Wer sich einen Nagel oder eine Schraube in die Lauffläche des Autoreifen einfährt, für den gilt: den Gegenstand nicht entfernen, sondern im Reifen stecken lassen! So lassen sich weitere Schäden durch ein Herausziehen vermeiden und die Luft entweicht langsamer. Danach ist unmittelbar die nächste Tankstelle anzupeilen und der Reifendruck zu kontrollieren. Dieser ist bei Bedarf sofort aufzufüllen, da ein niedriger Reifendruck unter anderem zu einem längeren Bremsweg und erhöhtem Spritverbrauch führt.
Nach dem Luftdruck-Check bleibt in der Regel genügend Zeit, um in die nächste Fachwerkstatt zu fahren. Auf die oftmals abdichtende Wirkung des Metallteils ist allerdings nicht immer Verlass. Bis sich ein Fachmann den Autoreifen angesehen und ihn repariert hat, sind unnötige Fahrten unbedingt zu vermeiden. Insbesondere wenn es sich bei dem Schaden um einen Riss handelt, ist besondere Vorsicht geboten. Da die Luft unter Umständen schneller entweicht, ist der kürzeste Weg zur nächsten Werkstatt zu wählen. Auch hier ist es ratsam, den Autoreifen noch einmal aufzupumpen – sofern eine Tankstelle auf dem Weg liegt.
Vor Ort können die Experten dann klären, ob es möglich ist, den Autoreifen zu flicken und anschließend die fachgerechte Reparatur durchführen. Für den Fall, dass die Werkstatt den Autoreifen tatsächlich retten kann, ist nach der Reparatur sicherzustellen, ob er wieder voll einsetzbar ist.
Nur in Ausnahmen mit plattem Reifen fahren
Ein platter Reifen ist noch an Ort und Stelle zu wechseln. Schon wenige Meter Fahrt können den Reifen so stark zerstören, dass eine Reparatur nicht mehr möglich ist. Wer das Ersatzrad nicht selbst montieren kann, sollte deshalb eine Pannenhilfe rufen. Wenn eine kurze Fahrt – um beispielsweise sich selbst und das Auto außer Gefahr zu bringen – allerdings unumgänglich ist, sollte die Höchstgeschwindigkeit maximal 20 bis 30 km/h betragen.
Viele Autofahrer fragen sich, ob es erlaubt ist, einen Autoreifen zu flicken. Grundsätzlich ja – allerdings müssen dafür bestimmte Kriterien erfüllt sein. Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) dürfen nur Schäden repariert werden, bei denen es sich um kleinere Stichverletzungen in der Lauffläche handelt. Das heißt, dass die Stichverletzung maximal eine Größe von sechs Millimetern aufweist. Zudem ist laut StVZO die Stichverletzung mit einem speziellen Kombi-Reparaturwerkzeug zu behandeln, das meist aus Rohgummi besteht.
Nicht geflickt werden dürfen Autoreifen, die für Geschwindigkeiten über 240 km/h zugelassen sind. Hier besteht die Gefahr, dass der Reifen bei einem sehr hohen Tempo platzt, da bei Stichverletzungen auch das Nylon- oder Metallgewebe der Reifenkarkasse beschädigt ist.
Ob sich ein Autoreifen flicken lässt, hängt von der Art und dem Ausmaß des Schadens ab. Letztlich kann das nur der Experte aus einer qualifizierten Werkstatt beurteilen. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass sich eine Reifenreparatur vor allem dann lohnt, wenn:
Es kommt vor, dass eine Reifenreparatur nicht sinnvoll ist. In den folgenden Fällen ist das Flicken des Autoreifens sehr wahrscheinlich nicht möglich oder nicht erlaubt:
Grundsätzlich ist es erlaubt, den Autoreifen selbst zu flicken. Hierbei müssen allerdings die Richtlinien der StVZO eingehalten werden. Diese sehen vor, dass eine Reparatur nur dann fachgerecht ist, wenn der Autoreifen von der Felge gezogen wird – das ist bei Laien nur bedingt möglich. Somit sind Fahrzeughalter, die ihren Autoreifen eigenständig flicken und über keine fachmännische Ausbildung verfügen, gesetzlich nicht abgesichert und riskieren bei einer Kontrolle eine Verwarnung.
Autoreifen nur von Profis flicken lassen
Um einen Autoreifen ordnungsgemäß zu flicken, ist entsprechende Erfahrung und Ausrüstung notwendig. Wer das nicht gewährleisten kann, sollte die Reifenreparatur unbedingt einem Fachbetrieb überlassen – allein schon, um seine eigene Sicherheit sowie die Sicherheit anderer nicht zu gefährden.
Manchmal ist ein kurzfristiges Flicken des Autoreifens notwendig – beispielsweise um zu einer Werkstatt zu fahren, die die professionelle Reparatur durchführt. Für diesen Fall findet sich im Folgenden eine Anleitung mit den wichtigsten Schritten:
Eventuell ist noch ein Auswuchten erforderlich, da durch Reparaturpflaster eine Unwucht entstanden sein kann. Wer sich aber vor der Demontage die genaue Position von Felge, Reifen und Auswuchtgewichten markiert, kann sich ein neuerliches Auswuchten oftmals ersparen.
Wichtig: Nur um Kosten einzusparen, ist der Griff zum günstigsten Reparaturset nicht empfehlenswert. Wer seinen Autoreifen selber flickt, sollte sich auch des Risikos bewusst sein.
Für die fachmännische Reparatur eines Nagellochs sollten circa 25 bis 45 Euro eingerechnet werden. Die Höhe der Kosten hängt unter anderem davon ab, ob der Flicken kalt oder warm vulkanisiert wird. In der Werkstatt entscheiden die Fachexperten, welche Reparatur die sinnvollste ist. Die Reifenreparatur dauert insgesamt etwa zwei Stunden.
Eine Reparatur ist also nicht nur nachhaltiger, sondern auch deutlich günstiger als die Investition in einen neuen Reifen.
Viele Beschädigungen am Autoreifen lassen sich flicken. Autofahrer vermeiden dadurch nicht nur den Kauf eines neuen Reifens und sparen Kosten, sondern schonen auch die Umwelt. Wichtig ist, dass die Reparatur nur unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen darf. So dürfen Autobesitzer beispielsweise nur Stichverletzungen reparieren lassen und es müssten sogenannte Kombi-Reparaturkörper zum Einsatz kommen. Zudem sollten nur Mitarbeiter einer qualifizierten Fachwerkstatt den Autoreifen flicken.