Ein eigenes Auto bietet Freiheit und Flexibilität. Bevor du dir jedoch dein erstes Auto kaufst, solltest du in aller Ruhe für dich klären, ob sich ein Auto für dich lohnt. Denn nach der eigentlichen Anschaffung des Autos kommen noch laufende Unterhaltskosten hinzu.
Durchschnittliche Unterhaltungskosten
Monatliche Unterhaltungskosten können zwischen 200€ (Kleinwagen) und 400€ (Mittelklasse) liegen. Sie setzen sich zusammen aus bspw. Spritkosten, Wartungs- und Werkstattkosten, Versicherungskosten und Kfz-Steuern.
Stell dir gerne folgende Fragen:
Wenn dir ein eigenes Auto finanzierbar und sinnvoll erscheint, geht es nun darum, das passende Auto für dich zu finden.
Eine der Hauptrollen spielt hier dein vorhandenes Budget. Außerdem solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du dein Auto nutzen wirst:
Neben deinen individuellen Kriterien gibt es auch ein paar allgemeine Tipps, die wir dir für die Auswahl deines ersten Autos mit auf den Weg geben können.
Letztlich ist es sinnvoll verschiedene Modelle zu vergleichen, Probefahrten zu machen und sich Unterstützung bei der Kaufentscheidung zu holen. Für eine erste Tendenz, wirf gerne einen genaueren Blick auf unsere Liste beliebter Anfängerautos:
Nach ausführlicher Suche hast du endlich deinen Traumwagen gefunden. Nun geht es darum, sich das Auto vor Ort anzusehen und es zur Probe zu fahren.
Dann ist es Zeit für den nächsten Schritt und den Anbieter zu kontaktieren. Der Einfachheit halber gehen wir für unser weiteres Szenario davon aus, dass du einen Gebrauchtwagen kaufen möchtest. Für einen ordentlichen Besichtigungstermin solltest du für diese vier Dinge sorgen:
Genug Zeit: Zeitdruck ist definitiv ein schlechter Begleiter, wenn du das Auto gerne genau unter die Lupe nehmen möchtest. Verschaffe dir also genug Zeit, um alles in Ruhe ansehen zu können.
Termin bei Tageslicht: Bei Dunkelheit wäre es sehr mühsam, wirklich alle möglichen Kratzer oder sonstigen Mängel zu entdecken – selbst mit Taschenlampe.
Tipp: Taschenlampe
Eine Taschenlampe solltest du jedoch auch bei Tageslicht dabei haben, um auch die finstersten Winkel im Motorraum sehen zu können.
Gebrauchtwagen-Checkliste: Eine Gebrauchtwagen Checkliste ist ein weiterer wichtiger Begleiter. Mit ihr kannst du Punkt für Punkt kontrollieren und so das Auto genau unter die Lupe nehmen. Unsere Checkliste findest du hier.
Mit Begleitung zur Besichtigung: Vier Augen sehen mehr als zwei. Damit haben wir bereits die wichtigste Begründung, auf keinen Fall allein zur Besichtigung zu gehen. Zusätzlich ist es oft ein angenehmer moralischer Vorteil, bei den Gesprächen mit dem Verkäufer eine zusätzliche Unterstützung zu haben. Besonders wertvoll ist die Begleitung natürlich, wenn sie sich mit Autos auskennt.
Auch bei der Probefahrt kann dich deine Begleitung unterstützen. Neben dem zusätzlichen Paar Ohren, das verdächtige Geräusche wahrnehmen könnte, hast du einen zusätzlichen Fahrer. Beachte daher unseren folgenden Tipp:
Fahre als Beifahrer mit
Viel zu selten fahren Interessenten auch als Beifahrer mit. Dabei kannst du vom Beifahrersitz oder sogar von der Rückbank das Auto noch besser kennenlernen.
Auf all diese Dinge solltest du dich besser nicht konzentrieren, während du selbst fährst.
Um das Fahrgefühl, den Motor, die Bremsen & Co zu testen, musst du natürlich dennoch selbst fahren. Bevor es mit der Probefahrt losgehen kann, musst du mit dem Besitzer oder Händler noch abklären, ob das Auto entsprechend versichert und zugelassen ist. Ob ihr allein losfahren könnt, oder ob der Verkäufer euch begleitet, ist von Fall zu Fall verschieden.
Solltest du keinen Autoexperten als Begleitung an Bord haben, sollte dich die Probefahrt auch zu einem Prüfzentrum führen. Dort wird das Auto durchgecheckt und du erhältst einen genauen Prüfbericht, auf den du dich bei der späteren Preisverhandlung berufen kannst. Sofern Mängel dabei sind, die den Preis senken können.
Die Entscheidung steht fest: Du willst das Auto kaufen. Behalte diese Gedanken vorerst für dich, bleibe weiterhin kritisch und weise auf mögliche Mängel hin. So hast du die größten Chancen, den Preis noch etwas zu drücken. Hier kann auch der Prüfbericht ins Spiel kommen.
Die Verhandlung verläuft auf Augenhöhe. So souverän der Verkäufer auch wirken mag, auch er macht sich möglicherweise Gedanken darüber, was passiert, wenn du das Auto im Zweifelsfall doch nicht kaufst. Bewahre daher die Ruhe, lass dich nicht zu sehr beeindrucken und bleibe dem Verkäufer gegenüber respektvoll. Auf dieser Basis könnt ihr gemeinsam einen guten Preis finden.
Verhandlungs-Tipps
Beim Autokauf hat der Kaufvertrag im Grunde nur eine Rolle: Er regelt alle Rechte von Käufer und Verkäufer und hält sie schriftlich fest. Beim Vertrag an sich kannst du nicht besonders viel falsch machen. Online gibt es verschiedene Vorlagen, die alle notwendigen Angaben enthalten.
Das Thema Gewährleistung solltest du beim Autokauf ebenfalls beachten. Ein gewerblicher Verkäufer ist dazu verpflichtet, dir mindestens ein Jahr Gewährleistung zu geben. Bei einem privaten Verkäufer gilt das allerdings nicht. Er muss keine Haftung übernehmen, falls später Mängel auftreten sollten. Ist das alles bedacht, solltest du noch folgende Punkte checken:
Das muss in den Kaufvertrag:
Wenn der Verkäufer auf keine Vorlagen zurückgreift, prüfe den Vertrag auf folgende Inhalte:
Du hast das Auto gekauft – was nun? Zunächst benötigst du mindestens eine Autoversicherung, da diese später auch für deine Zulassung notwendig ist.Beim Thema Versicherung und Zulassung gibt es einiges zu beachten.
Eine Autoversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und muss zumindest in Form einer Kfz-Haftpflichtversicherung vorhanden sein.
Drei Arten von Autoversicherungen
Sobald du eine Versicherung abgeschlossen hast, bekommst du die elektronische Versicherungsbestätigung in Form der eVB-Nummer. Sie ist eine Kombination aus insgesamt sieben Zahlen und Buchstaben und wird im Rahmen der Zulassung wieder relevant. Weitere Details zum Thema Versicherungen für Fahranfänger findest du hier.
Die Zulassungsstelle hat über eine zentrale Datenbank direkten Zugriff auf deine eVB-Nummer. Damit ist bestätigt, dass du (zumindest) eine entsprechende Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen hast. Gemeinsam mit den weiteren Dokumenten steht der Zulassung deines neuen Autos nichts mehr im Weg.
Je nach Zulassungsart werden noch zwischen 26,30 und 41,60 Euro für die Anmeldung fällig. Danach hast du mit Kennzeichen und Umweltplakette alles, um losfahren zu können.
Das benötigst du für die Zulassung:
Ein Tipp für die Zukunft:
Solltest du einmal umziehen, kannst du auch dein Kennzeichen mitnehmen. Du musst lediglich bei der Zulassungsstelle die angegebene Adresse im Fahrzeugschein ändern lassen und dafür zwischen EUR 20,00 und EUR 30,00 bezahlen. So kannst du beispielsweise nach deinem Umzug nach München weiterhin mit deinem Berliner Kennzeichen unterwegs sein.
Der Kauf des ersten eigenen Autos ist für viele ein großer Schritt und mit Verantwortung verbunden. Als Fahranfänger sollte man sich bewusst sein, dass nach den Anschaffungskosten auch laufende Kosten wie Sprit oder Versicherungsbeiträge hinzukommen.
Bei der Wahl des Modells ist es ratsam, sich Gedanken über die häufigsten Nutzungsszenarien zu machen. Generell sind kompaktere Wagen von geläufigen Herstellern zu bevorzugen. Versicherung und Zulassung sind ein Muss und dann kann die Fahrt auch schon losgehen.