Diesel-Wartung, Diesel-Inspektion, Diesel-Service – hinter den vielen Begriffen verbirgt sich die gleiche routinemäßige Untersuchung des Fahrzeugs . Anders als beim TÜV bzw. bei der Hauptuntersuchung, die gesetzlich vorgeschrieben ist, handelt es sich hier lediglich um eine Empfehlung des Herstellers – die im besten Fall aber trotzdem unbedingt einzuhalten ist. Denn: keine Wartung, kein rechtzeitiges Erkennen von Problemen.
Allgemein stellt die Inspektion eine sorgfältige Untersuchung des Fahrzeugs dar. Welche Fahrzeugbestandteile dabei zu überprüfen und ggf. auszutauschen sind, gibt der Hersteller vor und lässt sich im Serviceheft des Autos nachlesen. Zur Routine gehören Motoruntersuchung, Ölwechsel sowie das Austauschen diverser Filter. Auch in welchen Abständen das Auto zur Inspektion gebracht werden sollte, gibt der Hersteller vor. In der Regel ist das alle ein bis zwei Jahre der Fall, bzw. nach einer gewissen Anzahl an gefahrenen Kilometern (oft nach 30.000 Kilometern).
Tipp: Regelmäßige Inspektionen erhöhen den Wiederverkaufswert
Können Autobesitzer nachweisen, dass ihr Fahrzeug regelmäßig zur Inspektion vorgestellt wurde, wirkt sich das nicht nur positiv auf die Sicherheit aus, sondern auch auf den Wiederverkaufswert. Weitere allgemeine Informationen zum Thema Wartung/Inspektion liefert unser Ratgeber.
Wer sich bei der Wahl zwischen Diesel oder Benziner für einen Dieselmotor entscheidet, genießt einige Vorteile, wie beispielsweise einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch oder niedrigere Kraftstoffpreise. Auch hinsichtlich der Wartung gibt es einige positiv ausfallende Unterschiede:
Achtung bei Glühkerzen im Sommer: Besonderheit bei Diesel-Wartung
Dieselmotoren sind Selbstzünder und benötigen normalerweise keinen Zündfunken. Sind die Temperaturen jedoch sehr kalt, benötigt der Dieselmotor die Hilfe von Glühkerzen, die den Zylinder erwärmen, sodass er zünden kann. Da die Glühkerzen primär also im Winter zum Einsatz kommen, fällt es im Sommer oft weniger auf, wenn sie defekt sind. Um Probleme mit den Glühkerzen im Sommer zu erkennen, sollten Dieselfahrer darauf achten, ob mehr Kraftstoff verbraucht wird oder der Motor “nagelt”, d.h. laute, harte Geräusche von sich gibt.
Beim Vergleich Benziner vs. Diesel ist hinsichtlich der Wartung auch noch der Ölwechsel zu nennen. Das Wartungsintervall für den Ölwechsel ist beim Diesel häufig kürzer als beim Benziner. Als Empfehlung gilt, dass bei Dieselmotoren etwa alle 7.000 gefahrenen Kilometer ein Ölwechsel vorzunehmen ist, was sich normalerweise auf ein- bis zweimal pro Jahr beläuft.Bei Benzinern ist der Wechsel dagegen erst bei 10.000 bis 15.000 Kilometern angeraten. Zeitgleich mit dem Öl ist auch der Ölfilter zu wechseln, um die Funktionsfähigkeit des Filters zu bewahren und um eine Verunreinigung des neuen Öls zu verhindern. Mehr zum Thema Ölwechsel finden sich in unseren verschiedenen Ratgebern, die darüber informieren, welches Motoröl ein Auto braucht, wann es zu wechseln ist, sowie welche Konsequenzen ein Ausbleiben des Wechsels haben kann.
Trotz der Vorteile gegenüber dem Benziner, ist auch der Diesel regelmäßig zu warten. Im Folgenden listen wir auf, worauf es beim Diesel bei der Inspektion besonders ankommt.
Einspritzpumpen sind für die Kraftstoffeinspritzung beim Dieselmotor zuständig. Sie erzeugen den nötigen Druck, damit die Einspritzdüsen, bei Dieselmotoren üblicherweise Injektoren genannt, die korrekte Portion Kraftstoff in die Zylinder spritzen und optimal zerstäuben können.
Sie sind, besonders bei Dieselautos, die häufig gefahren werden, einem ständigen Verschleiß ausgesetzt. Neben dem Verschleiß ihrer mechanischen Funktionsweise kommen auch noch die hohe thermische Belastung sowie die durch Verbrennung entstehenden Rückstände von Schadstoffen hinzu.
Sind Injektoren oder Einspritzpumpen defekt, lässt sich das Problem durch folgende Anzeichen erkennen:
Ignorierst du die Anzeichen oder erkennst sie nicht, sind Schäden am Katalysator bzw. am Zylinder oder sogar ein ganzer Motorschaden möglich. Zusätzlich besteht das Risiko, dass der TÜV die Plakette verwehrt, wenn die Abgaswerte nicht stimmen. Durch regelmäßige Wartung des Diesels lassen sich Schäden aber häufig gut vorher verhindern, da die Mechaniker während der Diesel-Inspektion die einzelnen Bauteile des Motors überprüfen. Stellt sich eine Unregelmäßigkeit bei den Injektoren oder Einspritzpumpen heraus, lassen sich diese ausbauen und reinigen.
Aufgabe des Dieselpartikelfilters ist es, die Rußpartikel im Abgas von Dieselmotoren zu reduzieren – das gelingt ihnen bei mehr als 90 Prozent des Rußes. Aber auch sie sind von Abnutzung betroffen und sind nach getaner Arbeit auszutauschen. Bei der Diesel-Wartung wird der Aschegehalt des Partikelfilters bestimmt und, wenn der Wert entsprechend hoch ist, ausgetauscht. Während auch Angebote zur Reinigung statt zum Austausch dieser Filter existieren, ist dies weder von Autoherstellern noch von Auto-Experten empfohlen.
Insgesamt lässt sich laut dem ADAC die Aussage treffen, dass sich die jährlichen Wartungskosten bei einem Diesel auf durchschnittlich 972 Euro belaufen. Bei jeder Wartung ist die Vorhersage der damit verbundenen Kosten aber beinahe unmöglich, da sie stets von den individuellen Verschleißfällen abhängig sind und demnach sehr unterschiedlich ausfallen können.
Um einen kleinen Überblick über die bei einem Diesel anfallenden Wartungskosten zu gewinnen, lassen sich hier einige Kostenpunkte nennen:
Wie bei jedem anderen Auto auch, sind Diesel einer regelmäßigen Wartung zu unterziehen, damit sich Probleme frühzeitig erkennen und reparieren lassen. Eine regelmäßige Inspektion trägt zur Sicherheit im Straßenverkehr sowie zur Werterhaltung des Fahrzeugs bei – die Wartungskosten sind es also wert.