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Gebrauchtwagentest: Ford Fiesta – Zuverlässiger Kleinwagen

Mittlerweile rollt schon die achte Generation des Ford Fiesta von den Bändern der Ford-Werke. 1976 ging es mit dem ersten Modell los, 2008 startete Nummer Sieben in sein Kleinwagen-Leben.

Hat der knuffige Fiesta das Zeug zum günstigen Alltags-Gebrauchten oder gibt es verborgene Fallstricke beim Kauf eines solchen Fahrzeugs? Den Ford Fiesta gibt es als Drei- und als Fünftürer. Lediglich die Sport-Version „ST“ konnte nicht mit zwei zusätzlichen Portalen konfiguriert werden. Das Design ist durchaus gefällig und wirkt auch mit dem Nachfolgemodell im Hinterkopf noch nicht altbacken. Allerdings klagten viele Kunden durch die kleinen Fenster und die flache Heckscheibe über eine schlechte Rundumsicht und Übersichtsprobleme. Der Innenraum ist vor allem im Bereich der Mittelkonsole mit Knöpfen überladen. Die Rücksitzbank lässt sich bei allen Modellvarianten im Verhältnis 60:40 geteilt umklappen, das Kofferraumvolumen beträgt zwischen 281 und 979 Liter. Ansonsten punktet der Fiesta mit bequemen Sitzen und einer guten Bedienbarkeit bei Lenkrad und Schaltung. Wenn nur dieser wirklich winzige Infotainment-Screen nicht wäre.

Kleine Turbos machen Spaß

Die Auswahl der Motoren ist groß. Los ging es 2008 mit diversen Ottomotoren von einem über 1,25 und 1,4 bis hin zu 1,6 Liter Hubraum und mit 74 kW/100 PS bis 99 kW/134 PS. Dazu gab es einige Selbstzünder mit 1,4 bis 1,6 Liter Brennraumvolumen und 51 kW/70 PS bis 70 KW/95 PS. Die Diesel waren nur handgeschaltet zu haben, für die Otto-Triebwerke mit 1,4 und 1,6 Liter Hubraum gab es ein Automatik- beziehungsweise ein Doppelkupplungsgetriebe. Aber nur in den Baujahren 2008 bis 2012 respektive 2012 bis 2013. Dem Doppelkuppler hängt außerdem ein zweifelhafter Ruf ob seiner Funktionsweise an. Mit dem Facelift 2012 hielten dann die viel gelobten Dreizylinder-Ecoboost-Motoren mit 1,0 und 1,6 Liter Einzug in den Fiesta. Dort ging es mit 74 kW/100 PS los und endete erst beim ST200 mit 158 kW/215 PS. Die kleinen Turbomotoren sind sehr schön zu fahren und machen in Verbindung mit den guten Getrieben Spaß.

Fünf Sterne sammelte der Fiesta beim Euro-NCAP-Crashtest 2008. Frühe Modelle sind lediglich mit vier Airbags ausgerüstet, nach dem Facelift kam der vorher optionale Kopf-Schulter-Airbag zum Serienumfang hinzu. Auch ein Notbremsassistent gehört seit der Frischzellenkur 2012 zur sich stets an Bord befindlichen Ausstattung. Wer eine Klimaanlage möchte, muss zwingend einen Gebrauchten in der Ausstattungs-Linie „Titanium“ erstehen. Das bereits erwähnte Mini-Navi ist kein Kaufgrund und dürfte mit jedem Smartphone oder Zubehör-Gerät gut zu ersetzen sein.

Kein Grund zur Sorge

Prinzipiell bescheinigt der TÜV dem Fiesta der siebten Generation gute Noten bei der Hauptuntersuchung. Abzüge gibt es im Bereich des Fahrwerks (Lenkgelenke) und bei den Bremsleitungen, die gerne mal anfangen zu rosten. Kunden klagen außerdem über sich schnell entladende Batterien, versagende Fensterheber, wackelnde Sitzschienen sowie über Ölverluste. 2011 gab es darüber hinaus Rückrufe wegen undichten Bremsleitungen, schadhaften Hinterachsen sowie zerbröselnden Auspuff-Anlagen bei Diesel-Motoren. Im Innenraum gibt es – bei vernünftiger Wartung und Pflege – auch nach mehreren Jahren kein Grund zur Sorge. Zwar wirken die Materialien teils billig, haltbar sind sie allerdings.

Der Vorgänger des aktuellen Fiesta ist nicht zu Unrecht ein beliebter Kleinwagen. Besonders Stadtbewohner, Menschen ohne großes Platzbedürfnis oder Sportfahrer (Fiesta ST und ST200) sollten sich den Fiesta genauer anschauen. Gute Exemplare gibt es in den einschlägigen Online-Portalen schon ab 3.500 Euro. (sp-x/mf/jms)

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