Elektro-Cabrios sind immer noch selten auf unseren Straßen zu sehen, obwohl immer mehr Elektroautos auf den Markt kommen. Es gibt aktuell nur zwei serienmäßige Modelle. Allerdings arbeiten einige Hersteller an elektrischen Cabrio-Modellen mit variablem Dach. Diese könnten bald bei den Händlern erhältlich sein.
Die E-Mobilität hat sich bereits in Limousinen, Kleinwagen, Vans und SUVs durchgesetzt, dennoch sind emissionsfreie Roadster und Cabrios noch Ausnahmeerscheinungen, abgesehen von Faltdach-Varianten bei Smart und Fiat. Es besteht jedoch Hoffnung, dass sich dies bald ändert und Elektro-Cabrios mehr Aufmerksamkeit und Beliebtheit bei Autofahrern erlangen werden.
Wenn es um Elektroautos geht, ist die Reichweite ein entscheidender Faktor. Hersteller haben in der Vergangenheit Motoren, Akkus, Luftwiderstand und Gewicht optimiert, um möglichst große Reichweiten zu erzielen. Diese mit Elektro-Cabrios zu erreichen ist schwieriger, da durch ein offenes Verdeck ein größerer Luftwiderstand entsteht. Um das auszugleichen, bräuchte es größere Akkus, die wiederum mehr Gewicht mit sich bringen. Zusätzlich bringen die Verdecke einige Kilos mit auf die Waage. Dies schränkt die Reichweite wiederum ein. Daher sind die meisten Cabrios noch nicht mit Elektroantrieb erhältlich.
Die Hersteller können diese Herausforderung angehen, indem sie erhebliche Mittel in die Entwicklung eines optimierten Fahrzeugs stecken. Dabei spielen das Gewicht und die Bauart des E-Auto-Cabrios eine entscheidende Rolle. Ein einfaches Stoffverdeck hat weniger Auswirkungen auf das Fahrzeuggewicht als ein Hardtop mit seinen beweglichen Systemen.
Doch es gibt auch positive Entwicklungen, die sich unabhängig von der Cabrio-Bauweise auf die Reichweite auswirken. Die immer besser werdenden Akkus und effizienteren Motoren tragen dazu bei, dass die Reichweite von Elektroautos mit jeder Generation zunimmt. Das eröffnet auch Elektro-Cabrios mehr Möglichkeiten, eine ansprechende Reichweite zu erreichen. Wenn das Cabrio schließlich genügend Reichweite bietet, ist es nicht mehr ausschlaggebend, dass die Standardversion des jeweiligen E-Autos ein paar Kilometer mehr schafft.
Mehr Infos zu Cabrios
Du willst mehr über Cabrios erfahren, etwas zur Geschichte dieses Fahrzeugtyps lernen oder dich über die verschiedenen Arten von Cabriolets informieren? In unserem Cabrio-Ratgeber haben wir spannende Infos für dich zusammengestellt.
Aktuell gibt es nur wenige Serienmodelle für Elektro-Cabrios auf dem Markt. In der Vergangenheit gab es jedoch schon vereinzelte Modelle, die heute als Gebrauchtwagen erhältlich sind. Die folgende Übersicht zeigt die heute verfügbaren Modelle.
Das Smart EQ fortwo Cabrio (Stromverbrauch (WLTP) kombiniert: 18,8 kWh/100 km; CO₂-Emission kombiniert: 0 g/km²) ist ein handliches, umweltfreundliches und luftiges Elektro-Cabrio, das perfekt für die Stadt ist und im Sommer mit hohem Lifestyle-Faktor lockt.
Bereits seit 1998 war der Smart fortwo mit Verbrennungsmotor auf dem Markt, im Jahr 2000 stellte die Marke seine erste Cabrio-Version vor. Schon früh experimentierte der Autohersteller mit elektrischem Fahren und brachte so 2012 mit der zweiten Smart-Fortwo-Generation etwa das Smart Fortwo Electric Drive Cabrio heraus, das mit einer 17,6-kWh-Batterie ausgestattet war und laut NEFZ eine Reichweite von bis zu 145 Kilometern bewältigen konnte. Während die Standardversion 75 PS auf die Straße brachte, war die visuell veredelte und leistungsgesteigerte Brabus-Version mit 82 PS unterwegs. Diese sprintete mit 10,2 statt 11,5 Sekunden auf Tempo 100.
2018 begründete der Autohersteller schließlich seine Submarke Smart EQ, die speziell auf vollelektrische Fahrzeuge ausgerichtet ist. Das Smart EQ Fortwo Cabrio ist mit einem Stoffdach ausgestattet, das sich zurückziehen oder vollständig abnehmen lässt. Mit 160 Nm Drehmoment beschleunigt das Elektro-Cabrio in 11,9 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht seine Höchstgeschwindigkeit bei 130 km/h, was den Stromverbrauch senkt und dem Smart-Konzept als Stadtfahrzeug entspricht.
Als Neuwagen kostete das Elektroauto-Cabrio zuletzt mindestens 25.200 Euro; bestellen ließ es sich bis zum Jahr 2023. Heute ist es nur noch gebraucht für Preise ab etwa 10.000 Euro verfügbar.
Der Fiat 500 wurde 2007 als Retro-Flitzer eingeführt und erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Seit 2020 ist die neueste Generation als Fiat 500e (Stromverbrauch (WLTP) kombiniert: 14,9 kWh/100 km; CO₂-Emission kombiniert: 0 g/km²) ausschließlich elektrisch unterwegs und bietet ein modernes Design und eine fortschrittliche Ausstattung. Das Fahrzeug ist als Limousine, 3+1-Modellvariante sowie als Elektro-Cabrio mit Faltdach erhältlich. Das Stoffdach des Cabrios lässt sich in zwei Stufen öffnen und bietet eine größere Dachöffnung als das smart fortwo Cabrio.
Kunden können zwischen zwei Leistungsstufen wählen und sich entweder für 95 oder 118 PS entscheiden. Die stärkere Variante macht eine Beschleunigung auf Tempo 100 in 9,0 Sekunden möglich und hat bei 150 km/h seine Höchstgeschwindigkeit erreicht. Ausgestattet mit einer 23,8-kWh-Batterie schafft das E-Cabrio 190 Kilometer Reichweite – mit der 42-kWh-Batterie sind jedoch bis zu rund 300 Kilometer drin. Für ein Auto dieser Größe ist das durchaus beeindruckend.
Der Listenpreis für das Basismodell liegt aktuell bei 32.490 Euro; soll es die größere Batterie sein, steigt der Preis auf 37.990 Euro. Gebraucht lässt sich das Fiat 500e Cabrio ab etwa 20.000 Euro erwerben.
Das Mini Cooper Cabrio erfreut sich großer Beliebtheit. Daher überrascht es nicht, dass die Marke auch mit einem E-Modell an diesen Erfolg anknüpfen wollte. 2023 kam eine auf 999 Stück limitierte Elektro-Cabrio-Reihe auf den Markt – für einen stolzen Preis von 60.000 Euro. Sein vollelektrisches Verdeck lässt sich auch während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h öffnen und schließen.
Das 184 PS starke Fahrzeug kann bis zu 150 km/h schnell fahren und erreicht die 100 km/h-Marke nach 8,2 Sekunden. Sein Verbrauch liegt bei 17,2 kWh pro 100 Kilometer.
Einer der Pioniere im Bereich der Elektro-Cabrios ist der Tesla Roadster, das erste Serienauto von Tesla überhaupt. Der Roadster ist ein Elektro-Sportwagen mit zwei Sitzen, der im Jahr 2008 auf den Markt kam und als Exot galt. Er schafft es, in nur 3,7 Sekunden die 100-km/h-Marke zu knacken. Dabei unterstützt ihn ein Motor, der 215 kW leistet und ein maximales Drehmoment von 370 Nm in der normalen und 400 Nm in der Sportversion auf die Räder schickt.
Auch in Bezug auf die Reichweite kann der Tesla Roadster punkten und teilweise sogar mit Reichweiten von bis zu 500 Kilometern pro Akkuladung aufwarten. Obwohl das äußere Erscheinungsbild noch vom Design des damaligen Partners Lotus geprägt ist und der Innenraum nicht mit den modernen raumschiffartigen Fahrer-Arbeitsplätzen aktueller E-Autos mithalten kann, ist der Tesla Roadster mit seinem Cabrio-Effekt immer noch ein Hingucker. Das Softtop lässt sich per Hand abmontieren und aufrollen, während die Bauteile des Dachs in einer passenden Tasche Platz finden.
Der Roadster war ausschließlich als Cabrio gebaut worden und ist heute als Gebrauchtwagen noch äußerst rar und teuer. Der Neupreis lag bei rund 100.000 Euro.
Citroën hat mit dem e-Méhari ein einzigartiges Elektro-Cabrio geschaffen. Obwohl es sicherlich nicht als vollständig ernstzunehmendes Alltagsfahrzeug gilt, hat es dennoch seinen Platz auf dieser Liste verdient. Ursprünglich als Buggy oder Golfwagen entwickelt, bekam der Vorgänger des e-Méhari einen Autoantrieb und wurde zum Freizeit- oder Spaßmobil – sogar die französische Armee setzte ihn ein.
Die moderne Version des e-Méhari wurde von 2016 bis 2019 gebaut und basiert auf dem Citroën Cactus. Wie schon sein Vorgänger ist auch der e-Méhari ein robustes Allwetter-Cabrio, das auf einfache und langlebige Kunststoffteile setzt. Sein Innenraum ist selbst gegen kurze Regenschauer unempfindlich. Allerdings erinnert er insgesamt eher an ein Spielzeugauto als an ein ernstzunehmendes Fahrzeug.
Für einen Listenpreis von rund 25.000 Euro – ohne Batterie – und zusätzliche monatliche Mietgebühren von 87 Euro konnte der e-Méhari nicht alle überzeugen. Dennoch bleibt er ein außergewöhnliches Elektro-Cabrio, das vor allem im Strandurlaub für viel Spaß sorgt. Heute ist er ab rund 10.000 Euro als Gebrauchtwagen erhältlich.
Während aktuell das Angebot an elektrischen Cabrios überschaubar sein mag, haben mehrere Autohersteller die Absicht verkündet, bald weitere Elektro-Cabrios auf den Markt zu bringen. Wir geben eine Übersicht über die angekündigten Modelle.
Polestar hat angekündigt, sein erstes vollelektrisches Cabrio namens "Polestar 6" auf den Markt zu bringen. Ab sofort können Interessenten das Luxusstromer-Cabrio gegen eine Gebühr von rund 25.000 USD reservieren. Der Polestar 6:
Zur Markteinführung wird eine "LA Concept"-Version auf den Markt kommen, die auf 500 nummerierte Fahrzeuge limitiert ist und die Ausstattung des ursprünglichen O2-Konzeptautos inklusive der futuristisch anmutenden 21-Zoll-Räder enthält. Der Preis für das Elektro-Cabrio wird voraussichtlich bei ca. 200.000 USD liegen. Polestar-Chef Thomas Ingenlath ist begeistert von dem neuen Serienmodell. Es stellt eine perfekte Kombination aus kraftvoller elektrischer Leistung und dem Erlebnis, den Fahrtwind mit offenem Verdeck zu spüren, dar.
Der Elektro-Cabrio-Markt erhält außerdem weiteren Zuwachs in der Oberklasse mit dem "Thunderball"-Projekt des Dülmener Kleinserienherstellers Wiesmann. Obwohl das Design des Roadsters an alte Zeiten erinnert, wird er elektrisch angetrieben sein und soll dank zwei E-Motoren mit 500 kW/680 PS sowie einer Reichweite von 500 Kilometern überzeugen. Für rund 300.000 Euro lässt sich das Elektro-Cabrio bereits vorbestellen – allerdings erst wieder für ab 2026. Die Modelle für eine 2025 Auslieferung sind bereits ausverkauft.
Auch der Elektroauto-Pionier Henrik Fisker möchte den Markt mit einem neuen Elektro-Cabrio bereichern. Neben dem SUV Ocean und dem kleinen Ableger Pear plant er die Einführung des viertürigen Sportwagens Ronin, der als 2+2-Sitzer mit versenkbarem Hardtop und der größten Reichweite aller Elektro-Cabrios aus Serienproduktion beworben wird. Obwohl noch keine genauen Zahlen bekannt sind, wird von einer Reichweite im vierstelligen Kilometerbereich gesprochen. Die Preise sollen bei 385.000 Euro starten; wann die Produktion beginnt, ist noch nicht bekannt.
Tesla-Fans haben lange auf den neuen Roadster gewartet. Doch die Geduld wird sich auszahlen, denn der Roadster wird das leistungsstärkste Elektroauto sein, das Tesla je gebaut hat. Der neue Roadster bietet Cabrio-Feeling durch ein abnehmbares Glasdach, das sich im Kofferraum unterbringen lässt. Mit einer unglaublichen Höchstgeschwindigkeit von über 400 km/h und einer Reichweite von 1.000 Kilometern, dank einer Batteriekapazität von 250 kWh, wird der Roadster den Markt revolutionieren.
Drei Motoren werden den Roadster antreiben und ihm ermöglichen, in nur 8,8 Sekunden die Viertelmeile zu bewältigen. Die Gesamtsystemleistung des Autos soll bei unglaublichen 10.000 Newtonmetern liegen. Der Roadster lässt sich bereits vorbestellen, allerdings zu einem stolzen Preis von 215.000 Euro. Er soll noch 2024 im Detail vorgestellt werden und 2025 auf den Markt kommen.
Trotz der hohen Kosten wird das Design des Roadsters ein Mix aus klassischen und modernen Elementen sein. Der Roadster war schließlich das erste E-Auto, das Tesla vor vielen Jahren auf den Markt gebracht hat. Tesla-Fans können sich also auf ein Auto freuen, das den Geist der Vergangenheit mit der innovativen Technologie der Zukunft verbindet.
Die ehemals britische Marke MG setzt mit dem Elektro-Konzeptauto Cyberster auf eine Mischung aus Retro- und Future-Design. Nachdem bereits 5.000 Registrierungen über eine Crowdfunding-Plattform eingegangen waren, hat SAIC Motor, die chinesische Muttergesellschaft, die Verwirklichung des zweisitzigen Roadsters angekündigt. Ab 2024 soll das intelligent ausgelegte Elektro-Antriebssystem in Serie gehen, das in weniger als drei Sekunden von null auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Damit ermöglicht es eine Reichweite von 800 Kilometern. Der Innenraum überzeugt durch futuristisches Design, während das Äußere an den bis 1995 gebauten MGB Roadster erinnert.
Die Verwendung von Selbstfahrassistenten auf Level drei soll für mehr Fahrkomfort und -autonomie sorgen. Das macht den MG Cyberster zu einem besonders innovativen Elektro-Cabrio. Preis und weitere technische Details sind noch nicht bekannt. Wer jedoch auf der Suche nach einem Elektro-Cabrio mit einem Mix aus Retro- und Future-Design ist, sollte den MG Cyberster auf jeden Fall im Auge behalten.
Für die Open-Air-Saison 2024 steht nur eine kleine Anzahl an Elektro-Cabrios bereit. Kunden haben die Wahl zwischen erschwinglichen Kleinstwagen oder eleganten Luxusgefährten. Auch für die Zukunft sind aktuell vor allem E-Cabrios der Oberklasse angekündigt. Diese werden mit ihrem ausgeklügelten Design und ihrer Leistungsfähigkeit beeindrucken.