Ein Auto lässt sich entweder an einen Händler oder privat verkaufen. Wer den Verkauf privat abwickelt, erhält mitunter mehr Geld für sein Fahrzeug. Gleichzeitig ist jedoch mit erhöhtem Arbeits- und Zeitaufwand zu rechnen. Dem gegenüber steht der Verkauf an einen Autohändler. Dies geht schneller und ist mit weniger Stress verbunden, dafür bringt es aber weniger Geld ein und der Händler bestimmt die Konditionen.
Autoverkauf privat | Verkauf an Autohändler | |
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Vorteile |
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Nachteile |
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Steht die Entscheidung, das eigene Auto privat zu verkaufen fest, gilt es den Verkauf vorzubereiten. Dazu gehört, den richtigen Preis zu ermitteln, eine gute Anzeige samt Fotos aufzusetzen und das Auto für Besichtigungen und Probefahrten herzurichten.
Zunächst ist wichtig, den Preis nicht zu hoch einzustufen, denn das verschreckt Interessenten. Ist der Preis allerdings zu niedrig angesetzt, mindert das logischerweise den Gewinn, denn in der Regel versuchen potenzielle Käufer den Preis noch etwas runter zu handeln.
Unsere kostenlose Fahrzeugbewertung wirkt dem entgegen. Sie basiert auf Millionen von Fahrzeugdaten und nennt den passenden Preis inklusive Verhandlungsspielraum. Zusätzlich bietet es sich an, bereits geschaltete Anzeigen zum gleichen Modell zu vergleichen und so den ungefähren Restwert des Autos zu ermitteln. Auch Alter, Kilometerstand, Zustand und Ausstattung des Autos gilt es bei der Preisbestimmung zu berücksichtigen. Zudem kann eine professionelle Fahrzeugbewertung oder der Rat eines erfahrenen Automechanikers helfen, den Wert des Fahrzeugs besser einzuschätzen.
Die Anzeige soll das Auto von seiner besten Seite zeigen. Ansprechende Fotos aus verschiedenen Perspektiven – auch von Mängeln – gehören dazu. Ebenso eine aussagekräftige Beschreibung und die Angabe der wichtigsten Fakten.
Für die Fotos ist ein möglichst neutraler Hintergrund wichtig. Zusätzlich sollte genügend Licht vorhanden sein. Die Aufnahmen sollten mit einer guten Handy- oder Digitalkamera gemacht werden, damit die Bilder qualitativ hochwertig und nicht verpixelt sind. Dabei ist es wichtig, das Auto nicht nur von außen zu zeigen, sondern auch den Innenraum zu fotografieren, besonders den Kilometerstand und etwaige Sonderausstattungen. Wichtig ist darauf zu achten, die Kennzeichen auf den Bildern zu schwärzen.
Ebenso wichtig ist ein interessanter Text, der den Gebrauchtwagen so genau wie möglich beschreibt. Das betrifft auch vorhandene Mängel sowie durchgeführte Reparaturen, Wartungen und Inspektionen. Dabei ist stets darauf zu achten, dass alle relevanten Punkte auf den ersten Blick erkennbar sind, weshalb sich Aufzählungen anbieten. Im Text können zudem erste Bedingungen für Probefahrten und den Verkauf festgehalten werden. Der Text sollte folgende Informationen beinhalten:
Hier gibt es noch mehr Tipps für das optimale Inserat.
Tipp
Viele Verkäufer unterschätzen, dass jeder Kontakt ein potenzieller Käufer ist. Entsprechend sollte auch die Kommunikation ablaufen: Zeitnahe Rückmeldungen, angemessen lange Antworten auf Fragen zum Wagen und eine Prise Freundlichkeit im Ton können den entscheidenden Ausschlag geben, um das Auto erfolgreich zu verkaufen. So präsentiert sich der Verkäufer als zuverlässiger, seriöser Anbieter.
Wenn das Auto nicht bereits für die Fotoaufnahmen auf Vordermann gebracht wurde, wird es jetzt höchste Zeit. Denn ein sauberes, poliertes Auto lässt sich besser verkaufen. Bei der Aufbereitung empfiehlt es sich, hochwertige und schonende Pflegemittel zu verwenden. Folgende Arbeitsschritte dienen als Orientierung:
Wem die Zeit fehlt, das Auto selbst einer Innen- und Außenreinigung zu unterziehen, profitiert von der Möglichkeit einer professionellen Autoaufbereitung. Hier wird neben der gründlichen Reinigung auch für die notwendigen kleinen Schönheitsreparaturen gesorgt, die augenblicklich den Wert des Autos steigern. Die Investition von ein paar Hundert Euro kann sich also durchaus bezahlt machen. Zur professionellen Autoaufbereitung kann unter anderem Folgendes gehören:
Läuft die Probefahrt zur Zufriedenheit des Interessenten, ist der Abschluss schon so gut wie in der Tasche. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten. So sollte die Fahrt bei Tageslicht und im Beisein des Verkäufers stattfinden. Bestenfalls wird vorab mit der Versicherung geklärt, ob ein möglicher, durch den Probefahrer hervorgerufener Schaden abgedeckt ist. Außerdem ist es ratsam, zuvor den Ausweis und die gültige Fahrerlaubnis des potenziellen Käufers zu überprüfen. Als zeitlicher Rahmen für die Probefahrt lassen sich etwa 30 bis 60 Minuten einplanen.
Tipp
Es ist empfehlenswert eine Probefahrtvereinbarung zwischen dem Verkäufer und dem potenziellen Käufer aufzusetzen: Hier wird festgehalten, dass das Auto für die Probefahrt vom Käufer geführt werden darf. Außerdem wird geklärt, wer im Falle eines Unfalls für die Haftung aufkommen muss. Wichtige Bestandteile der Vereinbarung sind die Personalien beider Parteien, Autokennzeichen und -beschreibung sowie Datum und Uhrzeit der Probefahrt.
Das wichtigste Dokument beim Autoverkauf ist der Kaufvertrag. Mit unserer kostenlosen Mustervorlage sind private Verkäufer auf der sicheren Seite, denn diese schließt die Sachmängelhaftung, also die Gewährleistung, automatisch aus. Um Zeit zu sparen bietet es sich an, den Käufer vorab zu bitten, eine Kopie seines Ausweises sowie eine etwaige Vollmacht mitzubringen. Folgende Angaben sind wichtige Bestandteile des Kaufvertrags:
Für den privaten Autoverkauf hat sich das Bargeldgeschäft als sichere Bezahlweise bewährt. Weniger vertrauenserweckend sind Schuldscheine, Anzahlungen oder Ratenzahlungen. Wenn der Käufer vorab eine Anzahlung überweist, um das Auto zu reservieren, ist es ratsam, den Rest des Geldes bei Verkauf in bar einzufordern. Überweisungen sind in der Regel nicht üblich, aber bei höherpreisigen Fahrzeugen akzeptabel. Genau wie die Probefahrt sollte die Übergabe des Geldes bei Tag und nicht in abgelegenen Gegenden erfolgen.
Dass bei einem Autoverkauf alle zum Wagen gehörigen Dokumente und Unterlagen übergeben werden müssen, versteht sich von selbst. Dazu gehören:
Auto und Fahrzeugbrief werden erst übergeben, wenn der volle Kaufpreis bezahlt ist. Folgende Unterlagen behält der Verkäufer:
Tipp
Mit einer Veräußerungsanzeige bestätigen Verkäufer und Käufer, dass das Auto seinen Besitzer gewechselt hat. Jeweils ein Exemplar erhalten die Zulassungsstelle und die Versicherung. Erst wenn die Veräußerungsanzeigen eingegangen sind, ist der Autoverkauf offiziell und die Steuerpflicht endet. Zudem ist der Verkäufer so auf der sicheren Seite, wenn der Käufer vergisst das Fahrzeug umzumelden. So muss er nicht weiterhin Kfz-Steuer und Versicherung für ein Auto bezahlen, das ihm nicht mehr gehört.
Ein privater Autoverkauf bringt im Vergleich zu einem Verkauf über einen Händler meist mehr Geld ein. Gleichzeitig ist er aber mit einem gewissen Mehraufwand verbunden. Wichtig ist ein aussagekräftiges Inserat, das potenzielle Käufer anspricht, und die Aufbereitung des Autos. Außerdem ist es unerlässlich, einen Kaufvertrag für den privaten Autoverkauf aufzusetzen, um sich vor Betrugsfällen oder späteren Schwierigkeiten abzusichern. Der Vertrag sollte alle wichtigen Daten des Käufers, Verkäufers und des Fahrzeugs enthalten sowie Angaben zur Gewährleistung und sämtlichen Mängeln.