Auf der Straße verhalten sich Elektroautos prinzipiell nicht anders als Pkw mit Diesel oder Benziner. Vor und nach der Fahrt gibt es jedoch durchaus Unterschiede. Wir klären ein paar wichtige Fragen.
Benötige ich eine Wallbox?
Wer sein E-Auto regelmäßig zuhause laden will, braucht einen geeigneten Anschluss. Die normale Haushaltssteckdose ist nur eine Notlösung. Sie ist weniger sicher und in der Regel auch weniger effizient als eine Wandladestation. Die sogenannten Wallboxen gibt es in verschiedenen Leistungsklassen ab rund 500 Euro plus Montage durch eine Fachkraft. Empfehlenswert ist für die meisten Nutzer ein Gerät mit 11 kW Leistung, das einen guten Kompromiss aus relativ schnellem Laden und überschaubaren Kosten bietet. Aber Vorsicht: Gerade in Miet- oder Gemeinschaftsgaragen kann das Montieren von Wallboxen durch die Hausordnung untersagt sein. Zudem gibt es oftmals eine Höchstanzahl an Wallboxen.
Sind brennende Elektroautos besonders gefährlich?
Brennt ein Akku, ist er nur schwer zu löschen. Dass man ein E-Auto wie in sozialen Medien häufig behauptet daher nur komplett ausbrennen lassen kann, ist allerdings nicht korrekt. Der Deutsche Feuerwehrverband empfiehlt die Brandbekämpfung mit sehr viel Wasser zur Kühlung der brennenden Batterie. So kann die Kettenreaktion in ihrem Inneren unterbrochen werden.
Wie lange dauert es, ein E-Auto zu laden?
Die an der Steckdose benötigte Zeit hängt von mehreren Faktoren ab. Die wichtigste Rolle spielen die Stromquelle und das Ladegerät im Auto. Und auch das verwendete Kabel hat einen Einfluss. Aus der Haushaltssteckdose fließen lediglich 2,3 kW, die meisten privaten Wallboxen kommen auf 11 kW, an öffentlichen AC-Ladesäulen stehen meist bis zu 22 kW zur Verfügung. Flotter geht es an den DC-Stationen, die 50 kW und mehr liefern. Allerdings limitiert zusätzlich auch das Auto die Lade-Geschwindigkeit, etwa durch den vorhandenen Bordlader oder den aktuellen Batteriezustand. Während der Fahrt warm gewordene Akkus beispielsweise laden deutlich langsamer.
Wie teuer ist das Laden eines E-Autos am öffentlichen Ladepunkt?
Die Preisstruktur an den Schnell- und Normalladesäulen ist weiterhin unübersichtlich und intransparent. Die Abrechnungsarten variieren von Anbieter zu Anbieter. Neben den Kilowattkosten kommen manchmal noch Zeit- oder Grundgebühren hinzu. An der Ladesäule selbst findet sich dazu in der Regel keine Information, will man es genau wissen, hilft nur das Durchklicken der jeweiligen Internetseite. Wer viel unterwegs ist und nicht immer beim gleichen Anbieter lädt, sollte sich eine Roaming-Karte zulegen, die das deutschlandweite Tanken bei unterschiedlichen Betreibern erlaubt. Allerdings können die Tarife an einzelnen Säulen von denen der örtlichen Anbieter abweichen. Bezahlt wird an Ladesäulen in der Regel online, Kartenschlitze oder Münzeinwürfe gibt es nicht.
Wie lang sind die Lieferzeiten für E-Autos?
Auf einige Modelle müssen Käufer bis zu ein Jahr warten, andere sind mehr oder weniger sofort zu haben. Vor allem dienstältere Modelle stehen vergleichsweise schnell bereit – allerdings gibt es auch dort Ausnahmen. Häufige Gründe für die wenig kundenfreundlichen Lieferzeiten sind Produktionsengpässe, vor allem bei der Batterie, oder zu pessimistische Absatzplanungen der Hersteller.
Wie lange hält ein E-Auto-Akku?
Die Traktionsbatterien sind auf lange Lebensdauer ausgelegt, sollen in der Regel ein Autoleben lang funktionieren. Die Hersteller gewähren in der Regel Garantien von acht Jahren oder 100.000 Kilometern Laufleistung. Auch danach sind die Energiespeicher nicht nutzlos, können in anderen Bereichen als Batterie weiterverwendet werden, bieten aber etwas weniger Kapazität als am Anfang. Wie lange ein individueller Akku hält, hängt aber auch vom Einsatzprofil des Autos ab. Häufiges Schnellladen oder Schnellfahren beispielsweise kann den Alterungsprozess beschleunigen.
Wie teuer ist der Austausch einer Batterie?
Der Akku ist mit großem Abstand die teuerste Komponente eines E-Autos. Muss sie nach Ablauf der Garantie komplett getauscht werden, kostet das den Halter schnell einen fünfstelligen Betrag. Alternativ sollen sich bei vielen Modellen auch einzelne Zellen tauschen lassen, was deutlich billiger wäre. Wer das Risiko trotzdem scheut, kann bei einigen Herstellern die Batterie für seinen Neuwagen auch mieten.
Hält das Stromnetz die wachsende Zahl an E-Autos aus?
Aktuell und auf absehbare Zeit macht das E-Auto dem nationalen Stromnetz keine großen Schwierigkeiten. Sollte die Zahl der Fahrzeuge stark wachsen, müsste mehr Strom erzeugt werden – allerdings kommt der Mehrbedarf nicht über Nacht. Wallboxen müssen trotzdem schon heute beim örtlichen Energieversorger gemeldet werden, damit dieser das Netz stabil halten kann. Langfristig könnten Elektroautos sogar dabei helfen, indem sie Energie bei Bedarf zwischenspeichern oder ins Netz zurückspeisen. (Autoren: hh/sp-x, tv)