Beim Überbrücken eines Autos ist es unerlässlich, die ganze Zeit mit höchster Aufmerksamkeit zu handeln. So gibt es vorm Überbrücken, währenddessen und danach einiges zu beachten.
Zuallererst ist es unerlässlich, die Pannenstelle zu sichern. Ist das Fahrzeug liegen geblieben, sind Warnblinker zu setzen, Warndreieck aufzustellen und Warnweste anzuziehen. Erst dann kann die Starthilfe beginnen.
Am allerwichtigsten ist es, in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs zu schauen, das zu überbrücken ist, als auch in die des helfenden Fahrzeugs. Das gilt besonders für Autos mit Start-Stopp-System oder Hybrid-Antrieben. In dieser Anleitung finden sich wichtige Informationen zum Thema Auto überbrücken, wie etwa wo sich die Pole befinden und welche Spannung das Auto hat. Essenziell ist, dass die Bordspannung der beiden Fahrzeuge gleich ist, da es sonst zu erheblichen Schäden an der Elektronik kommen kann. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, dass ein LKW die Autobatterie eines PKWs überbrückt. Außerdem benötigen Dieselfahrzeuge deutlich mehr Strom als Benziner. Ein Dieselfahrzeug sollte deshalb auch nur von einem anderen Dieselfahrzeug Starthilfe bekommen. Stimmt die Spannung der beiden Wagen nicht überein, ist von Experimenten abzuraten und gleich der Pannendienst zu rufen.
Für das Überbrücken einer Autobatterie gibt es eine genaue Reihenfolge, die zu beachten ist, da es sonst zu kostenintensiven Schäden kommen kann. Im Folgenden geben wir eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit alles problemlos verläuft.
Achtung: Plus- und Minuspol beim Auto überbrücken nicht verwechseln
Wem dieser Fehler unterläuft, muss mit einem kostenintensiven Schaden rechnen. Als Hilfe sind die entsprechenden ,,+“- und ,,-“-Zeichen im Umfeld der Pole in den Kunststoff eingegossen und ebenfalls am Starterkabel gekennzeichnet. Sind die Symbole nur schwer zu finden oder lesbar, ist ein Blick in die Bedienungsanleitung oder das Hinzuziehen eines Fachmanns ratsam.
Nach der Überbrückung muss sich die Batterie wieder aufladen, damit das Auto nicht an der nächsten Kreuzung liegen bleibt. Dafür empfiehlt sich eine längere Fahrt zwischen 30 und 60 Minuten auf einer möglichst freien Strecke. Bei einer Kurzstrecke oder durch viele Stopps kann sich die Batterie nicht ausreichend aufladen. Alternativ ist der externe Anschluss durch ein geeignetes Ladegerät an eine Haushaltssteckdose möglich. Diese sollten dann mindestens eine Nacht laden.
Neue Batterie besorgen
Kam es einmal zu einer Überbrückung der Autobatterie, ist es sinnvoll, eine neue zu erwerben. Es ist wahrscheinlich, dass die Batterie erheblich an Leistung verloren hat und anfälliger für Ausfälle ist.
Um eine Starthilfe richtig durchführen zu können, gibt es verschiedene Helfer. Diese genau zu kennen, kann im Ernstfall Nerven, Geld und Zeit sparen.
Das Starterkabel ist neben dem Spenderfahrzeug das wichtigste Werkzeug beim Auto überbrücken. Es muss einer Spannung von mehreren Volt standhalten, weshalb es sich lohnt, qualitativ hochwertige Kabel zu kaufen. Zudem sollte es dick genug sein und mindestens der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722 entsprechen. Als optimale Länge empfehlen sich zwei bis drei Meter. Die Polzangen müssen komplett mit Kunststoff ummantelt sein. Nur die Kontaktteile in der Zangenspitze sollten aus Metall bestehen. Das ist wichtig, um Kurzschlüsse zu vermeiden, wenn aus Versehen die Polzangen mit dem Metall am Auto in Berührung kommen.
Bevor die Kabel zum Einsatz kommen, ist es erforderlich, diese zu entwirren, falls sie verknotet sind. Die Kontaktflächen dürfen sich auf keinen Fall berühren, sobald die Kabel angeschlossen sind. Ansonsten kann es zu einem Kurzschluss kommen, der beide Fahrzeuge beschädigen kann.
Die Massepunkte sind dazu da, um das schwarze Kabel am Pannenauto zu befestigen. Dieser Punkt sollte eine Stelle am Motor sein, die nicht mit Lackierung versehen ist. Zudem muss ausreichend Abstand zu Zahnriemen, Keilriemen und Lüftern herrschen, damit die Bauteile durch die hohe Spannung keinen Schaden nehmen. Oftmals lassen sich geeignete Massepunkte in der Betriebsanleitung nachlesen.
Durch das Hantieren mit Strom ist äußerste Vorsicht beim Auto überbrücken geboten. Schon kleine Unaufmerksamkeiten können kostenintensive Schäden an der Autobatterie oder Elektronik nach sich ziehen. Wichtig ist besonders die Reihenfolge der Autoüberbrückung. Hier empfiehlt es sich, lieber einmal mehr ins Handbuch zu schauen oder den Fachmann zu rufen.
Da es sich bei der Starthilfe um eine Gefälligkeit mit Haftungsausschluss handelt, bleibt der Fahrzeugbesitzer meistens auf dem entstandenen Schaden sitzen. Dies gilt jedoch nicht, wenn eine Zahlung an einen gewerblichen Pannenhelfer stattgefunden hat.
Häufige Fehlerquellen beim Auto überbrücken sind:
Daraus resultierende Schäden können sein:
Kommt es trotzdem zu einem Fehler und dieser ist rechtzeitig aufgefallen, ist davon abzuraten, das Auto trotzdem zu starten. Auch wenn sich keine Schäden zeigen, ist eine Kontaktierung des Pannendienstes unabdingbar. Viele Folgen machen sich erst nach dem Starten des Motors bemerkbar.
In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Starthilfe nicht funktioniert. Zum Beispiel wenn der Kraftstofftank leer ist. Dann hilft nur noch, das Auto abschleppen zu lassen oder einen Kanister mit Kraftstoff zu organisieren. Ein weiterer möglicher Grund ist ein kaputter Anlasser: Die Starthilfe überbrückt nur die Autobatterie, aber nicht einen defekten Anlasser. Zudem kann auch ein Motorschaden vorliegen, wenn das Auto nicht anspringt. Dies lässt sich aber von Laien nicht unbedingt auf den ersten Blick feststellen.
Es gibt seit einigen Jahren sogenannte Powerbanks, mit denen die Überbrückung ohne ein zweites Auto erfolgen kann. Zu erwerben sind diese in jedem Fachhandel oder in entsprechenden Onlineshops. Je nach Größe des Fahrzeugmotors ist eine entsprechende Leistung der Powerbank nötig. Mit einer fachkundigen Beratung oder einem Abgleich von Betriebsanleitung des Autos und der Powerbank ist es einfach, die richtige zu finden. Zu lagern ist die Powerbank idealerweise in der Garage und nicht im Fahrzeug, da die schwankenden Außentemperaturen für den Akku problematisch sein können.
Vorsicht bei Powerbanks
Auch wenn Powerbanks eine einfache Alternative sind, rät der ADAC vom Gebrauch ab. Keines der getesteten Produkte hat die Erprobung zufriedenstellend bestanden. Sie können im schlimmsten Fall sogar die Steuergeräte schädigen. Besonders die Powerbanks, die über den Zigarettenanzünder starten, sind zweifelhaft, da dieser nicht für eine so hohe Strombelastung ausgelegt ist.
Auch Anschieben ist als Starthilfe ungeeignet. Falls die Batterie nicht die Ursache für das Liegenbleiben des Autos ist, kann das Anschieben Schäden am Getriebe hervorrufen. Zudem müssten Dieselfahrzeuge eine Strecke von mehreren hundert Metern absolvieren, ehe das Anschieben Erfolg zeigt.Bei Automatikgetrieben ist das Anschieben gar nicht möglich.
Da Elektrofahrzeuge ebenfalls mit einer Starterbatterie ausgestattet sind, ist es möglich, dass diese auch mal nicht starten. Starthilfe zu empfangen, ist bei Elektroautos meist erlaubt. Das Geben von Starthilfe hingegen oft vom Hersteller aus nicht, da Elektroautos mit einer kleineren Starterbatterie ausgestattet sind und es so zu Schäden an der Bordelektronik kommen kann. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, vorher in die Betriebsanleitung zu schauen. An sich funktioniert die Starthilfe jedoch wie bei jedem anderen Auto.
Sollte es notwendig sein, die Autobatterie zu überbrücken, gibt es eine genaue Anleitung, dessen Befolgung vor kostenintensiven Schäden schützt. Zudem ist gleichzeitig ein regelmäßiger Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs nötig. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, vorsichtshalber den Pannendienst zu rufen, da eigenmächtige Starthilfe als eine Gefälligkeit mit Haftungsausschluss gilt und der Fahrzeugbesitzer deshalb bei etwaigen Schäden auf den Kosten sitzen bleibt.