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Anhand des Wendekreises lässt sich ermitteln, wie wendig ein Fahrzeug ist und wie sich sein Handling beim Einparken, Rangieren oder Einbiegen in enge Einfahrten gestaltet. In unserem großen Vergleich für 2024 findest du die Autos mit dem kleinsten Wendekreis.
Wenn du wissen willst, wie wendig ein Auto ist und wie gut du damit in enge Einfahrten oder Parkplätze kommst, dann gibt es einen ganz entscheidenden Faktor dafür: den Wendekreis. Er bezeichnet den kleinsten Kreis, den ein Fahrzeug bei einer Vollkurve mit maximalem Lenkeinschlag beschreiben kann und ist dadurch ein wichtiges Maß für die Wendigkeit und Manövrierfähigkeit eines Autos. Je kleiner der Wendekreis, desto leichter lässt sich das Fahrzeug in Situationen wie beim Einparken oder Wenden bewegen. Doch wovon genau hängt dieser Kreis ab und wie lässt er sich berechnen? Wir klären auf!
Mit dem Wendekreis ist der kleinste Kreis gemeint, mit dem ein Fahrzeug bei vollem Lenkeinschlag eine vollständige Kreisfahrt durchführen kann. Der Wendekreis bezieht sich auf die Teile eines Fahrzeugs, die am weitesten in das Kurvenäußere herausragen und hängt auch von weiteren Faktoren wie der Reifenbreite, dem Radstand oder auch der Lenkung ab. Die ausschlaggebende Größe bildet hier der Wendekreisdurchmesser beziehungsweise der Wendekreis. Zu beachten ist, dass sich der Wendekreis immer auf die äußersten Teile eines Fahrzeuges bezieht, wie zum Beispiel der Kotflügel oder die Stoßstange
Der Wenderadius ist der Radius dieses Kreises.
Ein Faktor für den Wendekreis ist die Breite der Reifen, da sie den Wendekreis vergrößern. Ebenfalls haben – konstruktionsbedingt – Fahrzeuge mit einem Heckantrieb einen kleineren Wendekreis als Fahrzeuge mit Frontantrieb.
Was sind der äußere und der innere Wendekreis?
Bei jedem Fahrzeug existiert bei einer Wende um 360 Grad ein äußerer und ein innerer Kreis, die gemeinsam den Wendekreis bilden. Der innere Spurkreis wird von den Reifen auf der kurveninneren Seite beschrieben. Dieser Kreis hat einen deutlich kleineren Durchmesser als der äußere Wendekreis. Der äußere Wendekreis wird von den Reifen auf der kurvenäußeren Seite gebildet und hat den größeren Durchmesser.
Der Grund für diese Differenz liegt im Lenken. Beim Einlenken des Lenkrads drehen sich die Vorderräder um unterschiedliche Winkel. Das kurveninnere Rad muss einen steileren Lenkwinkel ausführen als das kurvenäußere Rad. Dadurch beschreiben die Räder zwei verschiedene Kreise mit unterschiedlichen Radien. Der innere Spurkreis ist somit deutlich kleiner als der äußere Wendekreis. Für die Praxis ist vor allem der Durchmesser des äußeren Wendekreises relevant, da er den tatsächlichen Platzbedarf des Fahrzeugs beim Wenden angibt. Ein möglichst kleiner Wendekreis erleichtert das Manövrieren in engen Situationen erheblich. Dabei hat jedes Fahrzeug einen individuellen Wendekreis. So zeichnen sich beispielsweise ein großer Van oder ein Kleinwagen durch unterschiedliche Wendekreisdurchmesser aus.
Was ist der Spurkreis?
Ein weiterer Begriff ist der Spurkreis, welcher die Spur des außen am weitesten laufenden Rades bei einer Kreisfahrt bezeichnet. Die Messung des Spurkreises nimmt im Gegensatz zum Wendekreis immer Bezug auf die Reifen. Auch die Bezeichnung Spurkreis findet ebenso wie der Wendekreis als Kenngröße von Fahrzeugen Verwendung und benennt den Durchmesser dieses Kreises, den du von der Mitte des Reifens aus messen kannst.
Der Wendekreis eines Fahrzeugs: So kannst du ihn berechnen
Entscheidend bei der Ermittlung des Wendekreises ist der Durchmesser des gefahrenen Kreises. Je kleiner dieser ist, umso wendiger lässt sich ein Fahrzeug lenken und manövrieren. Du kannst den Wendekreis berechnen, indem du zum Beispiel mit dem Fahrzeug über eine Fläche aus Sand, Kies oder Schnee fährst und hier einen deutlich sichtbaren Kreis auf dem Untergrund hinterlässt.
Wichtig ist, das Lenkrad permanent bis zum Anschlag zu halten, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Bist du einen vollständigen Kreis gefahren, kannst du mit einem Maßstab den Durchmesser des Kreises ermitteln. Achte aber darauf, dass sich der Wendekreis auf die alleräußersten Teile des Fahrzeuges, wie zum Beispiel den Kotflügel, bezieht. Ziehe ausgehend vom Kotflügel ein Lot senkrecht nach unten und markiere die Stelle, an der das Lot den Boden berührt. Fängst du an, den Kreis zu fahren, musst du, oder ein Helfer, in regelmäßigen Abständen weitere Markierungen auf dem Boden anbringen.
Allerdings kannst du den Durchmesser eines Wendekreises auch mathematisch berechnen. Dafür multiplizierst du den Radstand deines Fahrzeuges mit zwei und teilst das Ergebnis durch den Sinus des maximalen Winkels, den die Räder beim Fahren des Kreises einschlagen. Die Formel lautet: D = 2 * L / sin α. „D“ bezeichnet den Durchmesser des Kreises, „L“ benennt den Radstand und „α“ den Einschlagswinkel der Räder.
Rangieren vermeiden durch Berechnung des Wendekreises
Die Berechnung ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn es darum geht, durch eine enge Hofeinfahrt zu fahren. Das ist hilfreich für die Einschätzung, ob der Platz in der Einfahrt reicht, um größere Rangiermanöver zu vermeiden.
Wie ist die rechtliche Situation in Deutschland?
Die Breite eines Fahrstreifens liegt in Deutschland zwischen 2,75 und 3,75 Metern. Aufgrund dieser Vorgabe hat die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) Regelungen getroffen, die die maximale Breite, die Höhe, aber auch die Länge von Kraftfahrzeugen bestimmen. Ebenso erfolgten Festlegungen über die Kurvenlaufeigenschaften eines Kraftfahrzeuges.
Die Kurvenlaufeigenschaften eines Fahrzeuges sowie eines Gespanns sind in Deutschland als Teil des § 32 d der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vorgeschrieben. Diese gesetzliche Regelung umfasst auch Beschränkungen über den Wendekreis eines Fahrzeuges und legt fest, wie weit Fahrzeuge bezüglich des Wendekreises ausschwenken dürfen. Fährt ein Pkw-Fahrer einen Kreis, darf er dabei eine bestimmte Breite der Fahrfläche nicht überschreiten. Das soll die Fahrbahnüberschreitung durch große Fahrzeuge verhindern und durch die Festlegung einer Kurvenlaufeigenschaft für sicheres Fahren in engen Kurven sorgen.
Nach § 32 d StVZO müssen Kraftfahrzeuge in der Lage sein, einen Kreis mit einem äußeren Radius von 12,5 Metern zu fahren. Diese 12,5 Meter beziehen sich auf die vordere, äußere Begrenzung des jeweiligen Fahrzeuges. Nach § 32 d StVZO sind in Deutschland grundsätzlich nicht mehr als 25 Meter Wendekreis erlaubt. Dieser Wert wird jedoch in der Praxis kaum erreicht, da selbst große Doppelachser einen Wendekreis von maximal 18 Metern aufweisen.
Welche Vorteile hat ein kleiner Wendekreis?
Die Vorteile eines möglichst kleinen Wendekreises sind eindeutig: Je kompakter der Wenderadius deines Fahrzeugs, desto leichter lässt es sich manövrieren und in enge Parklücken oder Einfahrten einparken. Gerade in Städten mit engen Straßen und Parkplätzen erweist sich ein kleiner Wendekreis als äußerst praktisch. Du kannst dein Auto dann bequem wenden, ohne weite Ausholmanöver durchführen zu müssen. Das erspart dir nicht nur Stress, sondern reduziert auch die Gefahr von Kratzern oder Beulen durch zu enge Kurvenfahrten. Auch beim rückwärts Einparken profitierst du von einem kleinen Wendekreis. Du kannst dein Fahrzeug präziser in die Lücke manövrieren und musst weniger Korrekturen vornehmen. Das erhöht die Sicherheit und den Fahrkomfort enorm. Daher ist es beim Autokauf ratsam, auf einen möglichst kompakten Wendekreis zu achten. So behältst du in engen Situationen stets die volle Kontrolle über dein Fahrzeug.
Wie ist der ungefähre Wendekreis typischer Fahrzeuge?
Der Wendekreis heutiger Mittelklassefahrzeuge liegt zwischen acht bis zwölf Metern. Jedoch ist eine Überschreitung durch große Vans möglich. Der optimale Wendekreis liegt bei einem Durchmesser von etwa zehn Metern. Fahrzeuge mit einem Wendekreis von über zehn Metern Durchmesser lassen sich in Kurven und engen Straßen nur noch schwer manövrieren. Ein kleiner Wendekreisdurchmesser sorgt zudem dafür, dass Autofahrer das Lenkrad bei Kurven oder in engen Straßen nicht bis zum Anschlag einschlagen müssen.
Ein Fahrzeug hat dann einen guten Durchmesser, wenn dieser in Bezug auf die Länge des Fahrzeuges gering ist. So ist es theoretisch möglich, eine große Limousine mit einem Wendekreis von etwa zehn Metern deutlich besser zu steuern, als einen Kleinwagen mit einem Wendekreisdurchmesser von neun Metern. Du kannst Autos mit einem kleinen Wendekreis nicht nur in engen Innenstädten, sondern auch in freiem Gelände leichter lenken.
Welche Fahrzeuge nehmen noch am Straßenverkehr teil?
Neben den „typischen“ Kraftfahrzeugen mit Wendekreisen zwischen acht und zwölf Metern Durchmesser, nehmen am Straßenverkehr auch noch andere Fahrzeuge teil. Je nach Bauart und Länge umfasst der Wendekreis bei Bussen eine Spanne, die zwischen 18 und 25 Metern liegt. Fahrzeuge mit Anhängern sowie Lkws haben ebenfalls einen deutlich höheren Wendekreis.
Welche Fahrzeuge können mit ihrem Wendekreis überzeugen?
Wir nehmen Fahrzeuge aus sieben Klassen in Bezug auf den Wendekreis unter die Lupe und sehen uns mithilfe eines ADAC-Tests an, wer im Vergleich am besten abschneidet. Der Testsieger ist der Toyota IQ, der es schafft, in 8,45 Metern einen 360-Grad-Kreis zu drehen.
Kleine Autos lassen sich in der Regel leichter einparken. Allerdings überraschen auch einige große Fahrzeuge mit einem guten Wendekreis. Die Autos aus den unterschiedlichen Kategorien mit dem kleinsten Wendekreis findest du hier!
Oberklasse
In der Oberklasse schneidet unter anderem die R-Klasse von Daimler-Benz mit einem großen Wendekreis von 12,70 Metern am schlechtesten ab. Jedoch kann der SL von Mercedes-Benz im Bereich der Oberklasse mit einem geringen Wendekreis von 10,75 Meter überzeugen und wird zum Sieger dieses Bereiches.
Obere Mittelklasse
In der oberen Mittelklasse verliert der Volvo XC90. Das SUV benötigte einen Wendekreis von 12,90 Metern. Allerdings überzeugte im Bereich der oberen Mittelklasse das E-Klasse Cabrio von Daimler Benz mit nur 10,95 Metern.
Mittelklasse
Der Fiat Scudo Kombi mit einem Wendekreis von 13,08 Metern ist im Bereich der Mittelklasse deutlicher Verlierer. Testsieger innerhalb dieser Kategorie ist der SLK von Daimler, der mit einem Wendekreis von lediglich 10,45 Meter hervorsticht.
Untere Mittelklasse
Im Bereich der unteren Mittelklasse schneidet der Ford Grand C-Max mit einem Wendekreis von 12,38 Metern am schlechtesten ab. Der Skoda Yeti liefert mit einem Wendekreis von 10,53 Metern dagegen das beste Ergebnis ab.
Kleinwagen
Der Subaru Trezia weist bei den Kleinwagen einen Wendekreis von 11,58 Metern auf, was ihn zum Verlierer in dieser Klasse macht. Überzeugen konnte bei den Kleinwagen der Toyota Yaris bei einem Wendekreis von exakt 10 Metern.
Kleinstwagen
Verlierer in der Klasse der Kleinstwagen war der Renault Wind, der einen Wendekreis von genau 11 Metern vorweisen konnte. Allerdings überzeugte hier der Mitsubishi i-MIEV mit 9,45 Metern Wendekreis, was ihn zum Testsieger in dieser Klasse machte.
Microwagen
In der Kategorie der Microwagen ist der Smart mit 9,1 Meter Wendekreis Verlierer. Mit 8,45 Metern überzeugte jedoch der Toyota iQ, der 8,45 Meter Wendekreis aufweist und somit zum Testsieger der Klasse der Microwagen wurde.
Fazit
Der Wendekreis spielt eine wichtige Rolle, wenn es um das Fahren in Innenstädten, engen Kurven oder Hofeinfahrten geht. Allerdings musst du nicht die Größe des Wendekreises zentimetergenau im Kopf behalten.
Der ADAC Test zeigt darüber hinaus, dass nicht die Größe eines Fahrzeuges ausschlaggebend für den Wendekreis ist. Es gibt sowohl große Fahrzeuge mit einem kleinen Wendekreis, als auch kleinere Fahrzeuge, die einen großen Wendekreis haben. Viel wichtiger ist der Wendekreis im direkten Bezug zur Länge des Wagens. Das sagt viel mehr darüber aus, wie wendig das Fahrzeug ist. Wesentlich ist jedoch, dass du als Fahrer ein Gefühl für dein Fahrzeug, seine Dimensionen und den individuellen Wendekreis entwickelst.
FAQ
Den kleinsten Wendekreis mit nur 8,45 Metern hat der Toyota iQ.
Du kannst den Durchmesser eines Wendekreises mathematisch berechnen. Dafür multiplizierst du den Radstand deines Fahrzeuges mit zwei und teilst das Ergebnis durch den Sinus des maximalen Winkels, den die Räder beim Fahren des Kreises einschlagen. Die Formel lautet: D = 2 * L / sin α. „D“ bezeichnet den Durchmesser des Kreises, „L“ benennt den Radstand und „α“ den Einschlagswinkel der Räder.
Je kleiner der Wendekreis eines Autos ist, desto wendiger und einfacher zu manövrieren ist es. Sprich du kannst ein Auto mit einem kleinen Wendekreis in engen Situationen wie Parkhäusern oder Einfahrten einfacher wenden und lenken.