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Gebrauchtwagentest: Audi TT (8J) – Gebrauchter Geheimtipp

Zwischen 2006 und 2014 lief die zweite Generation des Audi TT vom Band. Vor allem TÜV-Prüfer freuen sich immer, das Sport-Coupé in die Finger zu bekommen. Denn: Der TT ist ein echter Mängelzwerg. Einige Tipps für den Gebrauchtkauf gibt es dennoch.

Der TT aus der Baureihe „8J“ basiert auf der Plattform des Audi A3 und kommt sowohl mit einem Alu-Spaceframe-Rahmen als auch mit einer Alu-Karosserie daher. Letztere trug damals sonst nur die Luxus-Limousine A8. Die Form hat sich im Vergleich zum Vorgänger weiterentwickelt und ist weniger rundlich. Trotzdem gibt der zweite TT ein formschönes Coupé ab – oder eben einen Roadster. Beide Varianten waren erhältlich, wobei die geschlossene Version rund 60 Prozent der Verkäufe ausmachte. Der geschlossene TT bietet etwas mehr Platz als das Cabrio, sowohl im Kofferraum als auch auf der Rückbank, die beim Roadster gänzlich entfällt. Aber auch beim Coupé eignet sich der Fond eher für Kinder als für Erwachsene. Im Vergleich zur ersten Generation ist der 8J innen außerdem deutlich besser verarbeitet, auch wenn ihm der Charme des ersten TT etwas fehlt. Runde Lüftungsdüsen und die coupéhafte „Enge“ sind aber geblieben. Und damit letztendlich auch die semioptimale Übersichtlichkeit dank der schmalen Fenster – besonders beim Einparken.

Motoren mit 160 bis 360 PS

Die Motorenpalette des 8J reicht von 118 kW/160 PS bis zu 264 kW/360 PS (TT RS Plus). Bis zum Baujahr 2010 gab es einen drehmomentstarken 3,2-Liter-V6, dieser wurde dann vom Fünfzylinder im RS-Modell abgelöst. Selbst einen Diesel-Motor gibt es im zweiten TT, dieser stammt aus dem VW Golf GTD und leistet 125 kW/170 PS. Auch wenn ein Diesel-TT wie eine reizvolle Symbiose aus Form und Funktion erscheint, viele Kunden entschieden sich nicht für den Selbstzünder. Dementsprechend schwer ist das Fahrzeug auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden. Vorsicht ist außerdem bei Motoren geboten, die mit einem Chiptuning auf höhere Leistungen gebracht wurden. Hier kann ein Schaden schnell teuer werden.

Wer sich einen gebrauchten TT zulegen möchte, sollte nicht zu einer Sparversion greifen. Lederausstattung, Sportlenkrad und das adaptive „Magnetic Ride“-Fahrwerk dürfen es schon sein. Letzteres verwandelt den TT dank verschiedener Fahrmodi in Sekundenschnelle vom Autobahngleiter zum Kurvenfresser und wieder zurück. Vor allem auf geschwungenen Landstraßen fühlt der TT sich zuhause. Zur Insassensicherheit kann man übrigens nur spekulieren: Die Prüfbehörde Euro-NCAP hat den TT – wie auch die meisten Porsche-Modelle – nie getestet.

Ein paar Schwachstellen

Generell ist der TT 8J TÜV-Prüfers Liebling. Auch beim „Auto Bild TÜV-Report 2018“ schnitt der kleine Sportler mehr als positiv ab. Trotzdem hat der TT – wie alle Autos – ein paar Schwachstellen. Kupplungen verschleißen schnell und die Lenkung knackt gerne mal. Außerdem sind die Antriebswellen nach vielen Jahren Dauerstress oft mängelbehaftet. Dazu gesellen sich, falls montiert, Poltergeräusche der adaptiven „Magnetic Ride“-Dämpfer. Der Roadster hat außerdem die Angewohnheit, mit undichten Dächern und schwächelnden Verdeckmotoren unangenehm aufzufallen. Kann man diese Punkte bei der Besichtigung mit anschließender Probefahrt allerdings ausschließen, gibt es nichts, was einem Kauf im Wege stehen sollte.

Der Audi TT ist ein idealer Einstieg in die Welt der Sportcoupés. Vor allem, wenn man neben schicker Optik auch Wert auf deutsche Premiumqualität setzt. Wer zudem auf Frischluft steht, dürfte am Roadster-Modell Gefallen finden. Der Markt ist außerdem recht gut mit ordentlichen Fahrzeugen gefüllt. Bei rund 13.000 Euro starten Fahrzeuge mit vertretbaren Kilometerständen. Für das Topmodell TT RS werden mindestens 30.000 Euro fällig. Wofür der klangstarke Fünfzylinder aber definitiv entlohnt. (sp-x/mf/jms))

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