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Große Marken wie Audi, BMW und Mercedes statten ihre besonders leistungsstarken Modelle gerne mit diesem speziellen Aggregat aus. Der Bi-Turbo ermöglicht eine maximale Leistungssteigerung bei geringerem Kraftstoffverbrauch. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte.
Der Begriff „Turbolader“ wird häufig in Zusammenhang mit Diesel-Fahrzeugen verwendet. Prinzipiell werden Turbolader benötigt, um eine maximale Leistung und somit die höchste Effizienz des Hubraums zu erlangen.
Der Vorgang ohne Turbo
Bei einem klassischen Kolbenmotor sorgt die Kolbenbewegung dafür, ausreichend Luft für die bevorstehende Zündung in die Brennkammer einzuführen. Diese Luft verbrennt zusammen mit dem eingespritzten Kraftstoff. Dieser Vorgang findet genau dann statt, wenn sich der Kolben eines Zylinders hinab bewegt. Das vergrößert den darüberliegenden Raum. Jedoch reicht diese Wirkung bei Motoren mit einer hohen Leistung nicht aus. Die Abwärtsbewegung des Kolbens kann nicht genügend Luft ansaugen. Dadurch erreicht der Motor eine durchschnittliche Leistung. Die Turboaufladung schafft hier Abhilfe und sorgt dafür, dass Dieselmotoren mit der Leistung der gewöhnlichen Ottomotoren mithalten können.
Wie funktioniert ein Turbolader?
Das Turboladesystem besteht aus einer Turbine, die die Energie der ausgestoßenen Abgase nutzt. Sie ist für den Antrieb des Verdichters zuständig. Der Verdichter verwendet diese Emissionen und intensiviert dadurch die Zuluft des Motors. Er erhöht den Luftdurchsatz. Daher müssen die beanspruchten Kolben nicht so viel ansaugen. In der Folge hat der Motor eine höhere Leistung. Je höher der Ladedruck, desto stärker ist der Effekt. Dabei optimiert der Ladeluftkühler die Aufladung, indem er die Temperatur der Ladeluft senkt und damit die Luftmasse höher ist. Dank des Ladeluftkühlers verbrennt der Motor mehr Kraftstoff. Um die Komponenten nicht zu überlasten, begrenzen die Hersteller den Ladedruck des Turboladers.
Der Turbolader wird häufig auch als Abgasturbolader (ATL) bezeichnet. Der ATL ist ein Nebenaggregat des Verbrennungsmotors.
Die Funktion des Bi-Turbos
Diese Art des Turbos ist dafür verantwortlich, dass dem Motor nie die Puste ausgeht. Die Motorsteuerung des Fahrzeuges kann im passenden Moment den Turbo aktivieren, um mehr Leistung zu erzeugen. Es kann beim einfachen Turbolader allerdings zu kurzen Wartezeiten kommen. Dies wird „Turboloch“ genannt und ist ein normaler Vorgang. Der Bi-Turbolader ist dazu in der Lage, das „Turboloch“ zu überbrücken:
Der zweite Turbo wird etwas zeitverzögert in Gang gesetzt, sodass für einen zusätzlichen Leistungsschub gesorgt wird. Da die Lader überwiegend unterschiedlich groß sind, kommt der kleinere Turbo meistens zuerst zum Einsatz. Der Größere ist ab dem mittleren Drehzahlbereich aktiv.
Eine Sonderform dessen ist der sequenzielle Bi-Turbo. Die Aufladung der beiden Lader erfolgt nicht permanent gleichzeitig. Das System schaltet erst die zweite Komponente zu, wenn der erforderliche Bedarf besteht. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn plötzlich mehr Leistung nötig ist.
Dieselerfolg durch Turbolader
Erst durch den Einsatz von Turbolader konnten dieselbetriebene PKW den Automobilmarkt erobern. Der turboaufgeladene Dieselmotor bietet eine hohe Wirtschaftlichkeit sowie eine enorme Drehmomentstärke. Darüber hinaus haben diese Triebwerke einen geringen Verbrauch und weniger Emissionen. Zudem verspricht die Aufladung eine hohe Leistung, gepaart mit einem einzigartigen Fahrvergnügen.
Wie viel kostet ein Turbo?
Der Preis eines Turbos variiert je nach Größe und Fahrzeugmodell. Grundsätzlich gilt: Größere Motoren benötigen einen größeren Turbolader. Prinzipiell kannst du mit einem Preis zwischen 1.000 Euro bis 2.500 Euro rechnen.
Für den Wechsel eines Turboladers benötigt ein Mechaniker etwa 4 bis 6 Stunden. Daher belaufen sich die Kosten für die Arbeitszeit auf etwa 1.300 Euro bis 3.000 Euro. Dennoch kostet das Ersatzteil mehr als der Arbeitsaufwand des Monteurs.
Ebenso gibt es Autos, die mit einem Bi-Turbo ausgestattet sind. Daher fallen deutlich höhere Kosten an. Da die Platzverhältnisse im Motorraum enger sind, benötigt der Mechaniker mehr Zeit, um die Arbeit entsprechend auszuführen. Insbesondere in sehr sportlichen Autos mit starker Motorleistung sind zwei Aggregate eingebaut.
Was unterscheidet einen Bi-Turbo von einem normalen Turbolader?
Das Bi-Turbosystem hat zwei Turbolader, die parallel zueinander arbeiten. Diese Vorgehensweise ist besonders effizient, da der Fahrer nicht übermäßig aufs Gas steigen muss, um eine entsprechende Leistung zu erhalten. Dies ist der entscheidende Unterschied zwischen einem Bi-Turbo und einem einfachen Turbolader.
Neuwertige Kraftquellen punkten derzeit mit einem geringen Verbrauch und mit einer angemessenen Durchzugsstärke. Dies kann ein reiner Saugmotor nicht bieten. Daher verwenden die meisten Hersteller einen leistungsstarken Turbomotor für ihre Autos. So kann ein hohes Drehmoment erzeugt werden, dass schon bei niedrigen Drehzahlen erreicht wird. Aufgrund dessen ist das Fahrgefühl harmonischer und der Fahrer muss weniger schalten. Insbesondere bei leistungsstarken Sportwagen ist ein Turbo schon lange nicht mehr ausreichend. Daher wird ein Zweiter verbaut.
Die Vor- und Nachteile eines Bi-Turbos
Ein Bi-Turbo bringt durch seine doppelte Kraft einige Vorteile mit sich. Er ist allerdings nicht makellos:
Stärken
- Kraftstoffsparender als Saugermotor durch eine bessere Kraftverteilung
- Spritverbrauch 10 bis 15 % höher als bei einfachem Turbo
- Geringere Emissionswerte, dadurch leichterer Erhalt der grünen Umweltplakette und geringere Kfz-Steuer
Schwächen
- Aufwendiges Abgassystem, dadurch empfindlicher für Verschmutzungen
Was ist der Unterschied zwischen Bi-Turbo und Twin Turbo?
Das Bi-System und der Twin Turbo haben die gleiche Aufgabe. Doch die beiden Arten unterscheiden sich in ihrer technischen Vorgehensweise. Der Bi-Turbo besitzt zwei unterschiedlich große Lader. Während der kleinere Turbolader bei niedrigen Drehzahlen einsetzt, schaltet sich der größere erst bei entsprechend hohen Umdrehungen dazu.
Fahrzeuge mit Twin-Turbo besitzen zwei identische Apparaturen. Die Turbinen werden gleichzeitig betätigt, sodass eine maximale Leistungssteigerung des Motors gewährleistet wird. Außerdem ist der Kraftstoffverbrauch deutlich niedriger.
Beide Turbo-Arten verringern die Wirkung des „Turbolochs“. Sie ergeben eine bessere Motorleistung und ein besseres Fahrgefühl.
Kann ich den Bi-Turbo schonen?
Der Turbolader ist stetig starken Belastungen ausgesetzt. Bei einem Defekt ist der häufigste Grund der Verschleiß einzelner Komponenten.
Die diversen Elemente sind permanenter, starker Reibung ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, dass die Lager im Turbo gründlich mit Öl geschmiert sind. Achte dabei stets auf ein qualitativ hochwertiges Öl. Das schont die einzelnen Komponenten und die Verbrennung ist langfristig effizienter. Die Verwendung eines unreinen Öls kann wiederum schwerwiegende Beschädigungen bei den einzelnen Bauteilen des Turboladers hervorrufen.
Anzeichen für einen defekten Turbolader
Es gibt einige Vorboten, die auf einen beschädigten Lader hindeuten.
Zum einen verringert sich Leistung des Motors drastisch. In der Folge macht sich eine deutlich langsamere Beschleunigung des Autos bemerkbar. Zum anderen kann bläulicher und heller Rauch aus dem Auspuff austreten. Obendrein steigt der Ladedruck des ATL stark an. Während der Fahrt sind dann immer wieder Aussetzer des Turbos bemerkbar. Startest du das Auto jedoch neu, arbeitet das Aggregat plötzlich wieder fehlerfrei.
Welche Schäden könnten am Bi-Turbo entstehen?
Die häufigsten Schäden entstehen an der Turbine oder am Verdichter. Diese Elemente sollten schnellstmöglich repariert werden, da sonst weitere Beschädigungen auftreten können. Schlimmstenfalls fallen die Bestandteile vollständig aus. Dementsprechend steigen auch die Reparaturkosten. Des Weiteren kann ein defekter Turbolader auch starke Auswirkungen auf den Motor haben.
Der Bi-Turbolader ist ein sehr empfindliches und sensibles Bauteil. Eine Reparatur erfordert genaue Kenntnisse, eine hohe technische Kompetenz und Expertise. Daher ist es ratsam, bei einem Einbau oder Wechsel der Lader die Fachwerkstatt aufzusuchen.
Fazit
Der Bi-Turbo ist eine Innovation, die die Dieselmotoren zu einem der Aufsteiger im Automobilmarkt gemacht hat.
Neben der enormen Motorleistung, die ein Turbolader mit sich bringt, punktet dieses Turbosystem mit einem geringeren Verbrauch. Da die benötigte Luft für den Verbrennungsvorgang von den Abgasen genommen wird, sinken dadurch auch die Emissionswerte. Daher ist es möglich, einfach und unkompliziert die grüne Umweltplakette zu erhalten.
Dennoch ist der Bi-Turbo ein sehr sensibles Bauteil. Für die Reparatur und Wartung des Aggregats ist unbedingt die Expertise einer Fachwerkstatt erforderlich.