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Test Honda ZR-V (2024): Teuer und gut?

Honda erweitert sein SUV-Angebot um den ZR-V. Er soll sich zwischen HR-V und CR-V vor allem gegen bekannte Größen wie VW Tiguan und Nissan Qashqai positionieren. Die gute Ausstattung und den technisch aufwändigen Vollhybrid-Antrieb lässt sich Honda allerdings teuer bezahlen.

Der Honda ZR-V e:HEV auf einen Blick

  • Vollhybrid-SUV im VW-Tiguan-Format
  • Elektrischer Fahrantrieb mit 135 kW/184 PS
  • Sparsam im Verbrauch
  • Sportliche Fahreigenschaften
  • Grundpreis ab 43.900 Euro
Honda ZR-V Frontansicht

Gradlinig, ohne großen Schnörkel: Das Design des Honda ZR-V wirkt gefällig, LED-Scheinwerfer sind Serie.

Mit was haben wir es hier zu tun?

Auch in der kleinsten Nische ist noch Platz für ein weiteres SUV. So könnte sich das Honda mit dem neuen ZR-V gedacht haben (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,8 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 131 g/km)². Mit 4,57 Metern Länge wird er zwischen dem kompakten HR-V sowie dem größeren CR-V positioniert und tritt eigentlich als Gegenspieler zu VW Tiguan, Mazda CX-5 oder Nissan Qashqai auf. Eigentlich? Nun, der Vergleich mit der gutbürgerlichen Konkurrenz scheitert früh am hohen Preis des Japaners.

Bei mindestens 43.900 Euro für die Grundvariante „Sport“ ist man geneigt, das C-Segment-SUV mit anderen Kalibern gleichzusetzen. Neben dem ebenfalls benzinelektrisch angetriebenen Toyota RAV4 kommen uns da vor allem Audi Q3, Mercedes GLA, aber auch der noch teurere BMW X1 in den Sinn. Für so viel Geld gibt es immerhin nicht nur ein adrettes Äußeres mit LED-Scheinwerfern und ansehnlichen 18 Zöllern, sondern auch einen nahezu vollständig ausgestatteten Innenraum. Zur Serienausstattung zählen unter anderem: Sitzheizung, Kartennavi mit kabellosem Apple CarPlay und Android Auto sowie zahlreiche Assistenzsysteme. Wer sich dagegen unter anderem Lenkradheizung, das Panoramadach und eine Bose-Soundanlage wünscht, muss für die Variante "Advance" 2.500 Euro zusätzlich bezahlen.

Honda ZR-V Cockpit

Innen ist der HR-V sehr sachlich gehalten, das zentrale Bedienelement ist ein 9,0-Zoll-Touchscreen.

Wie fährt sich der Honda ZR-V?

Bis man das herausfinden kann, wird es ein paar Minuten länger dauern. Je nach persönlicher Abneigung gegenüber bevormundenden und teils übergriffigen Assistenten muss man zuerst erkunden, wie sich der Spurhalteassistent und der ab Juli 2024 von der EU vorgeschriebene Tempowarner deaktivieren lassen. Honda kann zwar nichts für die Beschlüsse der Brüsseler Parlamentarier, wohl aber dafür, wie der Fahrer die gesamte Technik umständlich, teilweise nur im Stand, ausschalten kann.

Ist der Honda ZR-V erst einmal in Bewegung, kann man sich voll und ganz auf den e:HEV genannten Vollhybrid-Antrieb einlassen. Das System ist aus dem aktuellen Civic bekannt und kombiniert einen nach dem Atkinson-Prinzip arbeitenden Zweiliter-Saugbenziner mit zwei Elektromotoren. Der 143 PS starke Verbrenner liefert primär die Energie für den elektrischen Generator, der wiederum eine kleine Lithium-Ionen-Batterie speist, von der der 135 kW/184 PS leistende Fahrantrieb genährt wird. Je nach Lastzustand kann der Benziner auch direkt ins Geschehen eingreifen und die Vorderräder unterstützend antreiben. Ein herkömmliches Getriebe entfällt. Dafür kommt eine Linear Shift Control zum Einsatz, die laut Hersteller das Motorgeräusch auf die Drehzahl abstimmt und für ein natürliches Beschleunigungsgefühl sorgt.

Das Ergebnis all dieser technischen Anstrengungen ist ein insgesamt niedriges Geräuschniveau des Verbrenners und teilweise Verbräuche von etwa fünf Litern auf 100 Kilometer. Dies zeigt sich besonders im innerstädtischen Betrieb, wenn der Honda ZR-V überwiegend rein elektrisch unterwegs sein kann. Auf der Autobahn stößt das Konzept jedoch schnell an seine Grenzen. Jenseits der 120 km/h (abgeregelt wird bei Tempo 173) verliert das Motorentrio spürbar an Souveränität und aufgrund des ständigen Einsatzes des Vierzylinders steigen die Verbräuche auf über zehn Liter je 100 Kilometer. In Bezug auf die Fahrdynamik gefällt besonders die präzise Lenkung, aber auch das straff abgestimmte Fahrwerk. Im Zusammenspiel mit einem noch überschaubaren Gewicht von rund 1,7 Tonnen lässt sich der ZR-V insgesamt lebhaft über kurvenreiche Landstraßen bewegen.

Honda ZR-V Sitze

Die gut konturierten Sitze sind auch auf längeren Strecken bequem. Unverständlich: Serienmäßig gibt es für den Beifahrersitz keine Höhenverstellung.

Wie ist der Honda ZR-V innen?

Markentypisch nüchtern, lässt sich festhalten. Schwarzer Kunststoff ist das prägende Material im Innenraum, wobei die Sitzmuster und Kontrastnähte versuchen, die Szenerie dezent aufzulockern. Der Fahrersitz ist bereits ab Werk weitreichend einstellbar, auf der Beifahrerseite fehlt unverständlicherweise eine Höhenverstellung. Wechseln wir von vorne in die zweite Sitzreihe, fällt zunächst der Verzicht auf den Mitteltunnel auf. Der Beinraum ist dementsprechend üppig bemessen, aber auch sonst dürften sich selbst Personen jenseits der 1,90 Meter kaum über die Platzverhältnisse beschweren. Kritikwürdig ist allerdings die Qualitätsanmutung einiger Bauteile. Wabbelige Türtafeln und eine wackelnde Mittelkonsole trüben den Gesamteindruck.

Zentrales Bedienelement ist derweil ein 9,0-Zoll-Touchscreen, der etwas zu weit vom Fahrer entfernt montiert wurde. Über ihn lässt sich nicht nur der Radiosender oder die Kartennavigation steuern, sondern auch Teile der Fahrerassistenz bedienen. Apple CarPlay und Android Auto funktionieren kabellos. Smartphones lassen sich in der ersten Reihe entweder per USB-A- und USB-C-Anschluss oder aber per induktiver Ladeschale mit Strom versorgen. Hinterbänkler haben Zugriff auf zwei weitere USB-C-Anschlüsse. Die teildigitale Instrumentenanzeige misst indes sieben Zoll und verfügt noch über einen analogen Tacho. Die Bedienung des Bordcomputers über das Lenkrad gelingt eher fummelig, die Spracheingabe ist gleichermaßen umständlich zu nutzen. Pluspunkt: Die weiterhin getrennte Klimasteuerung mit haptischen Bedienelementen. Wichtig für alle Lademeister: Hinter der stets elektrisch zu öffnenden Heckklappe beträgt das Kofferraumvolumen zwischen 380 und 1.312 Liter, die Anhängelast wird mit lediglich 750 Kilogramm angegeben.

Honda ZR-V Seite Heckansicht

In den Kofferraum des Honda ZR-V passen zwischen 380 und 1.312 Liter. Die Anhängelast beträgt maximal 750 Kilogramm.

Fazit

Honda kombiniert beim ZR-V ein ansprechendes Design mit guter Fahrdynamik und einem in weiten Teilen sparsamen Vollhybrid-Antrieb. Allerdings gibt es Luft nach oben bei der Bedienung und der Funktionsweise einiger Assistenzsysteme. Außerdem ist der Honda ZR-V im direkten Mitbewerberumfeld mit Abstand der teuerste. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)

Technische Daten - Honda ZR-V*

  • Modell: Honda ZR-V e:HEV
  • Motor: Vierzylinder-Reihe, 1.993 ccm
  • Leistung: 105 kW/143 PS
  • Drehmoment: 182 Nm
  • Elektromotoren: 1x E-Generator, 1x E-Fahrmaschine
  • Leistung: 135 kW/184 PS
  • Drehmoment: 315 Nm
  • Antrieb: Frontantrieb, Automatik
  • Verbrauch kombiniert (WLTP): 5,8 l/100km²
  • CO2-Emissionen kombiniert: 131 g/km²
  • Beschleunigung (0–100 km/h): 7,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 173 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 4,57 m/2,09 m/1,61 m
  • Gewicht: ca. 1.675 kg
  • Grundpreis: ab 43.900 Euro

*Herstellerangaben

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