In Deutschland zugelassene Fahrzeuge besitzen eine Schlüsselnummer, die aus Herstellernummer (HSN) und Typschlüsselnummer (TSN) besteht. Aus dieser Nummer lässt sich unter anderem Fahrzeughersteller sowie das Modell mit Zusatzinfos wie Hubraum, Treibstoff und Baujahr herauslesen. Vergeben werden diese Nummern vom Kraftfahrtbundesamt (KBA). Die Schlüsselnummer besteht aus einem Code, der sowohl Buchstaben als auch Zahlen enthält. Bei älteren Fahrzeugen, die vor 2005 zugelassen worden sind, besteht der Code nur aus Zahlen.
Der erste Teil der Schlüsselnummer, die umgangssprachlich auch als KBA-Nummer bekannt ist, ist die HSN. Diese weist auf den Hersteller hin und besteht aus vier Zahlen. Dabei kann das Kraftfahrtbundesamt einem Hersteller je nach Umfang der Modellvarianten eine einzige oder auch verschiedene Herstellerschlüsselnummern zuweisen. Beispiele hierfür sind Audi (0588, 0590, 0591, 7967, 8307), BMW (0005, 0575, 7909) und VW (0600, 0603, 1190, 1166, 1913, 8618). Eine vollständige Liste aller HSN-Nummern befindet sich in der Datenbank des Kraftfahrtbundesamtes.
Mit der TSN lässt sich der Fahrzeugtyp eines Herstellers herausfinden. Dieser zweite Teil der Schlüsselnummer gibt Aufschluss über Fahrzeugkriterien wie Modell, Karosserieform, Motorisierung, Kraftstoffenergiequelle und Baujahr. Im Gegensatz zur HSN besteht die TSN bei Fahrzeugen nach 2006 zusätzlich zu den Zahlen noch aus Buchstaben. Setzt sich die TSN aus mehr als drei Stellen zusammen, dann werden alle Stellen ab der vierten als Volumenschlüsselnummer (VSN) bezeichnet.
Neben HSN und TSN verfügen neuere Fahrzeuge noch über einen dritten Teil in der Schlüsselnummer. Diese ist die Emissionsschlüsselnummer (ESN) und gibt Auskunft über die Abgasnorm und somit über die erforderliche Feinstaubplakette. Meistens besteht die ESN aus zwei Ziffern. Lediglich bei den Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 handelt es sich um eine vierstellige Kombination aus Nummern und Buchstaben. Gebraucht wird die ESN vorrangig bei der Berechnung der Kfz-Steuer und Kfz-Versicherung.
Die HSN und TSN befinden sich im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) in den Feldern 2.1 und 2.2. Wurde das Fahrzeug vor 2005 zugelassen, steht die HSN in Feld 2, die TSN in Feld 3. Die Schlüsselnummer eines Anhängers ist ebenfalls im Fahrzeugschein angegeben.
Achtung: HSN und TSN ≠ FIN
Die HSN und TSN sollten nicht mit der Fahrzeugidentnummer (FIN) verwechselt werden. Diese 17-stellige Nummer befindet sich im Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil 2) und ist außerdem eingestanzt in die Karosserie. Über die Fahrzeugidentifikationsnummer lässt sich im Ernstfall der richtige Eigentümer eines Fahrzeugs ermitteln.
Vorrangig spart die Verwendung der beiden Nummern Zeit. Sie dienen Werkstätten, Versicherungen und Behörden zur eindeutigen Identifikation des jeweiligen Fahrzeugtyps. Werkstätten können so beispielsweise Ersatzteile leichter bestellen. Bei der Kfz-Versicherung helfen die HSN, TSN sowie ESN dabei, die Typklassen schneller zu ermitteln und so die Versicherungsbeiträge auszurechnen. Bei der Zulassung spielt die Schlüsselnummer nochmals eine Rolle, wenn es um die Berechnung der Steuerlast geht. Kleine Benziner oder Elektroautos sind steuerlich günstiger als Diesel und Fahrzeuge mit einem großen Hubraum.
Weitere hilfreiche Verwendungszwecke der HSN und TSN sind:
HSN und TSN helfen bei der eindeutigen Identifizierung des jeweiligen Fahrzeugstyps. Die beiden Nummern sind ganz einfach nachzulesen im Fahrzeugschein in den Feldern 2.1 und 2.2. Bei älteren Autos vor 2005 befinden sich die Nummern in Feld 2 und 3. Im Zweifel lassen sich die HSN und TSN auch in der Datenbank des Kraftfahrtbundesamtes nachschauen. Nützlich sind die HSN und TSN vor allem in Hinblick auf die Zeitersparnis, da sie helfen können, Ersatzteile leichter zu bestellen oder schneller Versicherungsbeiträge zu berechnen.