65 Meter, Radstand: 2,67 Meter, Kofferraumvolumen: 513-1510 Liter
Antriebe:
1,6-Liter-Benziner (2WD), 97 kW/132 PS, maximales Drehmoment: 161 Nm bei 4.850 U/min, 0-100 km/h: 11,5 s, Vmax: 182 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,3 Liter, CO2-Ausstoß: 147 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 22.400 Euro
1,6-Liter-Turbo-Benziner (2WD), 130 kW/177 PS, maximales Drehmoment: 256 Nm bei 1.500-4500 U/min, 0-100 km/h: 9,2 s, Vmax: 205 km/h, Durchschnittsverbrauch: 7,3 Liter, CO2-Ausstoß: 169 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 27.650 Euro
1,6-Liter-Turbo-Benziner (4WD), 130 kW/177 PS, maximales Drehmoment: 256 Nm bei 1.500-4500 U/min, 0-100 km/h: 9,5 s, Vmax: 202 km/h, Durchschnittsverbrauch: 7,6 Liter, CO2-Ausstoß: 177 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 29.550 Euro
1,7-Liter-Diesel (2WD), 85 kW/116 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.250-2.500 U/min, 0-100 km/h: 13,7 s, Vmax: 176 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,6 Liter, CO2-Ausstoß: 119 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 24.750 Euro
2,0-Liter-Diesel (2WD), 100 kW/136 PS, maximales Drehmoment: 373 Nm bei 1.500-2.500 U/min, 0-100 km/h: 10,6 s, Vmax: 186 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,8 Liter, CO2-Ausstoß: 127 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 29.300 Euro
2,0-Liter-Diesel (4WD), 100 kW/136 PS, maximales Drehmoment: 373 Nm bei 1.500-2.500 U/min, 0-100 km/h: 10,9 s, Vmax: 184 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,2 Liter, CO2-Ausstoß: 139 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 31.200 Euro
2,0-Liter-Diesel (4WD), 136 kW/185 PS, maximales Drehmoment: 403 Nm bei 1.750-2.750 U/min, 0-100 km/h: 9,9 s, Vmax: 201 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,9 Liter, CO2-Ausstoß: 155 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 35.700 Euro
Große Antriebspalette
Auf der Straße ist der Tucson eher der brave Gleiter, der sich ohne Murren und Knurren den alltäglichen Herausforderungen stellt. Der kleinste Benziner, ein 1,6-Liter-Saugmotor mit 132 PS, dessen maximales Drehmoment von 161 Newtonmetern erst bei hohen 4.850 Umdrehungen anliegt, ist mit einem Durchschnittsverbauch von 6,3 Litern wohl nicht der sparsamste seiner Klasse. Neben der kleinsten, stehen weitere vier Motorisierungen zur Verfügung: Ein 1,6-Liter-Benziner mit 177 PS, ein 1,7-Liter-Diesel mit 116 PS, sowie zwei 2,0-Liter-Selbstzünder mit 136 PS respektive 185 PS. Mit Front- oder Allradantrieb, mit Schaltung, Doppelkupplung oder Automatik, hat Hyundai die größte Antriebspalette am Markt. Auch das Fahrwerk ist für die unterschiedlichsten Asphalt-Arten gut ausgelegt. Lediglich die Lenkung dürfte hier und da ein wenig direkter agieren. Mit dem Tucson stellt Hyundai ein solides und komfortables Kompakt-SUV auf vier Räder. Der Koreaner bietet damit eine hervorragende Alternative beispielsweise zum Nissan Qashqai oder Renault Kadjar und mit seinem günstigeren Einstiegspreis ebenfalls zum Volkswagen Tiguan. Die Preisspanne bei den unterschiedlichen Ausstattungsvarianten (Classic, Trend, Style und Premium) beläuft sich zwischen 22.400 Euro für den kleinsten 1,6-Liter-Benziner in der Classic-Ausstattung und 37.900 Euro für den größten Premium-2,0-Liter-Diesel. Für das Sechsstufige-Automatikgetriebe und das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe werden je nach Ausstattungsvariante weitere 1.800 Euro oder 1.950 Euro fällig. Überzeugt hat uns der 1,7-Liter-Diesel mit 116 PS: hier stimmt mit einem Einstiegspreis von 24.750 Euro das Preis-Leistungs-Verhältnis - und adäquates Vorankommen ist damit problemlos möglich.