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Was leisten Allwetterreifen beim Auto? Test und Vergleich von Reifentypen
AutoScout24 · 30.06.2023 · Ø 7 Min. Lesezeit
Allwetterreifen für das Auto sind eine Kombination aus Sommer- und Winterreifen, die die Kerneigenschaften der beiden Reifentypen in sich vereinen. Der Vorteil: Es ist nicht notwendig, die Ganzjahresreifen zu wechseln, wenn sich die Jahreszeit ändert. Erfahre mehr über die weiteren Vorzüge!
Der größte Vorteil von Allwetterreifen gegenüber Sommer- und Winterreifen liegt darin, dass der halbjährliche Wechsel der Autobereifung zum Winter und der Sommerreifenwechsel entfällt. Schließlich lassen sich Allwetterreifen das ganze Jahr fahren und benötigen erst einen Wechsel, wenn sie verschleißen. Sie sind weitestgehend witterungsunabhängig und können sowohl im Sommer als auch im Winter zum Autofahren zum Einsatz kommen.
Allwetterreifen bieten eine akzeptable Leistung sowohl auf trockenen als auch auf nassen Straßen. Sie haben ausreichend Grip und Stabilität bei verschiedenen Wetterbedingungen wie Regen, leichtem Schnee oder trockenem Asphalt. Auf verschiedenen Oberflächen ermöglichen sie eine gute Traktion und können sich an unterschiedliche Fahrbahnbedingungen anpassen. Das sorgt für Vielseitigkeit und eine hohe Flexibilität für den Fahrer.
Worin liegen die Nachteile von Allwetterreifen?
Allwetterreifen sind ein Kompromiss und bieten nicht die gleiche Leistung wie spezialisierte Sommer- oder Winterreifen. In einigen Ländern besteht auch eine ausdrückliche Winterreifenpflicht. Bei extremen Wetterbedingungen wie starkem Schneefall oder intensiver Hitze können spezialisierte Reifen die bessere Wahl sein, um optimale Sicherheit und Leistung zu gewährleisten.
Tendenziell haben Ganzjahresreifen eine kürzere Lebensdauer zu regulären Winter- oder Sommerreifen. Da sie für alle Jahreszeiten konzipiert sind, können sich ihre Gummimischung und ihr Reifenprofil schneller abnutzen. Ihre Traktion ist zwar allgemein sehr gut, doch auch hier zeigen sich die Schwächen bei extremen Bedingungen. Gerade bei starkem Schneefall oder sehr nassen Fahrbahnen ermöglichen Winterreifen eine deutlich bessere Kontrolle.
Für welche Autofahrer und Regionen eignen sich Ganzjahresreifen?
Allwetterreifen bieten eine bequeme Option für Fahrer in gemäßigten Klimazonen mit milden Wintern. Sie sind eine gute Wahl, wenn nur ein geringer Fahrbedarf besteht oder nicht auf unebenen oder schlecht gewarteten Straßen gefahren werden muss. Auch wer Kosten für die Lagerung sparen möchte oder keinen Platz für ein zweites Reifenpaar hat, profitiert von der Praktikabilität von Ganzjahresreifen.
Allwetterreifen im Winter: Alpine-Schneeflocke und M+S-Kennzeichnung
Wer auch bei Schnee, Eis und Glätte fahren möchte, sollte sich für wintertaugliche Ganzjahresreifen entscheiden. Hier gilt es Reifen mit dem Alpine-Symbol (Schneeflockensymbol) zu nutzen, auch als 3 PMSF-Kennzeichnung oder Three Peak Mountain Snow Flake bekannt. Das M+S-Symbol (Matsch & Schnee) ist in Österreich auch ausreichend. Auf eine wintertaugliche Kennzeichnung ist unbedingt zu achten, da sonst Bußgelder oder im schlimmsten Fall die Stilllegung des Fahrzeuges drohen.
Hier ein paar Tipps zum Kauf günstiger Allwetterreifen: Onlineshopping ist oft mit niedrigeren Kosten verbunden als der Reifenkauf bei physischen Händlern. Häufig gibt es Rabatte oder Sonderangebote, bei denen sich im Vergleich zum regulären Kauf sparen lässt. Am besten ist es, saisonale Verkäufe zu nutzen, um dann einzukaufen, wenn die Nachfrage und damit auch die Preise gering sind.
Bei der Wahl der Marke ist es in der Regel auf Dauer nicht sparsamer, auf No-Name-Anbieter zu setzen. Die geringeren Anschaffungskosten werden häufig von einem schnelleren Verschleiß und einer schlechteren Optimierung wieder aufgefressen. Der Kraftstoffverbrauch ist meistens höher und die Sicherheit geringer.
Reifen im Vergleich: Sommer-, Winter- und Allwetterreifen im Test
Im Test der drei unterschiedlichen Reifentypen (Sommer, Winter, Allwetter) haben sich individuelle Vor- und Nachteile für Sommer und Winterreifen als auch Ganzjahresreifen herauskristallisiert. Winterreifen bieten bei rutschigen Fahrbahnen und bei Schneefall ein gutes Bremsverhalten. Ihre Haftung ist bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius optimal und im Winter sorgen sie sowohl für einen geringeren Kraftstoffverbrauch als auch einen niedrigeren Verschleiß als die anderen beiden Reifentypen. Ebenfalls wichtig ist die richtige Reifengröße.
Die Nachteile von Sommer- und Winterreifen liegen in den hohen Kosten für ihre Montage und die Lagerung. Außerdem kippt ihre Kraftstoffeffizienz bei Temperaturen von über 7 Grad ins Gegenteil. Je höher die Temperaturen, desto größer ist der Verbrauch im Vergleich zu den anderen Reifenarten. Insbesondere bei milden Wintern kann das zu deutlich höheren Kosten führen.
Sommerreifen zu kaufen, entfaltet seine Stärken in den Monaten April bis Oktober. Auf trockenen und feuchten Straßen haben sie eine gute Haftung, ein ruhiges Fahrverhalten und einen niedrigen Verbrauch. Demgegenüber stehen eine Kraftstoffineffizienz bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius und eine schlechte Traktion sowie Rutschgefahr bei starker Nässe oder plötzlichem Schnee. Auch die Kosten für die Lagerung sind ein Nachteil gegenüber einer Allwetterbereifung.
Allwetterreifen sparen im Vergleich zu Sommer- und Winterreifen die Montagekosten und bilden einen guten Kompromiss zwischen den Anforderungen des Winters und den Gegebenheiten des Sommers. Dafür sind sie auf vereisten Straßen weniger effizient als Winterreifen, verschleißen bei extremen Bedingungen schneller und sind auf der Fahrbahn lauter als Sommerreifen.
Hier nochmal die Vor- und Nachteile in der Übersicht:
Vorteile von Allwetterreifen
Nachteile von Allwetterreifen
Ganzjähriges Fahren
Nicht für extreme Wetterbedingungen optimal (starker Schneefall und starke Eisbildung und Glätte).
Günstiger: Kein doppelter Kauf von Sommer- und Winterreifen
Traktion und Bremsleistung nicht so gut wie spezialisierte Sommer- und Winterreifen.
Platz- und Zeitersparnis, da nur ein Satz Reifen nötig ist.
Ohne Alpin-Symbol bei winterlichen Straßenverhältnissen (Schnee, Eis und Glätte) nicht zugelassen.
Für milde und gemäßigte Klimazonen ideal. Die Reifen können sich verschiedenen Wetterbedingungen anpassen und bieten Haftung auf nassen und trockenen Straßen.
Nutzung von Allwetterreifen: Regelungen in Österreich und im Ausland
Allwetterreifen dürfen nicht in allen Ländern ganzjährig gefahren werden. In Österreich und Südtirol besteht eine ausdrückliche Winterreifenpflicht von 1. November bis 15. April. Allwetterreifen mit Alpine-Symbol und M+S-Kennzeichnung, die für Schnee und Matsch steht, sind erlaubt. Diese Regelungen sind in der EU unterschiedlich. Aus Gründen der Sicherheit sind konventionelle Winterreifen im Ausland teilweise vorgeschrieben. Das Gleiche gilt für einige Regionen Frankreichs, für die Slowakei, Tschechien und Serbien. Wer in diesen Ländern im Winter mit Allwetterreifen unterwegs ist, dem drohen Geldbußen oder die Stilllegung des Fahrzeugs.
Wer in der Schweiz während des Winters mit Allwetterreifen fährt, bekommt bei einem Unfall immer eine Teilschuld, selbst wenn er für den Crash nicht aktiv verantwortlich ist. In Norwegen sind Winterreifen zwar nicht Pflicht, doch dafür Schneeketten bei winterlichen Verhältnissen. Gleiches gilt für bestimmte Gebiete Polens.
Was die Bußgelder für fehlende Winterreifen angeht, ist Österreich mit bis zu 5.000 Euro Spitzenreiter. In Frankreich werden 135 Euro fällig und die Weiterfahrt wird in jedem Fall untersagt. In Deutschland bewegen sich die Bußgelder im Bereich von 60 Euro bis 120 Euro. In der Schweiz, der Slowakei, in Norwegen und in Tschechien liegen die Strafen bei unter 100 Euro pro Reifendelikt. In Italien können je nach Ermessen von 87 bis 345 Euro fällig werden. Bei Fahrten ins Ausland ist in den Wintermonaten deshalb besonders darauf zu achten, ob auf der Strecke zum Zielort Allwetterreifen erlaubt sind.
Fazit
Allwetterreifen ermöglichen ganzjähriges Fahren und bieten gute Fahreigenschaften bei gemäßigten Wetterbedingungen. Die Verwendung von Allwetterreifen bietet damit eine praktische Lösung für Autofahrer, die das Auto bei extremem Wetterbedingung lieber stehen lassen oder die in gemäßigten Klimazonen mit milden Wintern leben. Sie können den Aufwand des saisonalen Reifenwechsels so vermeiden. Die weiteren Vorteile liegen in der Kosten- und Zeitersparnis durch den Verzicht auf den Kauf und Wechsel von separaten Sommer- und Winterreifen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Allwetterreifen nicht die optimale Leistung von spezialisierten Sommer- oder Winterreifen bieten können, insbesondere in Regionen mit extremen Wetterbedingungen wie in Bergregionen. Für Fahrer, die in Gebieten mit starkem Schneefall, Eis oder anspruchsvollen winterlichen Straßenverhältnissen leben, können spezielle Winterreifen die sicherere Wahl sein. Eine sorgfältige Abwägung der individuellen Bedürfnisse, des Fahrverhaltens und der klimatischen Bedingungen ist entscheidend, um die richtige Reifenwahl zu treffen.
In Österreich besteht eine Winterreifenpflicht vom 1. November bis zum 15. April. Allwetterreifen mit Alpine-Symbol oder M+S (Matsch und Schnee) sind bei Schnee und Eis zulässig. Die Nichteinhaltung der Vorschriften kann zu Bußgeldern und Weiterfahrverbot führen. Letztendlich ist es wichtig, die Vor- und Nachteile von Allwetterreifen sowie die spezifischen Anforderungen und Vorschriften des jeweiligen Landes zu berücksichtigen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und die Sicherheit auf der Straße zu gewährleisten.
FAQ
Abhängig von der Fahrweise, dem Straßenzustand und den Witterungsbedingungen können Allwetterreifen zwischen drei und fünf Jahre halten. Um Reifen nicht zu lange zu fahren, ist es empfehlenswert, ihren Zustand regelmäßig zu überprüfen.
Die Kosten von Allwetterreifen sind weder deutlich höher noch niedriger als die von Sommer- oder Winterreifen für das jeweilige Fahrzeug. Zwar können die Preise je nach Hersteller schwanken, doch im Schnitt wird die gleiche Höhe fällig wie bei einer saisonalen Bereifung.
Grundsätzlich haben Allwetterreifen die Bezeichnung M+S (Matsch+Schnee). Um anzuzeigen, dass die Reifen speziell den Gegebenheiten des Winters gerecht werden, befindet sich optional neben dem Schriftzug ein Schneeflockensymbol. Zusätzlich können an der Seitenwand noch Aufschriften wie "All Season", "Allwetter" oder "All Terrain" aufgedruckt sein, die ein Indiz dafür sind, dass es sich um Ganzjahresreifen handelt. Zu beachten ist, dass auch Sommerreifen die Bezeichnung M+S tragen können
Allwetterreifen können eine sinnvolle Alternative zu Winter- oder Sommerreifen sein, wenn sie in einem gemäßigten Klima zum Einsatz kommen oder nur ein geringer Fahrbedarf besteht. Auch bei eingeschränktem Stauraum, der keinen Platz für ein zweites Reifenpaar bietet, können Ganzjahresreifen praktisch sein.
Um auch bei Schnee und Eis in Österreich mit Allwetterreifen fahren zu dürfen, gibt es eine entsprechende Kennzeichnung. Die Winterreifenpflicht gilt in Österreich vom 1. November bis zum 15. April. Allwetterreifen mit der M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) sind ausreichend. Eine bessere Leistung bieten Reifen mit dem Alpine-Symbol (Schneeflockensymbol) auf der Seitenwand. Diese Allwetterreifen dürfen auch bei starkem Schneefall oder Eisbildung gefahren werden. Spezielle Winterreifen bieten jedoch eine noch bessere Traktion bei Schnee und Eis.