Der Motor ist das Herz des Autos. Damit er einwandfrei funktioniert, ist ein regelmäßiger Motorölwechsel unerlässlich. Denn die dunkle Flüssigkeit erfüllt gleich drei Funktionen, um langfristig Fahrspaß zu garantieren:
Das Öl schützt den Motor durch die zugesetzten Additive vor Korrosion. Mit jedem gefahrenen Kilometer reichern sich die aufgenommenen Metallpartikel im Öl an. Dadurch geht die notwendige Schmierfähigkeit verloren:
Vorsicht ist besser als Nachsicht: Wechseln Fahrzeughalter das Öl nicht rechtzeitig, können die Folgeschäden oft sehr teuer werden.
Motorenöl ist nicht gleich Motorenöl. Vor dem Ölwechsel am Auto ist darauf zu achten, dass kein falsches Produkt ins Auto gelangt. Je nach Motor gibt der Fahrzeughersteller vor, welche Eigenschaften das Öl haben muss. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Viskosität. Einerseits darf das Öl auf keinen Fall zu dickflüssig sein, da es sich auch beim Kaltstart gut im Motor verteilen muss. Andererseits darf es aber auch nicht zu dünnflüssig sein, da es sonst seine Schmierfähigkeit verliert.
Genaue Angaben, welches Öl zu verwenden ist, stehen in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Wer es nicht zur Hand hat, kann oft in einer PDF-Datei im Internet nachlesen. Die verschiedenen Schmieröle werden nach ihrer Viskositätsklasse unterschieden. Diese wird von der Society of Automotive Engineers, kurz SAE, festgelegt.
Steht zum Beispiel auf einem Ölkanister das Kürzel SAE 10W-40, verbirgt sich dahinter ein einfacher Code. Dieser gibt Auskunft über die jeweilige Viskosität bei verschiedenen Temperaturen. Die Zahl vor dem “W” gibt an, wie sich die Flüssigkeit bei Kälte verhält. Je niedriger die Zahl, desto besser schmiert sie auch bei niedrigen Temperaturen. Die Zahl hinter dem “W” gibt an, wie sich die Viskosität bei 100 Grad Celsius verändert. Hier gilt: Je höher die Zahl, desto besser die Schmierfähigkeit.
Die Additive im Öl, die für eine hohe Schmierfähigkeit sorgen, nutzen sich mit der Zeit ab. Deshalb gilt als Faustregel, dass alle 15.000 bis 30.000 Kilometer das Öl gewechselt werden sollte. Je nach Fahrverhalten ist dieser Abstand nach etwa einem bis eineinhalb Jahren erreicht. Bei modernen Autos zeigt der Bordcomputer an, wie lange der letzte Ölwechsel zurückliegt.
Wer sich nicht auf die Technik verlassen möchte, kann die Qualität des Öls selbst überprüfen. Frisches Öl ist bernsteinfarben. Je länger es im Einsatz ist, desto dunkler wird es. Wichtig: Damit der Test aussagekräftig ist, empfiehlt es sich, zunächst etwa zehn Kilometer zu fahren, damit der Motor warm wird. Nach dem Abstellen einige Minuten warten und erst dann den Ölmessstab herausziehen.
Tipp: Ölwechsel durchführen bevor die Warnlampe aufleuchtet
Es ist nicht ratsam, solange mit dem Ölwechsel zu warten, bis das kleine Öllampen-Symbol im Display aufleuchtet. Sobald die Lampe zu sehen ist, ist das ein Zeichen dafür, das etwas bereits nicht stimmt. Schlimmstenfalls entstehen erste Schäden am Motor.
Gerade im Winter nutzen viele Autofahrer ihr Fahrzeug auch für kurze Strecken. Dies hat jedoch Auswirkungen auf die Beschaffenheit und die Lebensdauer des Öls. Denn beim Kaltstart bildet sich Kondenswasser. Außerdem kann Benzin in die Ölwanne gelangen. Dies ist grundsätzlich kein Problem, doch wenn der Motor aufgrund der kurzen Fahrstrecken nie auf Betriebstemperatur kommt, können beide Stoffe nicht verdampfen und verbleiben schließlich im Öl. Aufgrund des schnelleren Alterungsprozesses ist es daher ratsam, bei häufigen Kurzstreckenfahrten einen häufigeren Ölwechsel durchzuführen.
Verschiedene Fahrzeughersteller arbeiten seit längerem an einem Öl, das die Ölwechselintervalle deutlich verlängert. Das Ergebnis ist das sogenannte Longlife-Öl, das in der Regel eine hohe Viskosität und eine eher dünnflüssige Konsistenz aufweist. Es besteht aus einem Grundöl mit speziellen Additiven, die den Alterungsprozess verlangsamen und für ausreichende Schmierfähigkeit sorgen.
Wichtig: Nicht jedes Fahrzeug ist für die Verwendung eines Longlife-Öls geeignet. Gleichzeitig sollte ein Fahrzeug, das ab Werk auf ein solches Öl eingestellt ist, nicht mit einem herkömmlichen Motorenöl befüllt werden. Auch hier kann man in der Betriebsanleitung genau nachlesen, welches Öl für das Fahrzeug geeignet ist.
Wenn das letzte Stündlein des alten Motoröls geschlagen hat, stehen Autobesitzer vor der Wahl, den Ölwechsel selbst vorzunehmen oder eine Werkstatt aufzusuchen. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. Wer Kosten sparen will und bestenfalls über etwas handwerkliches Geschick verfügt, entscheidet sich häufig für die Do-it-yourself-Variante. Wer Zeit und Aufwand so gering wie möglich halten möchte, wird wahrscheinlich eine Werkstatt aufsuchen.
Vor dem Ölwechsel am Auto zu Hause gibt es einiges zu beachten. Dazu gehören eine gute Vorbereitung und die Beschaffung der notwendigen Utensilien. Folgende Dinge gilt es vorab zu besorgen:
Bevor es ans Eingemachte geht, gilt es, den richtigen Ort für den Ölwechsel auszuwählen. Der durchschnittliche Fahrzeughalter verfügt über keine Hebebühne in seiner Garage. Dementsprechend empfiehlt sich der Besuch einer Selbsthilfewerkstatt, die meist für wenig Geld anzumieten ist. Hier steht häufig auch passendes Werkzeug bereit. Die Verwendung eines Absauggerätes ist nur in seltenen Fällen ratsam. Dabei wird das Öl nicht vollständig abgelassen, weshalb Rückstände der Metallpartikel zurückbleiben. Spätestens beim nächsten Ölwechsel ist dann das komplette Entleeren erforderlich.
Tipp: Motor vor dem Ölwechsel warm laufen lassen
Unmittelbar vor dem Austauschen des Motoröls ist es ratsam, das Fahrzeug einige Kilometer zu fahren. Ist der Motor warm gefahren, ist auch das Öl flüssiger. So lässt es sich einfacher ablassen.
Doch wie genau funktioniert es nun, selbst einen Ölwechsel durchzuführen? Folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt das korrekte Vorgehen beim privaten Ölwechsel:
Sobald das Auto nicht mehr auf der Rampe steht, ist es ratsam, den Motor erst wieder einige Minuten laufen und dann stehenzulassen. Im Anschluss ist der Ölstand zuverlässig abzulesen und zu überprüfen.
Altölentsorgung
Das alte Öl darf keinesfalls in den Ausguss oder normalen Müll gelangen, sondern ist bei einem speziellen Wertstoffhof zu entsorgen. Mithilfe der Ablassvorrichtung der Auffangwanne lässt sich das Öl für den Transport zum Beispiel in einen leeren Ölkanister füllen.
Wenn eine Werkstatt den Ölwechsel durchführt, kann sich der Fahrzeughalter eigentlich entspannt zurücklehnen, bis er sein Auto mit frischem Öl zurückbekommt. Denn die Profis wechseln in der Regel sowohl das Öl als auch den Ölfilter und stellen zudem das Wechselintervall neu ein. Auch die Entsorgung des Altöls übernimmt die Werkstatt.
Es ist darauf zu achten, dass die Werkstatt mit warmem Motor angefahren wird und ca. 30 Minuten Zeit eingeplant werden.
Die Höhe der Fixkosten bei einem Ölwechsel variiert stark, je nachdem, ob eine Privatperson oder eine Werkstatt ihn durchführt:
Ob zu Hause oder in der Werkstatt - ein regelmäßiger Ölwechsel ist unerlässlich, damit Fahrzeugbesitzer lange Freude an einem einwandfrei funktionierenden Motor haben. Dabei ist es wichtig, die vorgeschriebenen Wechselintervalle des Herstellers im Auge zu behalten und den Ölwechsel nicht zu lange hinauszuzögern. Du kannst dir aufgrund der Kilometer, die du pro Jahr durchschnittlich fährst, dein Ölwechsel-Intervall ausrechnen: Die empfohlenen Intervalle findest du im Bedienhandbuch deines Autos. Meist betragen sie etwa 15.000 km bis 30.000 km. Während Longlife-Öle längere Wechselintervalle versprechen, hilft dir vielleicht auch ein Erinnerungszettel im Innenraum des Autos, der anzeigt, bei welchem Kilometerstand der nächste Ölwechsel fällig ist.