Die Formel 1 ist in Europa die beliebteste und auch populärste Rennserie. Steigende Zuschauerzahlen gehen nicht zuletzt auch auf deutsche Topfahrer wie Michael Schumacher und Sebastian Vettel zurück. In den USA sieht dies allerdings ganz anders aus. Dort gibt es eine vergleichbare Rennserie, welche in Europa nahezu unbekannt ist – die IndyCar-Serie. Auch die Fahrzeuge haben viel mit den Formel-1-Autos gemeinsam.
Formel 1 und IndyCar haben einen gleichen Ursprung
- Die IndyCar-Rennserie hat wie die Formel 1 ihren Ursprung in Europa, wo seit den 1950er Jahren immer wieder Autorennen stattfanden. Allerdings ist das Interesse an der IndyCar-Rennserie global gesehen wesentlich geringer als an der Formel 1. Selbst in den USA, wo diese Sportart eine lange Tradition hat, ist die Nascar-Rennserie beliebter.
- Beide Rennserien haben viele Eigenschaften gemeinsam. So findet man bei der Länge der Rennen, den Aufbauten der Fahrzeuge und bei Teilen des Antriebskonzeptes Übereinstimmungen. Allerdings wird bei der IndyCar-Series kein so anspruchsvoller Parcours wie bei der Formel 1 gefahren. Dort gibt es längere Geraden und beispielsweise keine S-Kurven.
Die Aufbauten und Beschleunigungswerte der Fahrzeuge im Detail
- Die Rennwagen beider Serien sind zwar nicht identisch, weisen allerdings viele Gemeinsamkeiten auf. Von außen ist es für einen Laien auf den ersten Blick kaum zu erkennen, um welches Fahrzeug es sich handelt.
- Im Gegensatz zur Formel 1 konstruieren die teilnehmenden Rennställe Ihre Chassis nicht selbst, sondern werden von einem Hersteller namens Dallara beliefert. Diese Firma baut ein Chassis für alle Teilnehmer, welches die Bezeichnung „Dallara DW 12“ trägt. Dieses Chassis wird dann noch von den Rennställen etwas modifiziert. Von den drei teilnehmenden Autoherstellern (Honda, Chevrolet und Lotus) kommen die Motoren für die Rennserie.
- Bei den Motoren sind seit der Saison 2012 nur noch 2.2-Liter-V6-Turbomotoren erlaubt. Vorher kamen auch 3.0-Liter-V8-Saugmotoren zum Einsatz. Ein merklicher Unterschied zu Formel-1-Wagen ist der Treibstoff. Seit 2007 fahren die IndyCar-Fahrzeuge nur noch mit 100-prozentigem Ethanol. In der Formel 1 werden die Fahrzeuge von einem 2.4-Liter-V8-Motor mit 100-Oktan-Benzin angetrieben.
- Bei den Beschleunigungswerten sind beide Fahrzeuge zwar nahezu jedem straßenzugelassenem Auto überlegen, allerdings sind Formel-1-Autos den IndyCar-Fahrzeugen noch um einiges voraus. Formel-1-Autos sind dafür konstruiert, schnell aus Kurven heraus beschleunigen zu können. Diese Eigenschaft ist bei den IndyCar-Fahrzeugen nicht so ausgeprägt. Auf einer geraden Strecke können dagegen beide Fahrzeuge gleich schnell sein.
- IndyCar-Autos verfügen über etwa 700 PS und erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von ungefähr 300 km/h. Formel-1-Wagen haben bis zu 1300 PS und erreichen ein Tempo von bis zu 360 km/h. Somit sind die Wagen der Formel 1 in unter zwei Sekunden auf 100 km/h, ein IndyCar-Fahrzeug braucht etwa eine Sekunde mehr.
Auch wenn in beiden Rennserien faszinierende und sehr schnelle Autos starten, so gibt es dennoch nur eine Königsklasse im Rennsport – und die lautet eindeutig Formel 1.