Wer sich die Frage stellt, welche Reifen er fahren darf, steht zunächst vor der Entscheidung zwischen folgenden drei Arten: Sommerreifen, Allwetterreifen (Ganzjahresreifen) und Winterreifen. Worin der Unterschied zwischen den drei Reifentypen besteht, zeigt der folgende Überblick.
Sommerreifen
Allwetterreifen (Ganzjahresreifen)
Winterreifen
In dem Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) finden sich alle Angaben, die der Besitzer bei der Wahl seiner Reifen zu beachten hat. Dazu gehören vor allem:
Die zugelassenen Reifendimensionen finden sich im Fahrzeugschein unter den Punkten 15.1 und 15.2. Es handelt sich um eine Reifenbezeichnung, aus der die Reifengröße abzulesen ist.
Beispiel: Die Reifenbezeichnung im Fahrzeugschein lautet 255/35 R 20 97W. Um die Reifengröße zu bestimmen, sind die ersten zwei Ziffern zu betrachten:
Der Fahrer kann in den Anmerkungen seines Fahrzeugscheins unter Punkt 22 nachschauen, ob eventuell weitere Dimensionen genehmigt sind.
Die passende Reifengröße ist auch auf den bereits montierten Reifen abzulesen. Die Bezeichnung findet sich auf dem Seitenrand des Reifens. Es ist aber ratsam, die montierten Reifen immer mit der zugelassenen Größe unter Punkt 15 abzugleichen.
Die zugelassene Höchstgeschwindigkeit ist im Fahrzeugschein unter dem Punkt T vermerkt. Sie lässt sich auch in der Reifenbezeichnung ablesen - hier handelt es sich um den letzten Buchstaben (im vorher genannten Beispiel: Buchstabe W). Insgesamt gibt es 15 Kategorien: L, M, N, P, Q, R, S, T, U, H, V, VR, W, Y und ZR. Der Buchstabe P steht beispielsweise für 150 km/h, die V für 240 km/h - die ganze Liste ist im Internet zu finden.
Wichtig: Geschwindigkeitsindex im Fahrzeugschein ablesen
Ist der Geschwindigkeitsindex auf den Reifen niedriger angegeben als die eingetragene maximale Geschwindigkeit im Fahrzeugschein, sind die Reifen für dieses Fahrzeug nicht erlaubt.
Die Herstellerschlüsselnummer (HSN) und die Typschlüsselnummer (TSN) finden sich unter den Punkten 2.1 und 2.2 Anhand der beiden Nummern lassen sich die Marke, das Modell, der Typ und die Version des Fahrzeugs bestimmen.
Die Achslast findet sich im Fahrzeugschein unter den Punkten 7.1 (Achslast vorn) und 7.2 (Achslast hinten). Um den richtigen Loadindex zu bestimmen, muss der Fahrer die höchste Achslast (Beispiel: 1.000 kg) durch zwei teilen: So ergibt sich die Belastung pro Reifen (500 kg). Der Besitzer braucht also einen Reifen, der mindestens die Tragfähigkeit von 500 kg hat.
Die Reifenbezeichnung enthält die wichtigsten Informationen
Die Reifenbezeichnung unter den Punkten 15.1 und 15.2 im Fahrzeugschein enthält die wichtigsten Angaben, die der Besitzer bei der Wahl neuer Reifen benötigt. Neben der Reifengröße sind hier auch die Achslast und die zugelassene Höchstgeschwindigkeit abzulesen.
Wir erklären anhand eines Beispiels, wie die Bezeichnung zu interpretieren ist: Reifenbezeichnung 255/35 R 20 97W
Sind seit dem Herstellungsdatum zehn Jahre vergangen, ist es dringend erforderlich, die Reifen auszutauschen. Experten empfehlen sogar, Reifen schon nach sechs bis sieben Jahren zu wechseln.
Das Herstellungsdatum der Reifen lässt sich anhand der DOT-Nummer (Herstellungsnummer) ablesen: Es handelt sich um eine vierstellige Zahlengruppe, die mit der Buchstabenkombination DOT beginnt. Die Ziffern geben die Kalenderwoche sowie das Jahr der Herstellung an. So bedeutet die Ziffernkombination 3116 beispielsweise, dass der Reifen in der 31. Kalenderwoche des Jahres 2016 produziert wurde.
Es empfiehlt sich, die Reifen regelmäßig auf mögliche Schäden zu untersuchen und die Profiltiefe zu prüfen. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm. Experte empfehlen jedoch für Sommerreifen eine Mindestprofiltiefe von 3 mm, Winterreifen sind schon bei einer Restprofiltiefe von 4 mm auszutauschen.
Das EU-Reifenlabel kann beim Einkauf neuer Reifen helfen
Alle Reifen, die in der EU erhältlich sind, müssen mit dem Label gekennzeichnet sein. Das Label ermöglicht es, Reifen anhand drei aufgeführter Kriterien zu vergleichen: Rollwiderstand, Außenfahrgeräusch und Nassbremseigenschaft.
Wer seine Reifen wechseln will, muss sich die Frage stellen, welche Reifen er überhaupt fahren darf. Der Besitzer findet alle wichtigen Informationen zu den zugelassenen Reifengrößen im Fahrzeugschein. Des Weiteren sind hier andere wichtige Angaben wie der Geschwindigkeitsindex, die Achslast und die Hersteller- und Typschlüsselnummer abzulesen. Wichtig ist, dass der Fahrer die richtigen Reifentypen für die jeweilige Saison fährt, regelmäßig die Profiltiefe prüft und die Reifen rechtzeitig wechselt.