Dacia bewirbt den Dacia Sandero zu Preisen ab 156 Euro pro Monat oder zu Einstiegspreisen ab 11.490 Euro. Doch was bekommt man für den Preis und lohnt es sich vielleicht, etwas mehr Geld zu investieren? Der Dacia Sandero verfügt stets über einen Vorderradantrieb, ist 4,08 Meter lang, inkl. Außenspiegel 2,01 Meter breit und 1,49 Meter hoch (ohne Antenne). Die Höhe der Ladekante liegt bei 74,1 cm, das Kofferraumvolumen beträgt beachtliche 328-1.108 Liter. Der Kofferraum ist an der breitesten Stelle etwas über 102 cm breit. Die Dachlast beiträgt 80 kg, die maximale Stützlast 75 kg. Selbst der kleinste SCE 65 Antrieb verfügt über eine Anhängelast von maximal 980 Kilogramm.
Dacia setzt beim Sandero auf eine bewährte Achskonstruktion. So kommt vorne eine klassische McPherson-Achse mit unteren Querlenkern und einem Querstabilisator zum Einsatz, hinten setzt der Hersteller auf eine Koppellenker-Achse mit Schraubenfedern. Bei der Bremsanlage sorgen an der angetriebenen Vorderachse innenbelüftete Scheibenbremsen für die notwendige Verzögerung, die mechanische Handbremse wirkt sich auf die hinteren Trommelbremsen aus.
Der Dacia Sandero Access startet mit einem aktiven Notfall-Bremsassistenzsystem, Frontairbags für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags vorne sowie Windowbags auf vorne und hinten. Dazu gesellt sich LED-Scheinwerfer mit Lichtautomatik, ein Bordcomputer, eine umklappbare Rücksitzlehne, eine Radiovorrüstung sowie ISOFIX-Befestigungen hinten links und rechts. ABS, ESP, Berganfahrhilfe und E-Call sind obligatorisch, die Außenspiegel sind manuell verstellbar.
Manuell geschaltet wird in dieser Preisklasse – auch der Dacia Sandero SCe 65 stellt die Basismotorisierung dar. Der 1.0 Liter Benziner (4-Zylinder) verfügt über eine Leistung von 49 kW und über ein maximales Drehmoment von 95 Nm. Kombiniert soll sich das Fahrzeug mit einem Verbrauch von 5,0 Liter auf 100 km begnügen. Die Fahrleistungen sind erwartungsgemäß überschaubar, für unter 11.500 Euro bekommt man keinen Sportwagen. 16,7 Sekunden vergehen beim Sprint von 0 auf 100 km/h und die Höchstgeschwindigkeit wird bei 158 km/h erreicht. Der Tank verfügt über ein Fassungsvermögen von 50 Liter, da bietet manch Premium-Hersteller weniger.
Das Kastengestell auf Rädern erkennt man auf den ersten Blick, es fährt ohne lackierte Stoßstangen und ausschließlich in der Arktis-Weiß-Lackierung vor. Wer sich für eine andere Farbe entscheiden möchte, wird zu einer höheren Ausstattungslinie gezwungen. Doch bei dieser Optionslosigkeit bleibt es nicht, der Dacia Sandero Access rollt stets auf 15" Stahlfelgen vom Band, auch hier gibt es in der Einstiegsvariante keine Änderungsmöglichkeiten. Immerhin verfügen die Stahlräder über eine Radmittenabdeckung, sprich über eine kleine Radkappe in der Mitte. Auch im weiteren Verlauf der Konfiguration hat der potenzielle Dacia Sandero Access Käufer nur noch eine weitere Option. Gegen einen Aufpreis von 150 Euro kann das Mobilitätsset (12-V-Kompressor und Reifendichtmittel) gegen ein Ersatzrad getauscht werden. Der Dacia Sandero Access wäre eigentlich das perfekte Fahrzeug auch für Fahranfänger, allerdings mag vor allem die jüngere Generation die Tatsache mit den unlackierten Stoßfängern nicht so sehr, greifen also eher zur nächsten Ausstattungslinie:
Auch der Dacia Sandero Essential startet mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 11.490 Euro knapp unter der 12.500 Euro-Neuwagen-Grenze. Dieses Modell ist zusätzlich zur Access-Ausstattungslinie zum Beispiel mit Stoßfängern in Wagenfarbe, einer geteilten Rücksitzlehne und einem Multimediasystem ausgestattet. Dazu verfügt der nun höhenverstellbare Fahrersitz über eine Armlehne und die Zentralverriegelung über eine Funk-Fernbedienung. Für Pendler sicherlich interessant ist der Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzer. Ab der Dacia Sandero Essential Ausstattungslinie ziehen auch weitere Motoren ein, allerdings übersteigen sowohl der TCe 100 ECO-G (Autogas) und der TCE 90 mit einem Basispreis von 14.050 bzw. 14.590 Euro unsere Vorgabe, daher bleiben wir beim Dacia Sandero Essential SCe 65, der ebenfalls angeboten wird. Neben Arktis-Weiß stehen hier nun optional und gegen 500 bzw. 650 Euro Aufpreis andere Farben zur Verfügung. Kalahari-Rot bringt Farbe in den Alltag, Moonstone-Grau, Urban-Grau und Kometen-Grau lassen den Dacia Sandero Essential edel wirken und wer auf blaue Autos abfährt, wird sich den Dacia Sandero Essential vermutlich in Iron-Blau konfigurieren. Perlmutt-Schwarz ist die dunkelste Farbe für den Dacia Sandero Essential. Treibt den Preis aber auch nach oben. Der Dacia Sandero Essential rollt ebenfalls auf 15" Stahlfelgen vom Band, in diesem Fall bekommt die Stahlfelge allerdings eine komplette Radkappe (mit denen man sicherlich auch die Access-Felgen verschönern könnte).
Optional kann die Dacia Sandero Essential Ausstattung noch mit einer manuellen Klimaanlage, einer hinteren Einparkhilfe, einem 8" Multimedia-System und einem LCD-Display für das Dashboard ausgestattet werden. Auch für den Essential steht das optionale Reserverad zur Verfügung. Werden alle Optionen gewählt, wird der Basispreis von 11.490 Euro allerdings auf bis zu 13.690 Euro (zzgl. Überführung) erhöht. Eine Sitzheizung, eine Klimaautomatik oder Einparkhilfe vorne und hinten mit Rückfahrkamera sowie einen Tot-Winkel-Warner gibt es erst ab der Comfort-Ausstattungslinie.
Der Mitsubishi Space Star 1.2 Basis hat eigentlich einen Grundpreis von 13.490, allerdings lässt der japanische Hersteller immer mal wieder günstige Startpreise raus. So ist der günstigste Mitsubishi oftmals ab 10.490 Euro zu bestellen und erweitert unsere Aufstellung zumindest um eine Alternative zum Dacia Sandero.
Im direkten Vergleich ist der Space Star allerdings kleiner. Der Mitsubishi Space Star bietet zwar Platz für fünf Personen, zeigt sich allerdings sonst eher zurückhaltend. Mit einer Gesamtlänge von 3,84 Meter fährt er in der Kleinwagen-Klasse vor, mit einer Gesamtbreite von 1,95 Meter inkl. Außenspiegel fühlt er sich im Großstadtdschungel wohl und mit einer Höhe von 1,50 Meter bietet er ausreichend Kopffreiheit im Innenraum.
Der 3-Zylinder Otto-Motor der Basis-Version verfügt über einen Hubraum von 1.2 Liter. Die maximale Leistung wird mit 52 kW / 71 PS angegeben. Das Aggregat entwickelt ein maximales Drehmoment von 102 Nm und gibt diese dann über ein 5-Gang Handschaltgetriebe und anschließend über die Vorderräder auf die Straße. Innerhalb von 14,1 Sekunden geht es auf Tempo 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit erreicht dieses Modell bei 167 km/h. In den Radhäusern drehen sich vorne und hinten 4,5 J x 14" Felgen, die mit 165/65 R14 Reifen bestückt sind.
Auch beim Mitsubishi Space Star werden bewährte und vor allem günstige Technologien eingesetzt. McPherson-Federbeine vorne, Verbundlenkerachse hinten. Das Kofferraumvolumen wird mit 235-912 Liter angegeben und ein Kleinwagen ist kein Lastenesel. Die maximale Anhängelast wird mit 200 kg angegeben, die Dachlast mit 50 kg und die maximale Stützlast leider nur mit 25 kg, die reicht also nicht einmal für ein handelsübliches Elektrofahrrad inkl. Fahrradträger. Die maximale Zuladung (inkl. Fahrer) beträgt ca. 475 kg.
Den Space Star gibt es optional auch mit einem automatisierten CVT-Getriebe, was den Preis aber gleich auf mindestens 14.890 Euro treibt, weil die Ausstattungslinie sich auf Select+ ändert.
Zu der Serienausstattung der Basis-Version des Mitsubishi Space Star gehören sechs Airbags, ein Licht- und Regensensor, elektrisch verstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne und eine Berganfahrhilfe. Der Space Star rollt auf 14" Stahlfelgen mit Radkappen vom Band und verfügt über lackierte Stoßfänger vorne und hinten. Bleibt es bei Polar-Weiß als Außenlackierung, bleibt der Preis auch bei 10.490 Euro. Die anderen acht Farben sind aufpreispflichtig und treiben die Kosten auf 10.990 bis 11.170 Euro. Das Sand-Gelb Metallic bringt zusammen mit dem Cerulean-Blau Perleffekt oder dem Majestic-Rot Metallic Farbe in den Alltag. Unauffällige Alternativen wären Wine-Rot Perleffekt, Medium-Grau-Metallic oder Starlight-Silber Metallic. Diamond-Weiß und Pyrenees-Schwarz Metallic runden das Farbportfolio ab. Weitere Individualisierungsmöglichkeiten sind für die Basis-Version nicht vorgesehen. Der Mitsubishi Space Star Select bekommt zusätzlich ein Infotainmentsystem mit DAB+ Radioempfang, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und eine Klimaanlage. Diese Modellvariante startet ab 11.790 Euro.
2023 bleibt ein schwieriges Jahr für Neuwagen-Schnäppchen. Der günstigste Neuwagen ist dieses Jahr der Mitsubishi Space Star, der mit seinem Aktionsangebot punktet. Positiv: Auch wenn der Space Star in punkto Größe gegen den Dacia Sandero nicht mithalten kann, bietet er dennoch ausreichend Platz für 5 Personen. Ansonsten trumpft das Modell mit vielen fortschrittlichen Sicherheitssystemen, wie der Traktions- und Stabilitätskontrolle, einem fortschrittlichen Bremssystem sowie dem Berganfahrassistent.
Mitsubishi ist die Marke in Österreich mit den richtig günstigen Angeboten für (fast) alle Anwendungsfälle. Aber auch der Dacia hat mit dem Dacia Sandero ein günstiges Einstiegsangebot für unter 12.000 Euro im Angebot. Mit dem Dacia Sandero Stepway bieten sie auch das derzeit günstigste SUV im Portfolio. Der Dacia Duster ist ab 14.590 Euro zu haben. Etwas teurer ist der Dacia Duster eingepreist, der ab 19.390 Euro konfigurierbar ist. Dacia bietet darüber hinaus mit dem Dacia Jogger den günstigsten 7-Sitzer, der ab 17.690 Euro bestellbar ist und auch das vermutlich günstigste Elektrofahrzeug, das derzeitig bei Dacia erhältlich ist. Der elektrische Dacia Spring bietet ab 17.190 Euro (inkl. E-Mobilitätsbonus) eine WLTP-Reichweite von 230 km, vier Sitzplätze und ein Kofferraumvolumen von 290 Litern. Für das kompakte Elektrofahrzeug gibt es auch günstige Leasing-Angebote, diese Modelle können für knapp 181 Euro im Monat geleast werden (bei 10.000 km Fahrleistung pro Jahr).
Wer günstig kauft, kauft oftmals zweimal. Das gilt nicht unbedingt für unsere beiden Neuwagen. Egal ob Mitsubishi Space Star oder Dacia Sandero, beide Modelle können nicht nur preislich überzeugen. Wer auf einige Annehmlichkeiten verzichten kann, fährt hier die günstigsten Neuwagen auf unseren Straßen. Wer sowieso bereit ist, ein paar Euro in Sonderausstattungen zu investieren, der kann sich auch günstige Tageszulassungen oder junge Gebrauchtwagen ansehen. Diese sind in der Regel besser ausgestattet. Wer allerdings in der Tat auf der Suche nach einem Neuwagen für unter 12.000 Euro ist, wird derzeit nur diese beiden Modelle in Österreich bekommen. Wer eine höhere Stützlast und etwas Anhängelast bevorzugt, der kommt am Dacia Sandero nicht vorbei. Dieses Fahrzeug bietet momentan das beste Preis-/Leistungsverhältnis, mehr Auto bekommt man nicht (neu) für sein Geld.