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Gebrauchtwagentest: Fiat Panda – Praktisch, preiswert, problematisch

Der Fiat Panda passt in jede Parklücke, bietet seinen Insassen ein luftiges Raumgefühl und kostet nicht die Welt. Als Gebrauchter wäre er das perfekte Auto für Großstadt-Singles. Allerdings müssten die sich am besten auch gleich eine kleine Werkstatt anmieten.

Denn selbst für einen billigen Kleinstwagen schlägt sich der zwischen 2003 und 2012 gebaute Italiener beim TÜV eher mäßig. Karosserie und Innenraum

Kaum mehr als dreieinhalb Meter lang und nur 1,60 Meter breit, macht der Fiat Panda die Parkplatzsuche zum Kinderspiel. Weil der Kleinstwagen aber auf ein van-artiges Hochdachkonzept setzt, bietet er innen überraschend viel Platz für die je nach Variante vier bis fünf Insassen. Der Kofferraum kann sich zumindest bei umgeklappter Rücksitzlehne ebenfalls sehen lassen. Mit der optionalen verschiebbaren Rückbank wird der Panda gar zum Variabilitäts-Champion seiner Klasse. Zudem sorgen die kantige Karosserie und die großen Fenster für eine sehr gute Rundumsicht. Auch der Innenraum ist gut geplant. Die wenigen Schalter sind übersichtlich angeordnet, der hoch montierte Schalthebel liegt gut zur Hand. Verarbeitung und Materialauswahl sind der Fahrzeugklasse und dem Preis entsprechend eher mau. Durchaus ordentlich hingegen und für den Stadtverkehr angemessen sind die Sitze.

Motor

Der Panda ist nicht mehr der Minimalist, der er anfangs war, vor allem bei den Motoren. Von einem 1,1-Liter-Vierzylinder mit 54 PS bis zum 1,4-Liter mit 100 PS bietet der Italiener noch einen 1,3-Liter-Diesel mit 70 PS und 75 PS. Doch die Auswahl täuscht, denn die beiden Basisbenziner (einen davon gibt es auch in einer Erdgasvariante) sind für den Mini-Van mit der hohen Karosserie etwas schlapp und verlangen höhere Drehzahlen, was sich auf den Verbrauch, aber auch auf den Verschleiß auswirkt. Besser zum Panda passt der 100 PS-Benziner, der allerdings selten auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden ist. Auch die beiden Diesel (ab 2006 mit Filter) überzeugen mit ihrem kräftigen Durchzug kombiniert mit niedrigem Verbrauch, sind aber eher etwas für Vielfahrer. Für Bergbewohner bot Fiat ab 2005 auch eine Allradversion an, die aber selten zu finden ist.

Ausstattung und Sicherheit

Dass der Panda schon als Neuwagen sehr günstig zu haben ist, liegt auch an der lückenhaften Ausstattung. Selbst das woanders schon längst serienmäßige ABS musste bis 2004 gegen Aufpreis dazu bestellt werden. Auch den Schleuderschutz ESP gab es nur gegen Zuzahlung – und auch dann nicht für die schwächer motorisierten Varianten. In Sachen Komfort-Ausstattung sieht es nicht besser aus. Die Einstiegsvarianten „Active“ und „Dynamic“ lassen auch die unambitioniertesten Wünsche offen, zeitgemäß bestückt ist der Italiener erst ab dem Niveau „Emotion“. Dann sind auch Klimaanlage, Radio und Dachreling dabei.

Qualität

Eine schlimme Klapperkiste ist der Panda schon längst nicht mehr, aber mit Problemen hat er nach wie vor zu kämpfen. Neben den Elektronik-Defekten und der schlechten Bremswirkung machen dem kleinen Italiener vor allem die schnell rostende Auspuffanlage, ausgeschlagene Gelenke an der Vorderachse und defekte Radlager zu schaffen. Auch Undichtigkeiten der Motor-Getriebe-Einheit sind keine Seltenheit, deshalb sollte ein Blick auf den Parkplatz unter dem Auto geworfen werden. Sind dort frische Ölflecke zu sehen, ist der Panda inkontinent. Das kann teuer werden. Kein Qualitätsmangel herrscht dagegen bei der gefühllosen Lenkung und dem poltrigen Fahrwerk – der kleine Bär ist so abgestimmt. Probleme hat der Panda allerdings mit seinem Motormanagement und der Wegfahrsperre – der Transponder im Schlüssel kann Kommunikationsprobleme haben und den Motor zum Schweigen verdammen. Bei frühen Modellen bis 2004 gab es oft Probleme mit dem Drosselklappen-Poti und defekten Kraftstoffpumpe. Bei einer Testfahrt sollte deshalb auf einen ruhigen Lauf in allen Drehzahlbereichen geachtet werden. Der Panda fährt in der TÜV-Mängelstatistik traditionell auf den hinteren Plätzen, was nicht nur an der oft lässigen Pflege bei günstigen Kleinstwagen liegt. Wer aber genau hinschaut – auch mal unters Auto – kann noch ein gutes und günstiges Exemplar finden. Zudem sind Ersatzteile für den kleinen Italiener recht günstig und die Technik ist nicht allzu kompliziert. Wer eine preiswerte Werkstatt kennt oder auch mal selbst Hand anlegt, muss hier nicht allzu viel investieren. In der Gebrauchtwagen-Börse von AutoScout24 gibt es schon Fahrzeuge ab 1.300 Euro. (mg/sp-x)

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