Reifenbeläge nutzen sich unterschiedlich stark ab. Hierbei spielt die Antriebsart des Pkw (Allradantrieb, Hinterradantrieb oder Vorderradantrieb) eine große Rolle. Wird der Pkw bewegt, nutzen die Reifen auf der Antriebsachse schneller ab. Der Grund dafür ist, dass sie am stärksten beansprucht werden. Da die meisten Autos über Vorderradantrieb verfügen, verschleißen die vorderen Räder in der Regel schneller. Bei Fahrzeugen mit Hinterradantrieb dagegen nutzen die Hinterreifen schneller ab.
Neben der Antriebsart spielt auch die Fahrweise eine wichtige Rolle bei dem Reifenverschleiß. So führen beispielsweise regelmäßige lange Fahrten bei hoher Geschwindigkeit zu einem stärkeren Verschleiß. Auch einseitige Abnutzungen wegen kleine Rempler an der Bordsteinkante sind möglich. Reifen an der rechten Seite unterliegen in der Regel einem höheren Verschleiß, da sich hier mehr Schlaglöcher, Gullideckel und Schrotter befinden.
Große Profilunterschiede zwischen den Reifen können die Fahrstabilität gefährden. Damit alle Reifen am Pkw gleichmäßig abnutzen und somit über ihre gesamte Lebensdauer hinaus größtmögliche Sicherheit sowie gute Fahreigenschaften bieten können, empfiehlt sich ein regelmäßiger Positionstausch.
Wie der Fahrer seine Reifen wechseln sollte, hängt von der Antriebsart des Fahrzeugs ab: Es gibt Modelle mit Frontantrieb, Heckantrieb oder Allradantrieb. Auch die Art der Reifen spielt eine Rolle: Einige Fahrzeuge verfügen über laufrichtungsgebundene Reifen oder unterschiedlich dimensionierte Reifen an Vorder- und Hinterachse. Ein Überblick der Unterschiede findet sich im Folgenden.
Die meisten Fahrzeuge haben einen Frontantrieb. Dieser ist zusammen mit der Bremswirkung dafür verantwortlich, dass die Vorderreifen stärker beansprucht werden. Die Reifen können von vorne nach hinten und umgekehrt getauscht werden, um eine gleichmäßige Abnutzung zu erreichen.
Es ist auch möglich, die vorderen Reifen auf die jeweils gleiche Seite der Hinterachse zu tauschen, die hinteren Reifen kommen jedoch diagonal an die Vorderachse. Das heißt: linkes Vorderrad nach hinten links, rechtes Vorderrad nach hinten rechts, linkes Hinterrad nach vorne rechts und rechtes Hinterrad nach vorne links.
Bei Fahrzeugen mit Heckantrieb können die Reifen von vorne nach hinten und umgekehrt getauscht werden. Doch auch hier ist eine Reifenrotation über Kreuz möglich: Das linke Hinterrad nach vorne links, das rechte Hinterrad nach vorne rechts, das linke Vorderrad nach hinten rechts und das rechte Vorderrad nach hinten links.
Reifen von Fahrzeugen mit Allradantrieb können diagonal getauscht werden. Das heißt: linkes Vorderrad nach hinten rechts, rechtes Vorderrad nach hinten links, linkes Hinterrad nach vorne rechts und rechtes Hinterrad nach vorne links. Die Reifen können jedoch auch achsweise (von vorne nach hinten und umgekehrt) getauscht werden.
Laufrichtungsgebundene Reifen dürfen nie entgegen der vom Hersteller vorgegebenen Laufrichtung montiert werden. Das heißt: Die Reifen sollten nur die Achsen, nicht jedoch die Seiten wechseln – das rechte Vorderrad wird zum rechten Hinterrad, das linke Vorderrad zum linken Hinterrad. Die Räder können also von vorne nach hinten und umgekehrt getauscht werden. Der Fahrer kann die laufrichtungsgebundenen Reifen an einem Pfeil (oft mit dem Wort „Rotation“ oder “Direction”) auf der Reifenflanke erkennen, der die richtige Laufrichtung angibt. Wer sich nicht sicher ist, ob seine Reifen laufrichtungsgebunden sind, soll die Montage der Räder lieber dem Fachpersonal einer Werkstatt überlassen.
Einige Fahrzeuge, wie die US-amerikanischen Muscle-Cars oder Sportwagen mit Heckantrieb, verfügen über unterschiedliche Räder an Vorder- und Hinterachse. Hier können sich sowohl die Flankenhöhe, die Reifenbreite als auch der Raddurchmesser unterscheiden. Selbstverständlich ist ein Tausch der Räder von Achse zu Achse in diesem Fall nicht möglich.
WICHTIG: Die besseren Reifen gehören immer auf die Hinterachse
Wer Reifen mit unterschiedlichen Qualitäten wechseln möchte, soll die besseren Exemplare immer auf die Hinterachse montieren. So ist der Fahrer vor allem bei nasser Fahrbahn sicherer unterwegs, da die Stabilität der Spur von der Hinterachse ausgeht. Die Reifen mit weniger Profil kommen also immer nach vorne.
Wer seine Reifen möglichst lange möchte, sollte regelmäßig einen Radwechsel vornehmen, um so dem ungleichmäßigen Verschleiß entgegenzuwirken. Ideal ist es, einen saisonalen Reifenwechsel im Frühjahr (Wechsel von Sommer- auf Winterreifen) und im Herbst (Wechsel von Winter- auf Sommerreifen) durchzuführen, also zwei mal pro Jahr. Reifenhersteller, die meisten Fahrzeughersteller und auch der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) empfehlen, Räder spätestens alle 10.000 Kilometer achsweise zu tauschen – so kann der Fahrer unterschiedliche Verschleißzustände an den Reifen vermeiden.
Die richtige Profiltiefe bei Reifen
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm. Hat der Reifen deines Fahrzeugs weniger als 1,6 mm Profil, muss er ausgetauscht werden. Experten empfehlen für Sommerreifen jedoch eine Mindestprofiltiefe von 3 mm, Winterreifen sind schon bei einer Restprofiltiefe von 4 mm auszutauschen.
Ungleiche Profiltiefen an Vorder- und Hinterachse gefährden die Fahrstabilität und sind absolut zu vermeiden. Vor allem dann, wenn der Unterschied der Profiltiefe zwischen beiden Reifenpaaren mehr als zwei Millimeter beträgt. Generell gilt: Wer mit schlechten Hinterreifen unterwegs ist, wird schneller schleudern. Damit sind Hinterreifen gemeint, die eine kleinere Mindestprofiltiefe als die Vorderreifen haben. Wie hoch dieses Risiko ist, hängt von den Witterungsbedingungen und den konkreten Fahrmanövern ab. Wer mit besseren Reifen auf der Hinterachse fährt, hat bei Spurwechsel und Kurvenfahrt auf nasser Fahrbahn eine höhere Spurstabilität und eine geringere Schleuderbewegung. Der Grund: Die Hinterachse trägt einen erheblichen Anteil zur Richtungsstabilität eines Fahrzeugs bei.
Fahrer sollten ihre Räder spätestens jede 10.000 gefahrene Kilometer tauschen, um unterschiedliche Verschleißzustände an den Reifen zu vermeiden. Die Räder können von vorne nach hinten und umgekehrt gewechselt werden. Darüber hinaus ist auch ein diagonaler Rädertausch (Rädertausch über Kreuz) möglich. So lassen sich Verschleißformen wie die Sägezahnbildung vermeiden – der Abrollkomfort der Reifen bleibt länger erhalten. Ein solcher Rädertausch ist bei laufrichtungsgebundenen und unterschiedlich dimensionierten Reifen aber nicht möglich. Wichtig ist es zu beachten, dass die neuen (besseren) Reifen, also die Reifen mit mehr Profil, immer auf die Hinterachse gehören.