TWI bezeichnet die Abkürzung Tread-Wear-Indicator und zeigt den Verschleiß der Reifen an an, also die Abnutzung der Reifenprofile. Gute Reifenprofile sorgen für eine angemessene Fahrsicherheit, bessere Haftung, gute Laufleistung und einen geeigneten Bremsweg. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten nutzen sich die Reifenprofile besonders ab und du verlierst an Laufleistung. Daher ist es ratsam, die Profile alle 6 Monate zu kontrollieren. Sobald die Tiefe in den Reifen weniger als 1,5 bis 2 mm beträgt, solltest du mit diesen Reifen nicht mehr fahren. Fahrzeughalter sollten im besten Fall schon ab einer Reifentiefe von 3 mm über die Anschaffung neuer Reifen nachdenken. Du kannst den TWI problemlos mit einem Lineal überprüfen. Dazu hältst du das Lineal an die Profile und kannst so den Wert ablesen. Wenn du sowieso gerade auf dem Weg zur Werkstatt bist, um den saisonalen Reifenwechsel vorzunehmen, können auch die Kfz-Mechaniker diese Überprüfung durchführen. Besondere Kontrolle erfordern die Ganzjahresreifen. Da bei Ganzjahresreifen das Wechseln der Räder wegfällt, vergessen Fahrzeugbesitzer schnell, die Profiltiefe zu überprüfen. Wenn du bei einer Kontrolle mit einer zu niedrigen Profiltiefe auffällst, musst du mit einer Strafe rechnen, da du so den Straßenverkehr gefährdest.
Auch das Motorradfahren bringt noch mehr Gefahren mit sich als Autofahren und sollte deshalb auch nicht unerwähnt bleiben. Bei Motorrädern ist die Auflagefläche der Reifen nämlich viel geringer als bei einem Autoreifen und ist somit noch wichtiger für die Sicherheit des Fahrers. Auch Motorradreifen besitzen in aller Regel eine TWI-Anzeige. Allerdings besteht bei Motorradreifen eine Abweichung zwischen zwei Angaben. Bei Motorradreifen ist, ebenso wie bei den Pkws, eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgeschrieben; manchmal fällt aber auch der Wert von 0,8 mm. Damit du jetzt nicht verunsichert bist, solltest du Folgendes wissen:
Der niedrigere Wert ist außerhalb Europas häufig der Standardwert.
Deutsche Händler kaufen diese Reifen auch manchmal, somit kann es also vorkommen, dass du auf den Motorradreifen einen Wert von 0,8 mm findest. Auch in den USA ist dieser Wert rechtens. In Deutschland jedoch liegt die Grenze wie bei den Autoreifen bei 1,6 mm. Daran müssen sich alle Fahrzeughalter richten, egal was auf dem Reifen steht.
Bei Lkw-Reifen gilt in Deutschland – wie auch in den meisten anderen europäischen Ländern – eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Aber nicht immer herrscht bei Fahrern, Fuhrparkverantwortlichen oder Behörden Einigkeit darüber, wo sie bei einem Lkw-Reifen die Profiltiefe messen können.
Der Reifenhersteller Goodyear hat nunmehr für Lkw- und Busreifen eine Übersicht erstellt, anhand derer Interessierte alle Profile und Profiltiefenmesspunkte ablesen können. Die Übersicht steht zum kostenlosen Download auf der Internetseite von Goodyear bereit.
Die Profiltiefe bei Lkw-Reifen können Fahrer in den Hauptprofilrillen des Reifens messen, die der Hersteller während der Entwicklung der Reifen definiert hat. Bei einigen Kontrolleuren oder Fahrern ist jedoch nicht immer ganz klar, welche nun als Hauptrillen zählen. Oftmals führt dies dann zu falschen Ergebnissen. Deshalb hat der Reifenhersteller Goodyear bei den meisten Lkw- beziehungsweise Busreifen den Tread Wear Indikator (TWI) eingeführt. Die kleinen Stege mit einer Höhe von 1,6 mm sind in den Hauptrillen zu finden. An den Seitenwänden der Reifen befinden sich kleine Pfeile, die die Position des TWI anzeigen. Sobald dieser Steg plan mit dem restlichen Profil ist, liegt die Profiltiefe unterhalb der 1,6 mm und eine verantwortliche Person muss den Reifen wechseln.
Die Reifen gehören zu den sicherheitsrelevantesten Teilen bei einem Auto. Sobald das Profil abgefahren ist, besteht zum einen Unfallgefahr und zum anderen kann auch ein Platzen des Reifens möglich sein. Mit dem TWI am Reifen kannst du die Profiltiefe bequem ablesen.
Der TWI ist eine Anzeige über den Reifenverschleiß. Übersetzt bedeutet TWI „Abnutzungsindikator“. Dem TWI solltest du eine große Beachtung zukommen lassen, denn im Sinne der Fahrsicherheit ist der TWI ein nicht zu unterschätzender Faktor.
An einem Autoreifen finden sich einige Zahlen und Symbole. Viele von diesen Zeichen sind auch in den Fahrzeugpapieren eingetragen und für Werkstätten, Autohändler, Autofahrer und Fahrzeug-Fans von großem Interesse. Eine Einprägung am Autoreifen bildet der TWI.
Der TWI-Verschleißanzeiger befindet sich am gesamten Reifenumfang auf beiden Seiten des Reifens. Er ist am Rand der Lauffläche über 6 unterschiedliche Stellen gleichmäßig zu finden. Die Prägung ist nicht sehr groß und deshalb nur schwer zu erkennen. An manchen Reifen ist anstelle des TWI ein Firmenlogo eingeprägt. Auf der Höhe der TWI-Kennzeichnung findest du auf dem Boden der Hauptprofilrillen jeweils eine ausgeprägte und sichtbare Erhebung. Das ist der sogenannte TWI-Steg.
Manche Reifenhersteller prägen neben der normalen Verschleißanzeige zusätzlich noch ein Sommer- bzw. Winter-TWI ein. Bei den Sommerreifen erkennst du diese Position der zusätzlichen Stege anhand eines Wassertropfen und bei Winterreifen anhand einer Schneeflocke.
Bei Sommerreifen zeigen die höheren Stege eine Profilabnutzung auf 3 mm an, wodurch die Fahrleistung auf nasser Fahrbahn deutlich sinkt. Im Vergleich zu den Sommerreifen liegt der TWI bei den Winterreifen höher. Kannst du diesen nicht mehr erkennen, eignen sich die Reifen für den Einsatz in der kalten Jahreszeit nicht mehr.
Wenn die Reifen abgefahren sind, merkst du dies in aller Regel schon am Fahrverhalten. Insbesondere bei den Sommerreifen machen sich ein längerer Bremsweg und ein schlechteres Reagieren der Lenkung bei Nässe bemerkbar.
Bei den Winterreifen wiederum bricht das Auto häufig aus. Des Weiteren besteht eine schlechtere Traktion. Das bemerkst du, wenn deine Räder beim Anfahren durchdrehen. Um jedoch genau zu erkennen, wann die Reifen abgefahren sind, bestehen verschiedene Messmöglichkeiten. Nachfolgend erfährst du zwei simple Methoden, um das Reifenprofil ganz leicht zu überprüfen.
Die einfachste aller Methoden ist die Sichtprüfung. Du erkennst bereits meist auf den ersten Blick, ob deine Reifen noch in gutem Zustand sind oder nicht. Dabei solltest du auch unbedingt auf Beschädigungen achten. Manche Reifenmodelle enthalten TWI-Stege. Ragt das Reifenprofil über diesen Steg hinaus, befindet es sich im Rahmen der Mindesthöhe.
Eine weitere leichte Variante, die Profiltiefe der Reifen zu messen, besteht mittels einer Münze. Eine 1-Euro-Münze hat einen Messingrand von ca. 3 mm. Verschwindet dieser Rand ganzheitlich im Reifenprofil, ist alles im grünen Bereich. Kannst du aber noch ein Stück vom Rand der Münze erkennen, ist ein Wechsel der Reifen erforderlich.
Die Rechtslage ist in diesem Fall eindeutig: Wenn die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm unterschritten wird, darfst du mit diesen abgefahrenen Reifen nicht mehr im Straßenverkehr teilnehmen, da abgefahrene Reifen nicht verkehrssicher sind. Bei einem Neukauf von Reifen liegt die Profiltiefe übrigens bei 8 bis 9 Millimeter.
In Österreich beispielsweise (und auch in einigen anderen europäischen Ländern), gelten Winterreifen mit einer Profiltiefe von weniger als 4 mm als Sommerreifen. Somit dürfen Autofahrer unter Umständen auf verschiedenen Abschnitten im Winter nicht mehr fahren.
Wörtlich führt § 36 Abs. 3 Satz 3 StVZO hierzu aus:
„Luftreifen an Kraftfahrzeugen und Anhängern müssen am ganzen Umfang und auf der ganzen Breite der Lauffläche mit Profilrillen oder Einschnitten versehen sein. Das Hauptprofil muss am ganzen Umfang eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm aufweisen; als Hauptprofil gelten dabei die breiten Profilrillen im mittleren Bereich der Lauffläche, der etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnimmt.“
Als Fahrer bzw. Halter bist du für die regelmäßige Kontrolle der Reifen und somit auch der Profiltiefe verantwortlich. Eine regelmäßige Überprüfung ist ratsam.
Beim Verschleiß von Reifen kommt es häufig darauf an, ob es sich bei den Reifen um eine Antriebsachse oder eine nicht mit dem Motor verbundene Achse handelt. Deshalb sind bei den meisten Autos auch die Vorderreifen schneller abgefahren als bei den Hinterreifen. Manche Autofahrer glauben, sie könnten den Reifenwechsel noch etwas hinauszögern, indem sie die Vorderreifen nach hinten und die Hinterreifen nach vorne wechseln. Dieser Glaube trifft aber nur bei Aquaplaning und Bremsverhalten zu. Gerade bei einem Spurwechsel oder beim Verhalten in der Kurve sind die Hinterreifen eindeutig wichtiger. Sind also die Hinterreifen abgefahren, kann das Heck ausbrechen und du verlierst die Kontrolle über das Fahrzeug. Da dadurch die Unfallgefahr steigt, ist es also gerade bei den Hinterreifen besonders wichtig, ein gutes Reifenprofil zu haben.
Bei abgefahrenen Reifen droht ein Bußgeld
Wirst du doch mit abgefahrenen Reifen im Straßenverkehr entlarvt, kann dies ein Bußgeld von 60 Euro und ein Punkt in Flensburg bedeuten. Solltest du andere Verkehrsteilnehmer außerdem noch gefährdet haben, erhöht sich das Bußgeld auf 100 oder 120 Euro.
Einige Leute haben öfter und vermehrt mit abgefahrenen Reifen zu kämpfen als andere. Das muss aber nicht zwingend mit einer höher gefahrenen Kilometerzahl zusammenhängen.
Damit die Profiltiefe immer auf einem hohen Niveau ist, sollten Fahrzeughalter den Reifendruck regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
Wenn die Reifenverschleißanzeige bei den jeweils einzelnen Reifen unregelmäßige Profiltiefen über die Gesamtfläche aufweisen, kann dies auf eine schlecht eingestellte oder eine verzogene Spur hindeuten. Es reichen schon kleinste Abweichungen bei der Spureinstellung aus, um Unregelmäßigkeiten am Profil zu verursachen.
Bei abgefahrenen Reifen gibt es keine Kompromisse. Um die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, ist es wichtig, die Profiltiefe regelmäßig zu kontrollieren und bei Unterschreitung der 1,6-Millimeter-Grenze die Reifen sofort auszutauschen. Der TWI ist dafür der ideale Indikator.