Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.

Gebrauchtwagentest: BMW 5er E39 (1995 – 2003) – Vierter Fünfer

Der vierte Fünfer, den BMW von 1994 (Touring ab 1997) bis 2004 produzierte, war das erste Serienfahrzeug mit einem Leichtbaufahrwerk, das zum größten Teil aus Aluminum gefertigt wurde und für deutlich verbesserte Fahreigenschaften sorgte.

In Sachen Agilität und Komfort gelang dem E39 so ein nahezu perfekter Kompromiss. Anders als seinen Vorgänger gab es ihn allerdings nie mit Allradantrieb. 1995 erschien der Fünfer mit drei Reihen-Sechs-Zylinder-Motoren: als 520i mit 150 PS, als 523i mit 170 PS und als 528i mit 193 PS. Alle Aggregate glänzen mit sonorem Klang und einer für damalige Verhältnisse unerreichten Laufkultur. Sieht man allerdings vom 528i mit 280 Newtonmetern ab, musste sich auch dieser Fünfer den Vorwurf der eher durchzugsschwachen BMW-Benziner gefallen lassen. Schließlich mussten auch damals schon über eineinhalb Tonnen beschleunigt werden. Was den Verbrauch angeht, nehmen sich die drei Triebwerke nicht viel, liegen jedoch alle deutlich über zehn Liter.

Unhandlicher Achtzylinder

Ein Jahr nach dem Debüt ergänzten die Münchner die Reihe durch den aus dem E34 bekannten Zweieinhalb-Liter-Turbodiesel ( als 525tds mit 143 PS sowie als 115 PS starker 525td) sowie zwei Achtzylinder, den 535i (245 PS) und den ebenfalls vom Vorgänger bekannten 540i (286 PS). Im Handling sind die V8- Modell allerdings nicht ganz so agil wie die kleineren 5er, da sie aus Platzgründen mit einer nicht ganz so präzisen Kugelumlauflenkung auskommen müssen anstatt eines Systems mit Zahnstange.

Ebenfalls 1996 brachte BMW mit dem 530d den ersten Common-Rail-Diesel der Baureihe, alle bisherigen Selbstzünder waren Wirbelkammer-Diesel. Der neue brachte es auf 184 PS und war in Punkto Laufkultur ein Primus unter den Selbstzündern. Mit 390 Newtonmeter Drehmoment lag er mehr als 100 Newtonmeter über dem 525tds und konnte mit den beiden Acht-Zylinder konkurrieren, die mit 345 und 440 Newtonmetern auftrumpften.

Neue Motoren beim Facelift

Mit einem Konsum von gut neun Litern gönnte sich der 530d nur geringfügig mehr als der 525tds und ist auf jeden Fall die bessere Wahl. 2000 wurden die Selbstzünder nochmal aufpoliert, der 530d leistete fortan 193 PS und sprang auf über 400 Newtonmeter Drehmoment. Der 525tds wurde in 525d umgetauft und konnte auf 163 PS zugreifen und der 525td verschwand gänzlich aus der Preisliste. Er wurde durch den mit nur zwei Liter Hubraum zwar kleineren 520d ersetzt, der aber mit 136 PS und 280 Newtonmeter deutlich mehr Power mitbrachte.

Mit dem Facelift im Jahr 2000, bei dem neben optischen Retuschen unter anderem auch der 4:3-Bildschirm des Navigationssystems gegen ein 16:9-Display ausgetauscht wurde, entfiel auch der 523i, der durch den 525i ersetzt wurde; der neue Reihen-Sechs-Zylinder konnte mit 192 PS punkten. Ausgelaufen ist zu diesem Zeitpunkt auch der 528i, für den der 231 PS starke 530i in die Preisliste aufgenommen wurde. Und der 520i konnte nach dem Facelift mit 20 PS mehr, also 170 Pferdestärken aufwarten.

Topmodell war auch beim E39 der M5, ein Sportwagen mit vier Türen. 400 PS aus einem fast fünf Liter großen Acht-Zylinder versprachen ab 1998 reichlich Bums an der Hinterachse. In 5,3 Sekunden erledigt er den Standardsprint, bei 250 km/h wird der V8 elektronisch eingebremst. Bei normaler Fahrweise – die bei diesem Auto nicht leicht fällt – fließen allerdings mindestens 15 Liter Superplus durch die Einspritzdüsen; bei schneller Gangart können es leicht 18 Liter und mehr werden. Von den Unterhaltskosten gar nicht zu reden. Während für die zivilen Sechs-Zylinder-Ausführungen zwischen 300 und 500 Euro im Monat kalkuliert werden müssen, verschlingen die V8 schon deutlich mehr und der M5 liegt noch einmal ein gutes Stück höher.

Solide Limousine

Sehr gute Sitze – vor allem die Sportsitze sowie die Komfortsitze sind zu empfehlen –, ein auf den Fahrer zugeschnittenes Armaturenbrett und die einfache Bedienung gehören zu den Vorzügen des 5er. Nur im Fond dürfte der BMW ruhig etwas mehr Komfort bieten. Und im direkten Klassenvergleich fällt das Raumangebot geringer aus als bei der Konkurrenz. Das Fassungsvermögen des Kofferraums beträgt bei der Version mit Stufenheck 460 Liter, beim Touring sind es zwischen 410 und 1.525 Liter. Dem Kombi fehlt allerdings eine Niveauregulierung, ein wichtiges Utensil für den Transport schwerer Gegenstände. Dafür konnte der Fünfer mit bislang unbekannten Ausstattungsextras aufwarten, zum Beispiel dem beheizbaren Multifunktionslenkrad.

Zu den Stärken der Modellreihe gehört zweifellos der hohe Reifegrad, der sich in Top-Ergebnissen bei Hauptuntersuchungen niederschlägt. Einzig die Versionen, die bis 2000 vom Band liefen, mussten noch mit Klappergeräuschen an den Türen und Sitzen leben. Zu den übrigen Schwächen zählen mitunter Defekte an der Klimaanlage, der Ventiltrieb macht häufig mit einem lauten Klackern der Hydrostössel auf sich aufmerksam und auch die Vorderradaufhängung ist sehr empfindlich: Querlenker, Spurstangen und Pendelstützen verschleißen teilweise sehr schnell. Ebenfalls unangenehm: Ab und zu staut sich Wasser auf den Einstiegsleisten im Fond und läuft in den Innenraum.

Den E39 findet man in der Gebrauchtwagen-Börse von AutoScout24 mit Laufleistungen zwischen 150.000 und 200.000 Kilometern, die Preise liegen in der Regel unter 4.000 Euro.

Wollen Sie jetzt durchstarten?

Artikel teilen

Alle Artikel

BMW X3 Family 005

Erster Test BMW X3 (2025): Brückenschlag zur „Neuen Klasse“

Testberichte · BMW
bmwm5e60titelbild

Oldie-Test BMW M5 V10 (E60): Eine Taste ändert alles

Testberichte · BMW
bmw-750il-e38-titelbild

Oldie-Test BMW 750iL (E38): Der ewige Siebener

Testberichte · BMW
Mehr anzeigen