Der Begriff Leistungsgewicht definiert das Verhältnis zwischen der Masse eines Fahrzeugs und seiner Motorleistung bzw. zwischen der Masse des Motors und dessen Leistung. Die physikalische Formel für die Berechnung der Beschleunigung belegt zudem, dass der Energieverbrauch umso geringer ausfällt, je niedriger das Leistungsgewicht ist. Die Drehzahl des Motors bleibt davon unberührt. Die gleichen Verhältnisse ergeben sich im umgekehrten Fall. Musst die Geschwindigkeit einer großen Masse durch Bremsen verringert werden, wandelt sich viel kinetische Energie in ungewollte Wärme um. Ein gutes Beispiel ist eine Anfahrt am Berg mit einem schweren Fahrzeug. Selbst für Laien ist klar: Weniger Gewicht bei gleicher PS-Zahl erfordert auch weniger Kraftstoff. Eben dieser Effekt rückt in Zeiten knapper werdender Energiereserven verstärkt in den Fokus der Konstrukteure.
Leistungsgewicht beeinflusst Beschleunigung
Besonders für Tempo-Fans interessant: Je höher das Leistungsgewicht eines Fahrzeugs ist, desto schneller beschleunigt es in der Regel auch.
Um das Leistungsgewicht zu berechnen, ist lediglich das Gewicht des betriebsbereiten Fahrzeugs – beziehungsweise Motors – durch die Motorleistung zu teilen. Aus dieser Formel ergibt sich eine Größe in der Einheit Kilogramm pro PS/Kilowatt Motorleistung.
Wiegt ein Auto beispielsweise 1.400 Kilogramm bei einer Motorleistung von 122 PS, lässt sich das Leistungsgewicht folgendermaßen berechnen:
Um das Leistungsgewicht zu optimieren, können Autohersteller versuchen, überflüssige Ausstattungsmerkmale einzusparen. Das hätte jedoch zur Folge, dass das Fahrzeug auf dem Markt in puncto Komfort womöglich nicht mehr konkurrenzfähig wäre. Ein gewisses Ex- und Interieur gilt für viele Käufer als unverzichtbar. Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung und Modernisierung steigt auch das Leistungsgewicht von Neufahrzeugen immer weiter an.
Welche Unterschiede es bei den verschiedenen Fahrzeugklassen geben kann, verdeutlicht folgender Vergleich: Ein auf minimales Leistungsgewicht getrimmter Formel-1-Wagen kommt auf unter ein Kilogramm pro Kilowatt Leistung. Eine Regierungslimousine mit schwerer Karosserie, deren Motor weit über dem durchschnittlichen Leistungsniveau liegt, kann dagegen leicht 20 Kilogramm und mehr pro Kilowatt Motorleistung erreichen. Die auf den Straßen gängigsten Pkw verfügen in der Regel über ein Leistungsgewicht von etwa 15 Kilogramm pro Kilowatt.
Der Wirkungsgrad beim Ausnutzen der Energie in Motoren soll sich verbessern. Um allzu große Einschnitte bei der Ausrüstung zu vermeiden, versuchen die Hersteller, das Fahrzeuggewicht an anderen Stellen zu reduzieren. Als beliebte Maßnahmen gelten:
Jede dieser Maßnahme verbessert automatisch die Umweltbilanz, hilft Ressourcen zu sparen und schont gleichzeitig den Geldbeutel.
Ein niedriges Leistungsgewicht steht für eine hohe Beschleunigung, kombiniert mit geringem Energieverbrauch und gilt daher bei der Autowahl als höchst wünschenswert. Dennoch wollen Autofahrer selten auf gewohnten Komfort und das ein oder andere luxuriöse Ausstattungsmerkmal verzichten. Käufer sollten sich beim Autokauf also nicht von einem zu niedrigen Leistungsgewicht blenden lassen, sondern genau abwägen, auf welche Voraussetzungen sie bei dem neuen Wagen keinesfalls verzichten möchten.