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Gebrauchtwagentest: Audi A7 – Solide Reiselimousine

Der Audi A7 Sportback will die Vorzüge von Limousine und Coupé vereinen. Der Viertürer mit der großen Heckklappe bietet Extraplatz fürs Gepäck und einen Schuss mehr Prestige als das Stufenheck-Schwestermodell A6. Von diesem übernimmt er jedoch die gute Grundqualität.

Wo der technisch weitgehend identische A6 in einer klassischen Stufe endet, zeigt sich der seit 2010 gebaute A7 am hinteren Ende fließend und coupéhaft. Statt Kofferraumdeckel gibt es eine große Heckklappe, hinter der zumindest in Litern deutlich mehr Platz ist. Mit einem Kombi kann sich der A7 aber immer noch bei weitem nicht messen – dafür bietet er eine schlankere Linie. Das Platzangebot für die vorderen Insassen ist sehr großzügig, in den Fond kommt man dank der beiden Türen leichter als bei einem konventionellen Coupé, die Kopffreiheit ist jedoch ähnlich eingeschränkt. Die schräge Dachlinie tut auch der Übersichtlichkeit nicht gut. Beides kann man allerdings als Preis der Schönheit abtun. Auch, wenn diese im Auge des Betrachters liegt und der A7 mit seinem wuchtigen Heck deutlich weniger elegant auftritt als der kleinere A5 Sportback.

Gut ausgestattet

Beim Antrieb bedient sich der A7 aus dem gut gefüllten A6-Regal, lässt die kleineren Triebwerke aber links liegen. Bei Markteinführung startete das Angebot zunächst mit einem 150 kW/204 PS starken 2,8-Liter-V6-Benziner und Allradantrieb, seit 2015 gibt es auch einen kleinen 1,8-Liter-Motor mit 140 kW/190 PS und Frontantrieb. Am oberen Ende der Benziner-Palette rangiert der 4,0-Liter-V8 im RS7 Performance mit 445 kW/605 PS, den es nur im A7 und im A6 Avant, nicht aber in der Limousine gibt. In der Regel wird das viertürige Coupé aber mit einem der durchwegs drei Liter großen V6-Diesel bestellt: Am längsten im Programm (2010 bis 2014) und damit auch auf dem Gebrauchtmarkt am gängigsten sind die Ausführungen mit 150 kW/204 PS und 180 kW/245 PS, letzterer mit serienmäßigem Allradantrieb. Beide Aggregate sind nach Euro 5 zertifiziert. Einstiegsmotor ist seit 2015 eine 140 kW/190 PS starke Variante, als Top-Triebwerk kam schon ein Jahr zuvor der Competition-V6 mit 240 k/326 PS auf den Markt. Beide erfüllen Euro 6. Gleiches gilt auf für den 2014 eingeführten Sparmotor 3.0 TDI Ultra mit 160 kW/218 PS. Als Getriebe kommt schon bei den Einstiegsmotoren ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zum Einsatz. Die stärksten und neuesten Motoren haben einen Achtgang-Wandlerautomatik, der 204-PS-Diesel auf Wunsch das exotische stufenlose Getriebe.  

Als Top-Variante der Business-Baureihe ist der A7 schon in der Basisversion umfangreich, jedoch alles andere als erschöpfend ausgestattet. Die Neuwagenkunden waren angehalten, sich aus der umfangreichen Optionsliste zu bedienen, was die meisten auch ausführlich getan haben. Zu den interessantesten Punkten zählen die auch auf den heutigen Neuwagenmarkt immer noch seltenen LED-Matrix-Scheinwerfer, diverse Felgen- (Serie: 18 Zoll) und Optik-Upgrades sowie das Luftfahrwerk, das den ausgezeichneten Federungskomfort des Audi noch ein wenig verfeinert. Bei der Sicherheitsausstattung leistet sich der Basis-A7 keine wichtigen Lücken, kassiert aber für moderne Assistenten extra. Beim EuroNCAP-Crashtest reichte es beim Schwestermodell 2011 für fünf von fünf Sternen.

Sehr Zuverlässig

Wie es sich für ein Premiummodell in der Businessklasse gehört, überzeugt der A7 auch bei Zuverlässigkeit und Haltbarkeit. Bei der Hauptuntersuchung hat der TÜV nur in den seltensten Fällen überhaupt etwas zu bemängeln. Und auch im Alltag sind keine Schwächen bekannt, selbst das lange Jahre anfällige stufenlose Multitronic-Getriebe scheint endlich ausgereift. Dazu kommt eine überdurchschnittliche Verarbeitung im Innenraum; auch nach sechsstelliger Fahrleistung kann das Cockpit frisch wirken wie am ersten Tag. Insgesamt ist der Audi A6/A7 in Sachen Qualität mindestens auf Augenhöhe mit Mercedes E-Klasse und BMW 5er.

Eine Reiselimousine, wie sie sein sollte – edel, bequem und kräftig motorisiert. Für kleines Geld ist so viel Auto natürlich nicht zu haben. Rund 20.000 Euro sollten mindestens im Budget sein. Der hohe Betrag relativiert sich allerdings wenn man bedenkt, dass der Neuwagen mindestens 42.000 Euro an Investitionen verlangt. (sp-x/hh/jms)

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