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Erster Test: Fiat 500 L Living und Trekking – Lang und länger

Die Idee der Mini-Leute, um eine Ikone der Automobilgeschichte herum eine Modellfamilie aufzubauen, hat Fiat beim 500 erfolgreich aufgegriffen.

Die Idee der Mini-Leute, um eine Ikone der Automobilgeschichte herum eine Modellfamilie aufzubauen, hat Fiat beim 500 erfolgreich aufgegriffen: Der im vergangenen Jahr vorgestellte Viertürer, 500 L genannt, verkauft sich ebenso gut wie der kleine Zweitürer und das von ihm abgeleitete 500er-Cabriolettchen. Doch die 500er-Familienplanung ist noch längst nicht abgeschlossen. Die jüngsten, auf Basis des 500L gezeugten Sprößlinge heißen Trekking und Living. Die Geburtstermine liegen ein paar Monate auseinander: Der Trekking hat das Licht der Welt bereits erblickt, der Living ist auch schon so weit, wird aber erst im Herbst seine ersten Schritte tun. Dass beide von 500 L abstammen, ist nicht zu übersehen, wobei der Nachwuchs größer ist als das Familienoberhaupt. Der Trekking ist mit 4,27 Meter zwölf Zentimeter länger, und die Living-Version hat Fiat sogar auf 4,35 Meter gestreckt.  

Nach dem Willen ihrer Schöpfer werden die beiden von Anfang an getrennte Wege gehen: Der Trekking soll das Crossover-Feld beackern, sprich neben  Alltags- auch Freizeitvergnügen bereiten, indem er mit serienmäßiger M+S-Bereifung und einer Traktion+ genannten ESP-Abstimmung auch Schotterstrecken befahrbar macht. Aufgabe des Living wird es hingegen sein, noch mehr Familien in die Fiat-Autohäuser zu locken, denn er ist optional als Siebensitzer erhältlich.

Siebensitzer mit Mini-Gepäckabteil

Dass die Plätze in der dritten Reihe gerne benutzt werden, ist freilich unwahrscheinlich: Bei allen, die aus den Kinderschuhen herausgewachsen sind, kommen sich dort Knie und Kinn arg nahe. Zudem fasst das Gepäckabteil dann nur noch 178 Liter. Überzeugender ist das andere Extrem: Nach dem Flachlegen aller Sitze im Fond lassen sich Großeinkäufe bis zu einem Gesamtvolumen von 1.704 Liter im Heck verstauen.

Der Living wird ab Herbst verkauft; der Einstiegspreis soll „unter 19.000 Euro“ liegen, und außerdem steht bereits fest, dass das Motorenangebot neben dem 0,9-Liter-Benzindirekteinspritzer zwei Diesel mit 1,3 und 1,6 Liter Hubraum umfassen wird. Der stärkere der beiden, der 105 PS erzeugt, macht sich im Living besonders gut und trägt damit entscheidend zum guten Ersteindruck nach kurzer Fahrt und Sitzprobe bei: Leistung und Zugkraft sind mehr als ausreichend, der Wagen ist komfortabel gefedert, ohne sich in den Kurven stark zur Seiten zu neigen.

Offroader-Optik, kein Allradantrieb

Dasselbe kann man auch dem acht Zentimeter kürzeren, 1,8 Meter breiten und 1,68 Meter hohen Trekking attestieren, der stets fünfsitzig geliefert wird, weshalb Koffer, Taschen und anderes Ladegut mindestens 400 Liter beanspruchen können. Werden die Fondsitze beiseite geräumt, ist das Raumangebot auf 1.310 Liter zu erweitern.

Die Karosserie signalisiert - wie’s heutzutage Brauch ist - mit Kunststoff-Beplankungen ein robustes Wesen und Geländegängigkeit. Genau damit ist es allerdings nicht weit her: Lediglich 14,5 Zentimeter Bodenfreiheit schränken den Aktionsradius genauso ein wie das Antriebskonzept: Beim Trekking wird das Durchdrehen der Räder wie beim 500 L ausschließlich elektronisch unterbunden. Zwar wurde die Software zwecks besserem Grip auf Schotter und rutschigem Untergrund modifiziert, doch mit derart simplen Eingriffen in die Technik wird aus einem Front- kein Allradantrieb und erst recht kein Offroader.

Starker Kaufanreiz

Die Bereitschaft, sich auf Schmuddel-Kurs zu begeben, ist in Autofahrerkreisen aber ohnehin nicht sehr ausgeprägt. Den meisten Kunden reicht es, wenn ihr Wagen im Verkehrsalltag gut zurecht kommt und nebenbei so wirkt, als ob er auch abseits des Asphalt eine gute Figur abgeben könnte. So gesehen geht vom Trekking ein starker Kaufanreiz aus.

Das Format und die gut abgestimmte Lenkung machen ihn handlich, und praktisch ist er obendrein. Die Rücksitze sind zusammenklappbar und zudem in Längsrichtung zu verschieben. Je weiter hinten sie sich befinden, desto stärker macht sich allerdings bemerkbar, dass das Dach zu Heck hin abfällt. Das mindert die Kopffreiheit enorm und passt nicht so ganz zu der gleichzeitig gewonnenen üppigen Beinfreiheit. Einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen auch die Sitze: Das Auge findet nicht das Geringste an ihnen auszusetzen, doch leider bieten sie weniger Seitenhalt, als die Form suggeriert.

Einstiegspreis: 19.550 Euro

Zu bekommen ist der 500 Trekking mit zwei Benzin- und ebenso vielen Dieselmotoren. Vom Basismodell an, dessen 1,4-Liter-Benziner maximal 95 PS erzeugt, verursachen Klimaanlage, Tempomat, Radio mit Touchscreen und Bluetooth/USB/AUX-Anschlüssen, die zum Tisch umklappbare Beifahrersitzlehne, elektrische Fensterheber in allen vier Türen und Nebelscheinwerfer keine Zusatzkosten, und auch die mit M+S-Reifen bestückten 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sind bereits einkalkuliert.

Wird statt des Vierzylinders der in drei Zylindern 105 PS bereitstellende 0,9-Liter-Turbobenziner geordert, steigt der Preis von 19.550 auf 20.650 Euro. Die Diesel-Preisliste beginnt bei 21.250 Euro; dafür liefert der Händler 1,3 Liter Hubraum, in denen bis zu 85 PS zu mobilisieren sind und im Test nach Norm pro 100 Kilometer 4,3 Liter verfeuert werden.

Die angenehmste, gerade mal 700 Euro teurere Motorisierung verfügt über 1,6 Liter Hubraum. Die Höchstleistung dieses Selbstzünders beträgt 105 PS, das Zugkraftmaximum von 320 Newtonmeter ist bereits bei 1.500 Touren abrufbar. Der Verbrauch wird mit 4,7 Liter je 100 Kilometer beziffert - im Verkehrsalltag sind es allerdings rund 20 Prozent mehr. Darüber hinaus hält Fiat die Kombination des 1,3-Liter-Turbodiesels mit einem automatisierten Schaltgetriebe bereit. Dafür sind 22.450 Euro zu entrichten. Abgesehen vom Basis-Benziner sind alle Motoren serienmäßig mit einer Stopp/Start-Automatik ausgerüstet.

Erweiterungsmöglichkeiten

Obwohl die Trekking-Ausstattung reichhaltig ausgefallen ist, fehlt es nicht an Erweiterungsmöglichkeiten. Unter der Rubrik Sicherheit finden sich ein Knie-Airbag für den Fahrer (200 Euro) und der City-Notbremsassistent (350 Euro), unter Audio und Kommunikation neben anderem zwei Kombinationen von Touchscreenradio und Navigationssystem. Auch das Erscheinungsbild lässt sich gegen Aufpreis verändern: Ist das Dach andersfarbig lackiert als der untere Teil des Wagens, wird die Rechnung 900 Euro höher ausfallen.

Teuerstes Extra ist das Glasschiebedach für 1.200 Euro. Der Umstieg von einer manuell zu einer automatisch geregelten Klimaanlage, die den oberen Teil des Handschuhfachs mitkühlt, kostet theoretisch 300, de facto aber 670 Euro, weil Fiat die Klimaautomatik nur zusammen mit dem Sensor-Paket  - Inhalt: automatisch abblendender Innenspiegel und Regensensor inklusive automatischer Fahrlichtschaltung - verkauft. Der Ausbau der Fiat 500-Familie nach Mini-Vorbild bringt ausgesprochen gefällige Autos hervor. Dass dem Trekking die Offroader-Qualitäten fehlen, dürfte das Interesse kaum mindern und  ist unter Gewichts- und damit Verbrauchsgesichtspunkten sogar ein Pluspunkt. Und all diejenigen, die es wirklich ins Gelände zieht, gedenken die Italiener im nächsten Jahr mit dem 500 X zu bedienen: Dieses Modell wird über einen Allradantrieb verfügen.

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