Der Hubraum eines Autos ist das Maß für das Volumen der Zylinder eines Verbrennungsmotors. Er gibt an, wie viel Luft-Kraftstoff-Gemisch in ihnen verbrannt werden kann. In der Regel wird er in Kubikzentimetern (ccm) angegeben. Ein Liter entspricht 1.000 Kubikzentimetern. Bestimmt wird das Volumen durch die Kombination aus Zylinderanzahl, Zylinderbohrung und dem Weg, den der Kolben zurücklegt (Hub).
Als Faustregel gilt: Je größer der Hubraum eines Fahrzeugs ist, desto höher ist auch dessen Leistung. Ein linearer Zusammenhang zwischen Hubraum und PS bzw. kW kann jedoch nicht hergestellt werden.
PS ist die Abkürzung für Pferdestärken. Ursprünglich wurde der Wert im Verbindung mit der Leistung von Zugpferden definiert. Eine Pferdestärke entspricht dabei der Energie, die benötigt wird, um ein Gewicht von 75 Kilogramm um einen Meter pro Sekunde zu bewegen. Interessant ist dabei, dass die Zahl nicht wirklich der tatsächlichen Stärke eines Zugpferdes entspricht. Je nach Alter und Anatomie erbringen Pferde Leistungen zwischen einem Viertel und 1,2 PS.
In Deutschland wird die Leistung von Autos mehrheitlich in PS angegeben. Andere Länder, wie beispielsweise die USA, nutzen vermehrt die Angabe in Kilowatt (kW). Das Verhältnis beider Zahlen ist dabei linear zueinander. Werden die PS mit dem Wert 0,7355 multipliziert, ergibt das die Leistung in Kilowatt. Umgekehrt kann die Kilowattangabe mit 1,3596 multipliziert werden, um die PS zu erhalten.
Die PS eines Autos ergeben sich grob aus dem Hubraum pro Zylinder, multipliziert mit der Zylinderanzahl, multipliziert mit dem Koeffizienten. Autos haben in der Regel zwischen zwei und 16 Zylinder, wobei der Vier-Zylinder-Motor die häufigste Bauart darstellt.
Der Koeffizient ist ein empirischer Wert, der je nach Motorbauart und technischen Merkmalen variiert. Im Allgemeinen beträgt er für Ottomotoren etwa 0,06 und für Dieselmotoren ungefähr 0,08 mit einem Turbolader und 0,07 ohne Turbo. Es ist wichtig zu beachten, dass dies nur grobe Schätzungen sind und von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich sein kann.
Bei Fahrzeugen mit einer guten Drehmomentkurve, elektronischen Steuerungen und einer fortschrittlichen Motorentechnologie kann der Koeffizient höher liegen. Umgekehrt können Autos mit niedrigen Kraftstoffeffizienzen und alten Einspritzungssystemen niedrigere Koeffizienten haben. Bei Dieselfahrzeugen spielt außerdem noch die Leistung eines etwaigen Turboladers eine Rolle.
Die tatsächliche Leistung (PS/kW) eines Autos hängt von vielen Faktoren ab. Neben der Motorgröße und dem Hubraum spielen die Motorbauart (V-Motoren, Boxermotoren, usw.) und das Kompressionsverhältnis eine Rolle. Je größer das Verhältnis, desto höher die Leistung. Auch ist das Einspritzsystem relevant. Direkteinspritzungen oder Mehrpunkt-Einspritzungen können die Leistung eines Motors verbessern, indem sie eine präzisere Kraftstoffdosierung und eine effizientere Verbrennung ermöglichen.
Auch die Verwendung eines Turboladers oder Kompressors erhöht die Leistung des Motors. Durch sie wird zusätzliche Luft in den Verbrennungsraum gedrückt und dadurch die Verbrennung optimiert. Nächster Punkt ist die Getriebeübersetzung. Hierbei spielt es beispielsweise eine Rolle, ob es sich um ein Fahrzeug mit Schalt- oder Automatikgetriebe handelt. Ein weiterer Faktor ist das Fahrzeuggewicht. Ein leichteres Auto hat bei gleichem Hubraum in der Regel eine bessere Leistung, da es weniger Masse bewegen muss.
Hinzu kommt die Aerodynamik. Ein günstiger Luftwiderstandsbeiwert und eine effiziente Fahrzeugform können für eine bessere Energienutzung sorgen. Ebenfalls spielen die Reifen und das Fahrwerk in die Berechnung hinein. Mit ihnen werden Bodenhaftung und die Fahrdynamik beeinflusst. Für die exakte Leistung ist keiner der Werte einzeln verantwortlich. Vielmehr ergibt sie sich aus einem komplexen Zusammenspiel aller Parameter.
Bei einem Motorrad sind Umrechner, die anhand des Hubraums kalkulieren, nur sehr ungenau. Wie bei einem Pkw kommt es auf viele weitere Faktoren an. Um eine grobe Schätzung anzustellen, lässt sich jedoch folgende Formel anwenden: Hubraum pro Zylinder, multipliziert mit der Zahl der Zylinder, geteilt durch 15. Üblicherweise haben Motorräder zwischen zwei und sechs Zylindern.
Der Koeffizient mit dem Wert 15 ist wie beim Pkw eine empirische Zahl, die auf durchschnittliche Erfahrungswerte vieler Motorräder basiert. Für die tatsächliche Ermittlung sind der Drehmomentverlauf, die Drehzahl, die Motorbauart, die Einspritzung und die generelle Abstimmung des Motors entscheidend. Aufschluss über genaue Zahlen geben die offiziellen Angaben des Herstellers oder unabhängige Leistungstests.
Bei einem Auto mit Ottomotor, welcher über vier Zylinder verfügt und einen Gesamthubraum von 2,0 Litern hat, sieht die Schätzformel folgendermaßen aus: 2.000 * 0,06. Im Ergebnis könnte dieses Auto eine Leistung von etwa 120 PS haben.
Ein Diesel mit Turbolader, vier Zylindern und einem Gesamthubraum von 2,2 Litern hätte folgende Formel: 2.200*0,08. Vermutlich liegt seine Leistung also bei rund 176 PS. Ohne Turbolader wären es schätzungsweise 154 PS. Ein Motorrad mit einem Hubraum von 1.6 Litern und drei Zylindern würde diese Formel haben: 1.600/15. Die Anzahl der PS wäre also circa 106.
Alle diese Werte sind nur grobe Schätzungen und können von den realen Angaben durch den Hersteller abweichen. Bei der Berechnung ist außerdem zu beachten, dass der Hubraum von Fahrzeugen kumuliert angegeben wird. Das bedeutet, dass die Hubvolumina aller Zylinder bereits zusammengefasst sind.
Wenn die Anzahl der Zylinder und die Kraftstoffart bekannt sind, lässt sich die Motorleistung ungefähr vom Hubraum ableiten. Der Wert ist allerdings nicht genau und kann je nach Art und Effizienz des Motors um einige PS von der Realität abweichen. Um eine exakte Zahl zu bestimmen, sind weitere Informationen erforderlich. Für eine grobe Schätzung ist die Formel, mit der sich der Hubraum in PS umrechnen lässt, jedoch gut geeignet.