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Ein Unwetter kommt auf. Es drohen Sturm, Hagel oder Graupel. Leider kannst du dein Auto nicht immer in einer Garage in Sicherheit bringen. Was ist also zu tun, wenn Hagelkörner dein Auto beschädigen? Wann springt die Versicherung ein und wie wird ein Hagelschaden berechnet?
Was kann bei einem Hagelschaden beschädigt werden?
Dellen, Kratzer und Co.: Ein Hagelschaden kann nicht selten einen großen Schock verursachen. Kein Grund zur Panik: Auch großflächige Teile wie Motorhaube oder Kotflügel können in den meisten Fällen repariert werden.
Welche Teile können sonst noch durch Hagelkörner in Mitleidenschaft gezogen werden?
Kleine Flächen wie der Deckel eines Kofferraumes, Rückspiegel, Türen, Kotflügel und Co. können durch einen Hagelschaden beschädigt werden.
Auch Abdeckleisten am Dach, der Oberkante des Kotflügels oder beim Lüftungsgitter können durch Hagel kaputtgehen.
Am Glas, zum Beispiel an der Windschutzscheibe, ist Vorsicht geboten. Schäden an Scheiben müssen schnell behoben werden. Schon kleine Glasschäden können nach sich ziehen, dass unter Einwirkung von Druck die ganze Scheibe vollständig zerstört wird. Dies könnte vor allem bei schneller Fahrt sogar Personenschäden oder böse Unfälle verursachen.
Wie kann ich einen Hagelschaden reparieren?
Besonders im Sommer können Hagelkörner in nur wenigen Minuten den Autolack zerstören. Hier solltest du bedenken, dass vor allem an heißen Sommertagen Unwetter zu allen Tages- und Nachtzeiten auftreten können. Wer den Wetterbericht hört, sollte hierbei alles, was im Garten steht und natürlich auch den eigenen Wagen im Vorfeld in Sicherheit bringen.
Trotzdem ist es manchmal schnell zu spät. Der Hagel ist vorüber, die Schäden im Autolack bleiben. Keine Sorge: Mancher Schaden lässt sich mit ein paar Tricks selbst beheben. Auch ein Gutachter kann dir erklären, wie der Hagelschaden zu reparieren ist.
Folgende Möglichkeiten gibt es zur Reparatur eines Hagelschadens:
Reparatur der Hageldellen durch Lackieren: Um durch Hagel entstandene Dellen auszubessern, kannst du dein Auto neu lackieren (lassen). Im ersten Schritt werden hierbei die Hageldellen großflächig abgeschliffen. Erst, wenn alles geebnet ist, kann neu lackiert werden. Wenn alles getrocknet ist, wird der Lack versiegelt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fragt einen Profi. In der Regel dauert eine Lackierung der in Werkstatt 3 bis 4 Tage, du musst dich also unter Umständen um einen Ersatzwagen kümmern.
Wer handwerklich begabt ist, kann auch mithilfe eines Bunsenbrenners die Hageldelle erhitzen: Dadurch wölbt sich das Metall nach außen. Danach die Wölbung mit einer Feile abschleifen und neu lackieren.
Zudem gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten, kleine Hageldellen mit speziellen Ausbeultechniken zu beseitigen. Hierbei musst du aber genau wissen, welchen Schaden der Hagel angerichtet hat.
Die sanfte Reparatur eines Hagelschadens kann Kosten sparen. Das solltest du aber jemandem vom Fach überlassen. Mit einem speziellen Meißelwerkzeug kann der Profi kleine Dellen und Beulen in der Karosserie des Fahrzeugs beseitigen. Dabei entfallen Bohren oder Schleifen sowie Lackierung. Diese sanfte Technik dauert ungefähr zehn bis zwanzig Minuten. Da die neue Lackierung entfällt, kannst du auch den Wertverlust vermeiden.
Diese Methode kann nicht immer angewandt werden
Die sanfte Technik ist leider nicht bei jedem Hagelschaden die richtige. Vor allem dann, wenn starke Dellen oder ganze Teile der Karosserie beschädigt sind, musst du eine zeit- und kostenaufwendigere Reparatur mit Lackierung durchführen lassen.
Rund um die Kosten von Hageldellen und den Hagelschaden
Ein Hagelschaden verursacht im ersten Moment sicher jede Menge Ärger. Zum Glück lässt er sich mit der richtigen Methode beheben. In Sachen Kosten gibt es allerdings keine pauschale Antwort. Jeder Schaden fällt anders aus.
Du kannst mit ungefähren Kosten zwischen 80 und bis zu 2.500 Euro rechnen, wenn diverse Hageldellen ausgebeult werden müssen. Je tiefer die Dellen und je aufwendiger die Lackierung, desto höher die Kosten.
Was verursacht hohe Kosten beim Hagelschaden?
Wenn ein Hagelschaden mehrere tausend Euro kostet, dann sind oft die aufwendigen Lackierarbeiten dafür verantwortlich.
Vor allem, wenn Türen oder andere Autoteile komplett ausgetauscht werden müssen, schießt die Rechnung für den Hagelschaden schnell nach oben.
Auch Blechschäden sind oft der Grund dafür, dass der Hagelschaden teurer wird als gedacht.
An diesen Beispielen siehst du schnell: Es lohnt sich, einen Hagelschaden bei allen Fahrzeugen nach Möglichkeit zu vermeiden. Vor allem aufwendige Arbeiten in Sachen Lackieren oder der Austausch von Türen bzw. weiteren Teilen können dich oft teuer zu stehen kommen.
Kann ich mich gegen einen Hagelschaden versichern?
In Deutschland ist es Pflicht, für dein Auto eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Diese deckt aber ausschließlich die Kosten für fremdverursachte Schäden ab. Wer sein Fahrzeug gegen eigene Schäden absichern möchte, muss eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abschließen. Es lohnt sich, je nach Alter des Wagens, die Prämien für Teil- oder Vollkaskoversicherung zu bezahlen, um im Gegenzug unter anderem den Hagelschaden mit abzudecken.
Welche Schäden werden als Elementarereignisse anerkannt?
Wenn es um die Leistungen der Versicherungen geht, fällt oft der Begriff “Elementarereignis”. Das sind Naturkatastrophen wie Sturm, Überflutungen, Lawinen und einige weitere. Dazu zählt auch Hagel, Hagelschäden sind also abgedeckt. Wer allerdings ausschließlich eine Haftpflichtversicherung für das Kfz abgeschlossen hat, wird keinen Hagelschaden von der Versicherung erstattet bekommen. Du musst dann für die Reparatur also selbst aufkommen.
Wie gehe ich vor, wenn ich einen Hagelschaden bemerke?
Bevor du mit der Versicherung darüber sprichst, welche Kosten übernommen werden, solltest du einen Gutachter um Rat fragen. Der Experte kann schnell checken, welche Art der Reparatur ideal ist, um Hageldellen zu beseitigen. Je nach Sachlage wird dann ein Gutachten erstellt. Hier sind Material- und Arbeitskosten detailliert aufgeschlüsselt. Auf Grundlage dessen wird der Hagelschaden dann berechnet. Im Anschluss kann die Reparatur des Hagelschadens bei der Versicherung eingereicht werden. Du solltest den genauen Umfang der Leistung vor der Reparatur mit der zuständigen Kfz-Versicherung klären.
Hagelschaden sofort melden
Einen Hagelschaden solltest du der Versicherung immer so schnell wie möglich melden. So musst du zu einem späteren Zeitpunkt weder mit Zahlungsverweigerungen, noch mit oder Unstimmigkeiten rechnen. Manche Werkstätten holen schon vor der Reparatur eine Kostenzusage für dich ein. Wichtig ist immer, dass vor der Reparatur klar geregelt ist, welche Kosten abgedeckt sind und welche du gegebenenfalls selbst zu tragen hast.
Wie viel Geld bekomme ich bei einem Hagelschaden?
Von der Voll- oder Teilkasko werden Hagelschäden zwar übernommen, allerdings gibt es eine Betragsgrenze. Die Reparatur des Hagelschadens wird maximal bis zum Wiederbeschaffungswert des Kfz bezahlt. Sollte also ein Auto beispielsweise einen Restwert von 4.000 Euro haben, dann wird eine Reparatur in Höhe von 4.800 Euro nicht von der Versicherung übernommen. Da vor allem Lackschäden oder der Austausch ganzer Teile der Karosserie oft teuer sind, wird bei einem massiven Hagelschaden schnell der Restwert des Kfz überschritten. In diesem Falle lohnt es sich unter Umständen, über die Anschaffung eines neuen Autos nachzudenken.
Was ist mit dem Schadenfreiheitsrabatt?
Jetzt eine gute Nachricht: Im Gegensatz zu anderen Kosten für die Reparatur von Unfällen oder Schäden wird die Versicherung nach einem Hagelschaden nicht hochgestuft. Das bedeutet im Klartext: Wenn du einen Hagelschaden mit der Versicherung abrechnest, bleiben die Bedingungen in Sachen Schadensfreiheitsrabatte der Police gleich und du musst keine höheren Beiträge bezahlen.
Gibt es eine Frist zur Meldung von Hagelschäden?
Es gibt keine feste Frist zur Meldung eines Hagelschadens bei der Versicherung. Wichtig ist aber, dass du in der Lage bist, glaubhaft einen Bezug zum Unwetter herzustellen. Es muss ein zeitlicher Zusammenhang erkennbar sein. Zudem lohnt es sich immer, die Schäden sofort zu dokumentieren. Anhand von Fotos oder Videos ist klar ersichtlich, dass der Hagel Schuld an den unschönen Dellen am Fahrzeug ist. Mit der Wetterwarnung per App lassen sich Unwetter außerdem gut nachweisen. Je eher du den Schaden rund um den Hagel meldest, desto besser.
So kannst du einen Hagelschaden von Anfang an verhindern
Im Idealfall parkst du dein Auto einfach in deiner eigenen Garage oder in einer öffentlichen Tiefgarage. Bei Reisen oder Ausflügen lohnt es sich allemal, bei drohendem Unwetter sein Fahrzeug unter sicherem Dach zu parken. Vor allem solltest du aber das Parken unter Bäumen vermeiden, wenn Unwettermeldungen bekannt sind. Ein umgekippter Baum könnte massive Schäden verursachen, die weit über den Hagelschaden hinausreichen.
Was ist zu tun, wenn mein Fahrzeug dennoch unter freiem Himmel steht und Hagel droht?
Jeder Autofahrer kann hagelfeste Abdeckplanen oder Pelerinen anbringen. Diese Möglichkeiten bieten guten Schutz auch dann, wenn das Auto im Freien steht.
Als Notbehelf sorgen Luftblasenfolien oder feste Wolldecken für guten Schutz. Diese kannst du über Dach und Motorhaube ziehen und mit Schnüren befestigen.
Es lohnt sich, vor allem bei Unwettermeldungen auf Nummer sicher zu gehen.
Fazit
Wenn der Hagel Dellen auf deinem Auto hinterlassen hat, lässt sich der Schaden vom Profi meist rasch reparieren. Dennoch kann ein Hagelschaden teuer werden. Auch wenn die Voll- oder Teilkaskoversicherung die Kosten übernimmt, sollte jeder Autobesitzer wachsam sein. Wer gut auf sein Fahrzeug aufpasst und es in der Garage parkt, kann sich viel Ärger ersparen – und das von Anfang an.