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Zu wenig Reichweite, zu unflexibel, zu teuer... Lohnt sich ein Elektroauto überhaupt für Familien? Wir räumen mit Vorurteilen auf und stellen die besten E-Autos des Jahres 2023 für die ganze Familie vor.
Ohne gute Reichweite hat es ein Familienauto mit E-Antrieb schwer. Stichwort: Urlaub. Wer sich ein Familienauto anschafft, tut das in der Regel, um auch mal längere Fahrten mit der kompletten Familie zu bestreiten. Wer dann im 1,5-Stunden-Takt für jeweils 30 Minuten an der E-Zapfsäule hängt, ist entweder sehr nervenstark oder wird seine Urlaubsziele gezwungenermaßen für die nächsten Jahre in heimische Gefilde verlegen. Neben ausreichend Platz, hohen Sicherheitsstandards und einem guten Preis-Leistungsverhältnis ist Reichweite deshalb das zentrale Kriterium für ein Familienauto mit E-Antrieb.
Welche E-Autos sind geräumig und haben eine große Reichweite?
Reisefreudige Familien, die auch im Urlaub emissionsarm unterwegs sein wollen, finden bei Mercedes mit dem eVito Tourer (Stromverbrauch kombiniert: 26,9-27,6 kWh/100km; CO2-Emission: 0 g/km²) und dem EQV (Stromverbrauch kombiniert: 27,1-27,6 kWh/100km; CO2-Emission: 0 g/km²) gleich zwei großräumige Elektro-Vans mit (annähernd) langstreckentauglicher Reichweite. Dank 100 kWh Batterie schaffen es die beiden Edel-Vans mit dritter Sitzreihe auf jeweils über 400 Kilometer. Der 8-Sitzer EQV muss nach 418 Kilometern, der 9-Sitzer eVito Tourer laut Hersteller erst nach 421 Kilometer wieder an die Leine. Dazu kommt: Beide Vans bieten mehr als genug von dem, was Familien außerdem brauchen: Platz. 990 bis maximal 4630 Liter Gepäckraumvolumen sind es beim eVito Tourer, 1.030 bis 4.630 Liter beim EQV.
Auch beim dritten wichtigen Kriterium für Familien ist der schwäbische Hersteller traditionell sehr gut: Sicherheit wird bei Mercedes seit jeher groß geschrieben. Vom Toter-Winkel- und Spurhalte-Warner bis zum Seitenwind-Assistenten ist alles an Bord. Einziges Manko (und Ausschlusskriterium für viele Familien): der Preis. Die Basisversion des eVito Tourer kostet 64.248 Euro, der EQV startet bei 84.378 Euro. Leider können die Fahrzeuge oberhalb von 65.000 Euro keine staatliche Förderung mehr beantragen. Somit kommt nur noch der eVito Tourer in den Genuss dieser Förderung, was ihn zum bevorzugten Kandidaten macht. Trotz der Förderung für reine E-Autos sind diese beiden Modelle jedoch nur eine Option für finanzstarke Familien.
Welche Elektroautos sind günstig und familientauglich?
Vergleichsweise günstig kommt man mit den elektrifizierten Vertretern des Stellantis-Konzerns weg. Ab 37.544 Euro bekommt man den französischen Hochdachkombi Citroen e-Berlingo, ab 43.050 Euro den Opel Combo e-Life (Stromverbrauch kombiniert: 19,3-21,4 kWh/100km; CO2-Emission: 0 g/km²), der auf der gleichen Basis steht. Platz bieten beide genug, beim Berlingo stehen hinter beiden Sitzreihen 775 Liter Gepäckraumvolumen zur Verfügung, beim Opel Combo bis zur Kofferraumabdeckung immerhin 597 Liter. Mit nur 280 Kilometern ist die Reichweite leider alles andere als üppig. Dafür können die deutsch-französischen Brüder mit einer umfangreichen Sicherheitsausstattung schon in der Basisversion punkten. Mit an Bord sind unter anderem Frontkollisionswarner, Müdigkeits- und Verkehrsschilderkennung, Spurhalte- und Berganfahrassistent.
Etwas mehr Reichweite hat Stellantis den Großraumvan-Geschwistern Citroen e-Spacetourer, Opel Zafira e-Life (Stromverbrauch kombiniert: 24,7-28,0 kWh/100km; CO2-Emission: 0 g/km²), Peugeot e-Traveller und dem Kooperationsprodukt Toyota Proace Verso Electro (Stromverbrauch kombiniert: 26,6-28,0 kWh/100km; CO2-Emission: 0 g/km²) gegönnt. Die geräumigen Elektro-Vans aus der Schmiede des 14-Markenimperiums können mit rund 325 Kilometern Reichweite aufwarten. Das Gepäckraumvolumen reicht – je nach Längenvariante – von 507 Litern (Citroen e-Spacetourer M) bis zu 1385 Litern (Peugeot e-Traveller L2). Dafür kosten sie zwischen 53.640 Euro (Peugeot e-Traveller/Citroen e-Spacetourer) und 64.530 Euro (Toyota Proace Elektro). Nicht wirklich günstig, aber unter den Preisen von Mercedes.
Welche Elektro-SUV sind gut für Familien?
Ein guter Kompromiss: Geräumige E-SUV. Hier bekommen Käufer in der Regel etwas weniger Kofferraumvolumen als im klassischen Van, dafür eine bessere Reichweite. Preislich liegen einige Vertreter im guten Mittelfeld. Audi etwa schickt das Familien-SUV Q4 e-tron für 44.700 Euro ins Feld und bietet dafür 490 Kilometer Reichweite. Mit 520 Litern fällt das Kofferraumvolumen für ein SUV durchaus üppig aus. Noch mehr einpacken und noch weiter fahren kann man mit dem Skoda Enyaq iV 80 (Stromverbrauch kombiniert: 15,6-15,8 kWh/100km; CO2-Emission: 0 g/km²), der bei 46.800 Euro startet, 585 Liter Gepäck schluckt und mit einer Reichweite von 536 Kilometern beeindruckt. In die gleiche Sparte reiht sich der ID.4 Pro mit 520 Kilometern Reichweite ein. Das Familien-SUV aus Wolfsburg kostet in der Basisversion 46.335 Euro und hat ein Gepäckraumvolumen von 543 Litern.
Sind Hybrid-Autos die bessere Wahl für Familien?
Immer mal wieder emissionsfrei unterwegs sein UND bei Bedarf schnell, einfach, flexibel und unabhängig mit Sprit nachtanken, das klingt nach der optimalen Lösung für Familien. Schade nur, dass der Hybrid-Antrieb sich bislang hauptsächlich in Fahrzeugsegmenten durchgesetzt hat, die gerne als Dienstwagen genommen werden, und dazu gehört der klassische Familien-Van eher weniger. Der Grund dafür: Hybrid-Autos werden als Dienstfahrzeuge steuerlich begünstigt. Privathalter profitieren von der Regelung dagegen nicht. Im Van-Segment gibt es daher bislang lediglich zwei Modelle, die mit einem Plug-In-Antrieb ausgestattet sind: Den Ford Tourneo Custom Bus PHEV und den VW Multivan T7 eHybrid. Der Einstiegspreis von 55.406 Euro für den Ford-Hybrid-Van könnte die Kunden aber möglicherweise noch abschrecken. Der VW Multivan Hybrid ist aktuell nicht individuell konfigurierbar. Beim VW-Händler gibt es vorkonfigurierte, bereits produzierte Fahrzeuge zu kaufen. Preis unbekannt. Auch für den VW Caddy ist ein Plug-In-Hybrid geplant, den Zeitpunkt hat Volkswagen allerdings noch nicht bekannt gegeben.
Für wen Kofferraumvolumen und niedrige Ladekante nicht die entscheidenden Faktoren für den Autokauf sind, der findet auch im SUV-Segment Hybride, die sich gut für Familien eignen. Der Verkaufsschlager Ford Kuga Plug-In-Hybrid zum Beispiel ist mit seiner geteilt umklappbaren Rücksitzbank, 526 Litern Kofferraumvolumen, den integrierten Getränkehaltern in der Mittelarmlehne und einem Startpreis von 36.250 Euro (abzüglich Förderprämie von 6.750 Euro) eine wirklich gute Familien-Alternative zum Hybrid-Van. Rein elektrisch kommt das teilelektrisierte Kompakt-SUV 56 Kilometer weit.
Was man beim Hybridantrieb beachten sollte: Die Spartechnik geht nur dann auf, wenn immer brav Strom getankt wird. Fährt der Hybrid oft im Verbrenner-Modus, kann es teuer werden, denn der Antrieb verbraucht durch das höhere Gewicht in der Regel mehr Sprit als reine Verbrenner. Familien sollten sich also im Vorfeld gut überlegen, ob sie die nötige Lade-Infrastruktur in der Umgebung bequem und vor allem zeitlich effizient nutzen können (zum Beispiel auf Supermarktparkplätzen, am Arbeitsplatz oder an der heimischen Wallbox). Wer zwei müde Kleinkinder auf der Rückbank sitzen hat, greift nämlich im Zweifel häufiger mal zum Sprithahn, um die längere Ladezeit an der Elektrosäule zu umgehen.
Wer baut das beste Elektroauto für Familien?
Wirklich gut mitgedacht hat der chinesische Hersteller Nio beim Nio ES8. Das luxuriöse Elektro-SUV hat etwas zu bieten, wovon Familien (und europäische Hersteller) bislang nur träumen können: Dank Akku-Wechsel-Konzept haben die chinesischen Stromer quasi keine Ladezeit. Ist der Akku leer, wird er nicht - wie sonst üblich - zeitaufwendig an der E-Zapfsäule aufgeladen, sondern in wenigen Minuten gegen eine volle Batterie ausgetauscht. Dafür setzt Nio auf ein Netz an Wechselstationen. 800 davon hat der Auto-Hersteller mit Sitz in Shanghai bislang in China installiert. In Europa ist Nio eine Kooperation mit Shell eingegangen – seit 2021 gibt es nun auch Nio-Wechselstationen in Norwegen. Hierzulande sollen die ersten davon im Jahr 2023 folgen. Die angegebene Reichweite von 580 Kilometern ist auch so schon ziemlich gut – in Kombination mit dem blitzschnellen Akku-Wechsel aber quasi unschlagbar und in Sachen Flexibilität fast auf Verbrenner-Niveau. Oben drauf bietet Nio beim ES8 stattliche 871 Liter Kofferraumvolumen, eine optionale dritte Sitzreihe und 25 aktive Sicherheitssysteme serienmäßig. Rund 60.000 Euro Basispreis sind für das E-SUV mit Nappalederbezügen, Klavierlack-Oberflächen und Business-Class-Liegefunktion vorne dann zwar nicht ganz wenig, aber vom Preis-Leistungsverhältnis her durchaus zu vertreten.
So lässt sich der Urlaub mit dem E-Auto besser planen
Vorausschauende Planung zählt beim Urlaub mit dem E-Auto noch mehr als eine üppige Reichweite. Nicht jedes Land verfügt über ein Ladesäulennetz, das eine unkomplizierte Anreise möglich macht. Gut ausgestattet in dieser Hinsicht sind Norwegen, die Niederlande oder die Schweiz. Aber auch Deutschland, Frankreich und Österreich sind mit etwas Planung gut zu bereisen. Je weiter südlich es geht, desto geringer wird leider die Flächendeckung an Ladesäulen. Vor allem für Länder wie Spanien oder Italien empfehlen sich deshalb Planungs-Apps, die eine Übersicht an Ladesäulen und an Schnellladestationen bieten.
Fazit
Noch sind Elektroautos im Familiensegment eher weniger stark nachgefragt. 30-minütige Ladepausen an einsamen Ladesäulen, fernab von jedem gastronomischen Angebot? Nicht unbedingt das, was man sich so für die entspannte Fahrt in den Familien-Urlaub vorstellt. Doch die Hersteller ziehen kontinuierlich an, was die Reichweite angeht. Zwischen 400 und 550 Kilometer sind mittlerweile durchaus drin, Tendenz steigend. Wenn jetzt auch noch das Ladenetz in Europa Schritt hält, steht dem Siegeszug des Familien-E-Autos eigentlich nichts mehr im Wege.
Das Elektro-SUV Skoda Enyaq iV 80 ist ein guter Kandidat für Familien.
Im Allgemeinen ist jedes Auto in diesem Artikel für eine Familie mit drei Kindern geeignet. Es ist jedoch gut, das Alter der Kinder zu berücksichtigen und zu entscheiden, ob Sie generell ein wenig mehr Komfort und Platz wünschen. Dies könnte den Unterschied zwischen einem Q4 e-tron und einem Peugeot e-traveller ausmachen.
Nicht mehr alle elektrischen Transporter sind erhältlich. Viele der Transporter haben jedoch ein großes Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Es kann sich also lohnen, dort nachzuschauen. Gerade bei den teureren Modellen ist es immer sinnvoll, dort zu schauen, ob es ein gutes Angebot gibt, das man ergattern kann.
Wenn du auf der Suche nach einem guten Elektrokombi bist, solltest du den Peugeot e-308 im Auge behalten, der bald auf den Markt kommt.