Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.

Gebrauchtwagentest: Audi A6 C6 (2004–2011) – Moderne Zeiten

Im Februar 2004 startet Audi mit dem modern und dennoch zeitlos gezeichneten A6 (C6), der bis heute (Dezember 2010) noch immer das aktuelle obere Mittelklasse-Modell der Ingolstädter darstellt. Ihn gibt es mit einer Fülle von Motoren. Die Bandbreite reicht von 136 bis 580 PS.

Zudem haben Interessenten die Wahl zwischen Sechsgang-Schaltgetriebe, stufenloser Multitronic und der Sechsstufen-Wandlerautomatik sowie einer Fülle an Extras.
Obwohl der aktuelle A6 auf 4,93 Meter Außenlänge gewachsen ist, bietet er nur unwesentlich mehr Platz als der knapp 4,80 Meter lange Vorgänger. Mit 546 Liter liegt das Kofferraumvolumen der Limousine auf dem Niveau des Vorgängers. Dafür schrumpft bei den Allradmodellen (Quattro) das Gepäckabteil nicht mehr.

Wieder als Allroad

In den Avant passen nun 565 Liter Gepäck, bei Umklappen der Rückbank sind es 1.660. Auch den A6 (C6) gibt es wieder als Allroad, der nun A6 Allroad heißt. Er kommt noch immer serienmäßig mit Luftfederung und ist oft sogar günstiger als ein ähnlich ausgestatteter A6 Avant. Im Gelände kann er allerdings nicht mehr ganz so viel wie sein Vorgänger.

Seit Sommer 2008 ist die Facelift-Version mit neuen Stoßfängern, neuen Heckleuchten (immer LED) sowie modernen Sonderausstattungen erhältlich. Als Option führt Audi in Verbindung mit den Xenonscheinwerfern unter anderem das LED-Tagfahrlicht ein, was vor dem Facelift dem S6 und RS6 vorbehalten war.

Egal, ob vor oder nach Facelift: Die Stärken des Audi A6 (C6) sind neben dem guten Platzangebot vor allem seine solide Verarbeitung, die gute Sicherheitsausstattung, die hohe Zuverlässigkeit, die modernen Antriebe mit günstigem Verbrauch und die sportliche Fahrwerksabstimmung.

Nachteilig ist im Gegenzug der für einige zu geringe Federungskomfort, der selbst bei Modellen mit Luftfederung nicht vollends überzeugen kann. Wer mehr Wert auf Komfort legt und den Einbau von Zubehör-Dämpfern nicht scheut, ist mit den rund 700 Euro teuren Koni FSD-Dämpfern gut bedient. Zu bedenken ist auch, dass beim A6 vor allem die Reifengröße ausschlaggebend für den Fahrkomfort ist – 16 Zöller sind unter diesem Aspekt die beste Wahl.

Nicht ganz überzeugen kann die Dauerhaltbarkeit der Mittelkonsolen-Verkleidung. Egal ob Kunststoff, Alu oder Holz: Schon nach kurzer Zeit ist der Bereich um den Schalthebel verkratzt und sieht unschön aus.

Bei den Extras wird es schwierig, seinen Traumgebrauchten zu finden. Zu viele Optionen stehen in der langen Preisliste. Empfehlenswert sind Lederausstattung (aber nur dunkel), Xenonlicht (dann ist immer Tagfahrlicht dabei), Metallic-Lackierung, Tempomat und beispielsweise das MMI-Plus Navigationssystem. Ist nur ein Radio installiert, kann es sein, dass die Musik über plärrende vier Lautsprecher ausgeworfen wird. Eine Nachrüstung hin zu ordentlichem Klang ist aufwändig und damit teuer. Die Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, ESP und sechs Airbags sind hingegen stets serienmäßig an Bord.

20 Motoren

Die Motorenfülle ist beim noch aktuellen A6 (C6) unüberschaubarer als bei allen Vorgängern. So gibt es bis heute alleine elf Benziner und neun Diesel-Antriebe. Hinzu kommen die Differenzen bei den Getriebe-Bauarten. So gibt es einen Sechsgang-Handschalter, eine stufenlose Multitronic und eine Sechsgang-Automatik. Zwischen 136 und 580 PS ist die Leistungsspanne so groß wie bei keinem anderen Auto.

Dabei ist jedoch zu sagen, dass die Motorenvielfalt eher aufgrund von Modifikationen denn auf Innovationen beruht und oft nur ein paar PS differieren. Schon ab Modellstart sind alle Motoren mindestens Euro-4-sauber, ab Facelift (August 2008) erfüllen alle Vier- und Sechs-Zylinder die Euro-5-Vorgabe.

Otto startet mit 170-Turbo-PS

So gibt es auf Benziner-Seite einen 2.0 TFSI mit 170 PS. Der Zwei-Liter ist ein guter Einstiegsmotor, reicht seine Kraft aus, um den rund 1,6 Tonnen schweren A6 ordentlich voran zu treiben. 230 km/h sind möglich, der Spurt ist in 8,2 Sekunden abgehandelt und der Verbrauch liegt nach Norm bei 7,5 Liter. Eine andere Klasse besitzt der 2.8 V6 FSI. Den Sauger gibt es je nach Baujahr als 190-, 210-, und 220-PS-Version. Die stärkste Variante ersetzte im Sommer 2008 den 3.2 FSI mit 255 PS. Im A6-Programm spielen der 2.8 wie auch der 3.2 kaum eine Rolle.

Seit dem Facelift neu und sehr interessant ist der Drei-Liter-V6 mit Kompressor-Aufladung, der fälschlicherweise 3.0T heißt und damit einen Turbo als zusätzlichen Leistungslieferant vortäuscht. Dank 290 PS bietet er sportliche Fahrleistungen bei akzeptablem Verbrauch. Zudem macht er den 4.2 V8 überflüssig. So liegen die Fahrwerte trotz eines PS-Defizits von mindestens 45 Zählern auf einem Niveau, der Geräuschkomfort ist ähnlich gut, der Verbrauchsunterschied deutlich. 9,4 Liter Super benötigt der Kompressor-V6. Der 4.2 V8 gönnt sich in seiner letzten Ausbaustufe 10,2 Liter und der fordert für volle Leistung auch noch teures SuperPlus-Benzin.

V10-Benziner

Topmodelle sind die beiden V10-Aggregate des S6 und RS6. Mit 435 respektive 580 PS gehören die V10-Renner zu den schnellsten Limousinen im Land. Sportliche Ansprüche stehen vor Komfort. Dementsprechend straff sind beide gefedert.

Bei deutlich mehr als 80.000 Euro beginnt die Neupreisliste für den S6, der RS6 startet erst jenseits der 100.000-Euro-Marke. Der Wertverfall dieser Hochleistungsfahrzeuge ist extrem. Drei Jahre alte S6 mit rund 100.000 Kilometer auf der Uhr sind heute (November 2010) bereits ab 25.000 Euro zu haben. Zu bedenken ist bei diesen Boliden stets, dass der Unterhalt Unsummen verschlingt. Der Normverbrauch von 12,6 (S6) und 13,9 Liter (RS6) spricht Bände.

Diesel ist erste Wahl

Die meisten Käufer entscheiden sich beim A6 jedoch ohnehin für einen TDI. Und da sind die Gebrauchten genauso attraktiv wie die Neuwagen. Zumal alle A6-Motoren mindestens die Euro-4-Norm erfüllen und seit dem Facelift 2008 sogar Euro-5-sauber sind. Alle Selbstzünder zeichnen sich durch eine adäquate Kraftentfaltung aus. So kann sogar der Einstiegsdiesel mit rund 140 PS als Empfehlung gelten. Er reicht im Grund für flottes und vor allem sparsames Reisen. Mit 5,3 Liter gehört der handgeschaltete 2.0 TDIe zu den sparsamsten obere Mittelklasse-Fahrzeugen. Dennoch sind Geschwindigkeiten jenseits 200 km/h möglich.

Eine Nummer souveräner wirkt der gleichgroße 170 PS-Common-Rail-TDI, der rund einen halben Liter mehr Sprit benötigt als der Basisdiesel. Beide Vier-Zylinder sind nur mit Frontantrieb lieferbar. Dafür hat man die Wahl zwischen der stufenlosen Multitronic und einer Sechsgang-Handschaltung.

Zwei V6-Diesel

Nochmals entspannter lässt es sich im 2.7 TDI mit sechs Zylindern reisen. Anfangs leistet das Aggregat 180 PS, seit 2008 sind es 190 PS. Den 2.7 TDI gibt es wahlweise mit Front- oder Allradantrieb und als Handschalter, Multi- oder Tiptronic. Mit 6,2 Liter soll er 100 Kilometer weit kommen. Der 2.7 TDI sollte erste Wahl für alle Diesel-Komfortfreunde sein.

Als Top-TDI in Sachen Leistung hat sich seit Markteinführung der 3.0 TDI etabliert, der als erster Dieselmotor bei Audi auf die Common-Rail-Technik setzte und die Verteiler-Einspritzer verdrängte. Anfangs leistet das Aggregat 224 PS, wird 2006 durch eine 233 PS-Version ersetzt und leistet seit dem Facelift 240 PS. Mit rund sieben Liter benötigt der stets mit Allradantrieb ausgerüstete 3.0 TDI exakt so viel Sprit wie der schwächere 2.7 TDI Quattro.

Auf dem Gebrauchtmarkt ist der 3.0 TDI am häufigsten anzutreffen. Bei rund 10.000 Euro fangen die Zweite-Hand-Preise für den 3.0 TDI an, mehr als 3.000 3.0 TDI sind derzeit bei AutoSocout24 zu finden.

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • Tolle Verarbeitung
  • Edle Innenraumanmutung
  • Gutes Platzangebot
  • Sparsame Dieselmotoren
  • Dank Verzinkung recht rostresistent
  • Agiles Fahrverhalten
  • Hoher Wiederverkaufswert
  • Audi-Prestige
  • Mit Doppelverglasung sehr leise
  • Fahrkomfort kommt an BMW- und Mercedes-Pendants nicht ganz ran
  • Kratzempfindliche Mittelkonsole
  • Luftfederung bringt keinen signifikanten Komfort-Vorteil
  • Außenspiegel und vordere Seitenfenser verschmutzen im Winter schnell

02/2004 - Marktstart Audi A6 (C6) mit 2.4, 3.2, 4.2, 3.0 TDI 03/2004 - RS6 Plus Avant (C5) mit 480 PS 04/2004 - Start 2.0 TDI (140 PS) und des 2.0 TFSI (170 PS) 11/2004 - Marktstart A6 Avant (C6), 2.7 TDI (180 PS) für alle 03/2006 - S6 mit V10-Saugmotor (435 PS) 04/2006 - 4.2 FSI mit nun 350 PS 10/2006 - 2.8 FSI mit 210 PS 01/2008 - RS6 mit 580 PS V10-Bi-Turbo 08/2008 - Facelift, neue Motoren: 2.8 (190 PS), 2.8 (220 PS), 3.0T (290 PS), 2.0 TDIe (136 PS), 2.7 TDI (190 PS), 3.0 TDI (240 PS)

            $("div#tabInfoboxContent").tabs();	
        ## Eine gute Wahl

Mit dem noch immer aktuellen Audi A6 (C6) machen Gebrauchtwagenkäufer keinen Fehler. Egal, welches Aggregat das ideale erscheint, wenn die Parameter wie Inspektionsheft, Erscheinungsbild und persönliches Gefühl stimmen, kauft man kein schlechtes Auto.

Dennoch tauchen einige Mängel häufiger auf, die teilweise einfach behoben werden können und teilweise die Funktion nicht beeinträchtigen. So sollte darauf geachtet werden, dass beispielsweise die Navigations-DVD nicht älter als drei Jahre ist. Ersatz kostet immerhin rund 280 Euro.

Wollen Sie jetzt durchstarten?

Artikel teilen

Alle Artikel

audi-s3-sportback-2025-titelbild

Test Audi S3 Sportback Facelift (2024): Reife Leistung

Testberichte · Audi
audi-rs-5-coupe-2024-front-seite

Test Audi RS 5 Coupé: PS-Schmankerl mit Ablaufdatum

Testberichte · Audi
audi-q5-40-tdi-quattro-titelbild

Test Audi Q5 40 TDI quattro: Solide bis zum Schluss

Testberichte · Audi
Mehr anzeigen