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Geht doch: Erster Test Hyundai Ioniq Elektro (2020)

VW bastelt eben noch am ID.3, MINI stolpert über seinen Cooper SE und Hyundai? Die bringen gar schon eine Überarbeitung ihres mittlerweile drei Jahre alten Ioniq Elektro auf den Markt. Ab September steht das E-Auto bei den Händlern – wir sind es auf Einladung des Herstellers erstmals gefahren.

Dabei fällt schnell auf, wie sehr man heute schon aufs Elektroauto setzen kann. Die vielthematisierte Reichweitenangst vergisst man bei rund 311 WLTP-Kilometern, wobei es im ersten Test wohl eher zwischen 250 und 290 Kilometer geworden wären. Reicht. Vor allem für den täglichen Weg in die Arbeit, zum Einkaufen oder um die Kinder von der Schule abzuholen. Mit einer 7,2 kW-Lademöglichkeit (zuvor maximal 6,6 kW) vergehen gut 6,5 Stunden bis die nunmehr 38,3 kWh große Batterie im Hyundai Ioniq geladen ist. Erwischt man unterwegs eine Schnellladesäule mit 50 kWh soll es auch in gut einer Stunden gelingen, den Stromer auf gut 80 Prozent zu laden. Eine erste Duftnote beim Verbrauch waren bei unserer Testfahrt zwischen 13 und 17 kWh Strom auf 100 Kilometer – ohne Ladeverluste bei sommerlichen Temperaturen.

Hyundai-Ioniq-Elektro-Rear

E-Auto für den Alltag

Unter dem Blechkleid arbeitet ein um 12 kW/ 16 PS erstarkter E-Motor, der insbesondere im Sport-Modus mehr als ordentlich für Vortrieb sorgt. Ein Sportwagen wird der Ioniq Elektro keiner werden, aber ein Daily-Driver, der im fließenden Verkehr bestens weiter vorne mitschwimmen kann. Aus dem Stand liefert der Elektromotor 295 Newtonmeter Drehmoment an die Vorderachse, was auch dazu beiträgt, dass nur noch 9,9 Sekunden auf Tempo 100 vergehen. Viel wichtiger als die Beschleunigung ist hingegen, dass der Ioniq die mögliche Zukunft von morgen schon heute erlebbar macht. Und zwar ohne Einbußen im Alltag und ohne, dass man von einem futuristischen Außendesign schockiert wird.

Hyundai-Ioniq-Elektro-Side

Ioniq erhält neues Infotainment

Zum neuen Modelljahr spendieren die Südkoreaner ihrem Elektroauto sodann neue Scheinwerfer und Rückleuchten in LED-Technik. Sie kommen jetzt serienmäßig in einer ansprechenden und gleichzeitig unverkennbaren Designsprache daher und tragen viel dazu bei, dass man den Ioniq im Straßenbild eher wahrnehmen wird. Große Veränderungen auch im Innenraum: Das Infotainment-System bietet nun einen in HD-aufgelösten 10,25 Zoll Touchscreen, wobei man am Digitaltacho kaum eine Neugestaltung vorgenommen hat. Die Bedienung ist zwar spürbar besser geworden, beim ersten Test des Hyundai Ioniq Elektro hatten wir aber mit einem einfrierenden Bildschirm zu kämpfen. Insgesamt ist der Bedienweg zwischen Fahrersitz und Bildschirm auch weiterhin zu lang, Touchbefehle werden nur sehr verzögert umgesetzt.

Hyundai-Ioniq-Elektro-Interior

Jetzt mit Stauassistent

Weiterhin bietet Hyundai für den Ioniq auch kein Head-Up-Display an und hat sich lieber auf die Verbesserung der Assistenzsystem konzentriert. Serienmäßig hält der Ioniq den Abstand zum Vordermann und wahlweise auch die Spur. Ein Stauassistent erleichtert das Fahren im dichten Verkehr und beherrscht nun auch Stopp-and-Go Etappen. Durch den Zuwachs an Assistenten kann der Koreaner nun auch intelligent rekuperieren. Auch wenn der abstandshaltende Tempomat nicht aktiv ist, ist der Ioniq in der Lage, die Distanz zum Vordermann – beispielsweise beim Ausrollen in eine Ortsdurchfahrt hinein – zu halten und die Verzögerungsenergie direkt in die Batterie fließen zu lassen.

Hyundai-Ioniq-Elektro-Infotainment

One-Pedal-Driving

Die in vier Stufen per Lenkradpaddels einstellbare Rekuperation ermöglicht dem Hyundai Ioniq Elektro zugleich das so genannte „One-Pedal-Driving“. Damit fährt man den Wagen quasi nur noch mit dem „Strompedal“. Zum Verzögern lupft man dieses und der Elektromotor nutzt die Schubenergie um die Batterie zu laden. Auf Wunsch auch knapp bis zum Stillstand. Der Verschleiß der eigentlichen Bremse wird somit gemindert und zugleich ein weiterer Teil zur Reduzierung von schädlichem Feinstaub in Innenstädten geleistet.

Hyundai-Ioniq-Elektro-Engine

Erstes Fazit

Batteriekapazität und Reichweite sind beim überarbeiteten Hyundai Ioniq Elektro spürbar gewachsen. Damit qualifiziert sich der Kompaktwagen mittlerweile auch für mittlere Distanzen. Beim Infotainment wurde ebenfalls nachgelegt, allerdings weiterhin noch mit Luft nach oben. Es hapert weiterhin an der Bedienung und der Geschwindigkeit des Systems, die neue Bluelink-App ermöglicht nun aber zumindest den direkten Draht zwischen Smartphone und Auto. Der neue Ioniq Elektro startet in Österreich ab 34.690 Euro - vor Umweltbonus. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)

Technische Daten*

  • Modell: Hyundai Ioniq Elektro
  • Motor: E-Antrieb
  • Leistung: 100 kW/ 136 PS
  • Batterie: 38,3 kWh
  • Drehmoment: 395 Nm
  • Antrieb: Frontantrieb
  • Verbrauch: 13,8 kWh/ 100 km
  • Beschleunigung (0 – 100 km/h): ca. 9,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 4,47 m/ 1,82 m/ 1,45 m
  • Gewicht: ca. 1.600 Kg
  • Grundpreis Österreich: 34.690 Euro

*Herstellerangaben

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